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2461 - Der unendliche Raum

Titel: 2461 - Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auszustrahlen, ohne jegliche Ahnung, wo sie sich überhaupt befanden. So weit reichte ihre Kenntnis der fremden Geräte nun auch nicht.
    Sie hatten getan, was sie konnten. Was nun geschah, stand nicht mehr in ihrer Macht.
    „Atlan ..." Unamato spürte, wie warme Tränen über sein Gesicht liefen. Er streichelte ihn, diesen wunderbaren, großen Mann. Musste denn er erleben, wie diese Legende erlosch? Den einen Augenblick, der nie sein durfte? „Atlan, sprich doch zu mir. Sag es mir – was ist mit dir passiert, als du auf der Brücke warst? Haben wir richtig gehandelt? Habe ich das Richtige getan?"
    Der Arkonide lag vor ihm und sah ihn an. Aber was sollte ihm dieser Blick sagen, der weit durch ihn hindurchging?
     
    10.
     
    Konsequenz – die zweite!
     
    Ich kann es!, impfte er sich mit aller Gewalt ein. Ich muss es! Dies ist der Punkt, wo sich alles entscheidet! Ich darf jetzt nicht umkehren!
    Er wusste nicht einmal mehr, ob es wirklich seine eigenen Gedanken waren.
    Alles floss in ihm, aus ihm, durch ihn hindurch. Er war längst ein Teil dieser neuen Welt, es war sein Herz, das er so laut schlagen hörte, dass er sich fragte, ob er je etwas anderes wirklich gehört hatte. Es füllte alles aus, was war und jemals sein würde. Es war der Pulsschlag des Universums ...
    Nein, dachte es in ihm, nicht des Universums, das ich einmal gekannt hatte ... eines anderen, neuen, pervertierten ...
    Es lag vor ihm, er brauchte nur weiterzugehen. Eine Weite und Endlosigkeit, gegen die diejenige des Raums, den er für unendlich gehalten hatte, nur ein kleinster Vorgeschmack gewesen war.
    Ich muss gehen! Weiter! Hier entscheidet sich alles, in diesem Moment ...!
    Weite, Tiefe, Stille ... die Lautlosigkeit der Negation, des Anti-Seins, Anti-Raum und Anti-Zeit ...
    Die gefühlte Weite ... war das subjektive Wahrnehmen des Nichts ...
    Du bist ein Narr, Atlan!
    Die „Stimme" des Extrasinns schlug wie ein greller Blitz in das Chaos in seinem Kopf. Ein noch größerer Narr, als ich je für möglich hielt! Du willst dir etwas beweisen? Was denn? Dass du der Held bist, für den die Mom’Serimer dich halten? Dass du die Berge versetzen kannst, die die Sternengötter gesetzt haben?
    Er sollte aufhören. Er musste weiter.
    Die Galaxis, die Erde, die Menschen ... alle sahen in diesem Moment auf ihn ... nur auf ihn ...
    Nein, mein Freund! Du selbst hast mich gerufen, als du noch halbwegs denken konntest! Was erwartest du, wenn du durch die Grenze gehst? Willst du das Nichts erhellen? Hältst du dich für so unbezwingbar? Du selbst bist ein Nichts! Du wirst dich verlieren, du hast es bald geschafft! Und dann wird kein Wille mehr in dem seelenlosen Stück Leib sein, der das Nichts betritt, um sich dem Tod zu opfern!
    Hör auf! Was soll ich denn tun?
    Alles, was er noch fühlte, schrie ihm seinen Protest entgegen. Nackte Angst, Entsetzen und Schrecken. Aber er bestand nicht nur aus Gefühl, er konnte immer noch denken. Der Verstand verlangte, dass er weiterging, in AKAZU hinein.
    Irgendwie würde er eine Möglichkeit finden, sich den Zyklon nutzbar zu machen.
    Er hatte bisher immer einen Weg gefunden!
    Dann ist dies hier deine eigene Grenze, deine ganz persönliche! Kehr um, Atlan!
    Du wirst einen anderen Weg finden! Nicht hier!
    Aber er war schon so weit gekommen.
    Es war perfekt. Es war ...
    Es war schrecklich falsch!
    Alles war sinnlos. Er wusste es, aber er ließ es nicht zu. Er war ein Kämpfer. Er war ...
    Du hast mich um Rat gebeten, um meine Hilfe. Erinnerst du dich?
    Ja, er wusste es noch. Aber immer blasser. Er machte den nächsten Schritt. Vor ihm wehten dichte Wolken aus der Nebelwand, wie um ihn zu begrüßen. Es war nicht mehr weit und ...
    Es war falsch!
    Noch einmal blieb er stehen. Wo war er überhaupt? Wer war er, wie war er? Weshalb? Wann?
    Die Bö aus dem nebligen Nichts vor ihm riss ihn endgültig von den Beinen, die ihm nicht mehr gehörten, und schmetterte ihn nieder.
     
    *
     
    Atlan kehrte zu ihnen zurück, als die Funkanlage des Scout-Schiffs die ersten fremden Sprüche auffing.
    Vielleicht, dachte Leutnant Unamato, hatte auch das seinen Sinn. Womöglich hatte der Arkonide diesen „Anstoß" gebraucht. Er war sicher, dass Atlan alles mitbekam, was um ihn herum vorging, auch was in seiner Umgebung gesprochen wurde. Dann hatte er diesen „Impuls" nötig gehabt, um seine Starre abzuwerfen.
    Doch eine Antwort hatte er deshalb immer noch nicht ...
    Atlan war noch benommen, kein Zweifel. Er sagte auch nicht mehr als

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