Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2464 - Das Archaische Programm

Titel: 2464 - Das Archaische Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihm nicht. Einer war nicht schnell genug.
    Ich bin ein Heromet!
    Noch immer wisperte die Stimme ununterbrochen. „Es – wurde - ...terstützung – angefor..."
    Er versuchte den Kopf zu drehen, aber der steckte fest. Die Hände – sie lassen sich bewegen!
    Die Arme allerdings versagten ihren Dienst.
    Ein Heromet ... Taffanaro überlegte, was außer seinem Kopf und den Armen noch dazugehörte. Erneut versuchte er die Augen zu öffnen. Es ging noch immer nicht. „Oeeh!"
    „Es wurde Servo-Unterstützung angefordert!"
    „Oeeh!"
    „Es wurde Servo-Unterstützung angefordert!"
    In seinem Innern breitete sich Hitze aus. Sie strömte durch seinen Kopf und die Arme, wanderte weiter ...
    Da ist etwas unter meinem Kopf und zwischen den Armen ...
    Ihm fiel ein, dass er einen Körper besaß und Beine. Nach und nach begann er sie zu spüren, bis das Gefühl in die Füße und in die Krallenbetten zurückkehrte.
    „Ich bin Taffanaro", murmelte er, aber er hörte nichts. Er redete, bewegte den Mund, ohne dass ein Ton entstand.
    „Was ist geschehen? Warum werde ich geweckt?"
    „Es wurde Servo-Unterstützung angefordert!", sagte die Stimme ohne Unterlass.
    Undeutlich begann er zu begreifen, was die Worte zu bedeuten hatten. Er, Taffanaro, war ein Servo. Er wurde gebraucht – die Heromet wurden gebraucht.
    Die Hitze in seinem Innern ließ nach. Irgendwo an der rechten Körperseite spürte er eine Bewegung. Es pikste, dann strömte das Leben in ihn hinein. Seine Sinne erwachten endgültig. Ein zweiter Pikser auf der anderen Seite erinnerte ihn daran, dass er diese Art des Erwachens nicht zum ersten Mal erlebte.
    Taffanaro bewegte die Lider, ertastete mit den Wimpern einen Widerstand. Ein Tuch! Es schont die Augen, damit sie nicht übergangslos der Helligkeit ausgesetzt sind!
    Probeweise öffnete er den Mund und leckte die Lippen. Sie fühlten sich schmierig an, ein Gel schützte sie in der Zeit der Stasis gegen das Aufplatzen.
    Die Stasis! Der Dauerschlaf! Die Automaten versetzten die Heromet in Tiefschlaf, bis man ihre Dienste benötigte. Manchmal dauerte das Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Jetzt war es wieder so weit.
    „Oeeh!", versuchte er es nochmals.
    Dieses Mal brach die Stimme ihre Leier ab.
    „Oeeh! Du bist Taffanaro", antwortete sie. „Du bist ein Servo!"
    „Ich weiß. Und du bist der Wecker!"
    „Deine Körperwerte normalisieren sich. Achte bitte auf meine Anweisungen. Nimm das Augentuch erst weg, wenn ich es dir sage."
    Wie lange habe ich dieses Mal geschlafen? Er versuchte sich an das zu erinnern, was vor dem Einschlafen geschehen war. Es fiel ihm unsäglich schwer. Alles in seinem Kopf kam ihm seltsam verschwommen vor, irgendwie unwirklich.
    „Ich bin in Tiefschlaf versetzt worden", brummte er, während der Automat die Klammern von seinen Handund Fußgelenken löste. Taffanaro begann die Gliedmaßen zu bewegen, um die Durchblutung zu beschleunigen. Das lahme Pochen in seinen Ohren wurde nach und nach schneller.
    Irgendwann hob er einen der Arme und tastete nach dem Rand der Stasisliege, auf die man ihn gebettet hatte.
    „Es wurde Servo-Unterstützung angefordert!", bekräftigte die Stimme.
    „Das ist der Grund, warum CHEOSTAI euch weckt."
    CHEOS-TAI! Ein greller Blitz zuckte durch sein Bewusstsein, ein fast schmerzhafter Gedanke.
    CHEOS-TAI, das waren sie. Sie gehörten zur Stammbesatzung.
    Aber was war CHEOS-TAI?
    „Wie viele sind wir?" Taffanaro ächzte.
    „Das bleibt abzuwarten. Die temporalsuspendierte Ruheform für sterbliche Mitarbeiter wirkt sich unterschiedlich aus, je nach Zeitraum."
    Je länger der Heromet über die Worte nachdachte, desto bedrohlicher erschienen sie ihm. „Ist alles in Ordnung?"
    „Ja."
    „Ist auch mit mir alles in Ordnung?"
    „Deine Körperwerte sind normal.
    Deine Organe funktionieren wie immer. Dein Aussehen hat sich nicht verändert."
    Taffanaros Ungeduld wuchs. Er wollte diesen Lappen auf den Augen endlich loswerden und sich selbst überzeugen, dass die Stimme die Wahrheit sagte.
    „Wie lange habe ich geschlafen?"
    „Irrelevant."
    „Ich verlange eine präzise Angabe."
    „Hab Geduld, Taffanaro!"
    Unsichtbare Hände hoben ihn an.
    Es fiel ihm ein, dass solche Erscheinungen als Kraftfelder bezeichnet wurden. Das Feld stellte ihn auf die Füße. Ein Schauer aus Feuchtigkeit ging auf ihn nieder. Das Tuch vor seinen Augen wurde schwerer und fiel herunter.
    Taffanaro kniff die Augen zusammen. „Leg mir das Tuch wieder auf!"
    „Es ist nicht mehr nötig. Dein Körper erholt

Weitere Kostenlose Bücher