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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wir haben zwei Möglichkeiten, Kinder – die rechte oder die linke Tür. Welche nehmen wir ... Corsair?"
    „Du fragst mich das?" Der Sternenkämpfer schien sprachlos zu sein.
    „Du willst es wirklich von mir wissen ..?"
    „Nun sag schon", forderte Tenpole Opera. „Gib die Richtung an, Corsair – oder habe ich meinen ältesten Sohn zu einem Weichei erzogen?"
     
    6.
     
    Der dunkle Gott
     
    Die LEIF ERIKSSON II erreichte den Archipel um 1:27 Uhr. Da sie sich innerhalb der Atmosphäre nur langsam bewegen durfte, hatten Reginald Bull und Roi Danton den „schnelleren Weg" genommen und sich per Käfigtransmitter in Nullzeit zur Isla Bartolomé strahlen lassen.
    Damit waren sie um zwei Minuten pünktlicher als der Dunkle Ermittler, der sich fast provozierend viel Zeit ließ. Die Aufenthalte bei seinen Zwischenstopps wurden länger, als kämpfe G’schogun gegen ein wachsendes Hindernis an. Von terranischer Seite aus wurde ihm aber nichts in den Weg gelegt, im Gegenteil: Bull hatte den gesamten Luftraum sperren lassen, durch den sich der Besucher bewegte.
    Es gab kein sichtbares Handicap.
    Natürlich wurde gerätselt und versucht, die Verzögerungen zu deuten.
    Am häufigsten war die Meinung zu hören, G’schogun zögere, weil er mit sich immer noch nicht ganz im Reinen befände. Einmal schien er es nicht erwarten zu können, mit dem Nukleus zu kommunizieren, dann wieder schien ihn etwas zu hemmen und, wenn man Pech hatte, umkehren zu lassen.
    Bisher war keine Minute vergangen, ohne dass irgendjemand aus der Führungsebene der LFT zu G’schogun gesprochen hätte. Obwohl jener nicht antwortete, signalisierte man ihm Interesse und die ungebrochene Bereitschaft zu Kooperation und Gespräch.
    Bull hatte lange überlegt, ob er ihn auf das Verschwinden der Familie hin ansprechen sollte. Es brachte nichts, hatte er entschieden, noch nicht. Wenn der Ermittler hinter dem Verschwinden steckte, würde er es wohl nicht zugeben. War er es nicht, warf die Frage einen bitteren Schatten des Misstrauens auf ihre Lage.
    Die Fahndung hatte überdies bisher kein Ergebnis gebracht – allerdings lief sie erst seit wenigen Minuten. Ein schneller Erfolg wäre mehr als ein Wunder gewesen. Unvermeidbar „sickerte" die Information langsam zu den Medien hinaus; bisher konnten die Experten für Öffentlichkeitsarbeit die Nachricht noch „unter Verschluss" halten.
    Reginald Bull und Roi Danton wurden von Marc London empfangen, der in Fawn Suzukes Namen um Nachsicht dafür bat, dass sie nicht selbst gekommen war. Fawn befand sich beim Nukleus, hockte mit geschlossenen Augen vor der gleißenden Kugel und bewegte manchmal lautlos und wie in tiefer Trance die Lippen.
    Bull störte sie nicht. Er wusste, dass Fawn reden würde, sobald der Nukleus ihnen etwas Wichtiges zu sagen hatte. Solange sie schwieg, durfte man davon ausgehen, dass alles noch immer „nach Plan" verlief.
    Zwei Minuten nach Bulls und Dantons Ankunft auf Isla Bartolomé, erschien der Dunkle Ermittler und veränderte mit einem Schlag alles, was je auf der Insel da und bedeutsam gewesen war.
     
    *
     
    Tenpole Opera war immer noch nicht ganz sicher, ob er das alles wirklich erlebte oder nur träumte.
    Corsair, Arnie und er streiften durch Knoten und Korridore, die ihm wie die riesigen Adern eines unglaublichen Organismus vorkamen. Die Wände vermieden jeden rechten Winkel und jede flache Ebene. Die Gänge wanden und bogen sich, sie pulsierten und hallten wider vom Puls des gigantischen Herzens, das über allem schlug. Es gab sonst keine Geräusche, der Boden und die Wände aus lebendem Dunkel schienen alles zu schlucken, selbst ihre Atemzüge.
    Und das unsichtbare Riesenauge war da ... und starrte, beobachtete ...
    „Das kann alles nicht sein", knurrte Corsair, der links neben ihm ging wie der Kamerad auf einer Patrouille, der Freund im Sturm des Lebens, der Wächter auf dem Gang zum letzten Gebet. Er starrte mit unbewegter Miene voraus, in das Dunkel, die wabernden Nebel, die ihnen nur dadurch, dass sie noch um eine Spur Finsterr waren als die Wände, anzeigten, wo es für die drei Menschen weiterging.
    Das war mindestens ebenso „unmöglich" wie die Welt, durch die sie sich bewegten, Arnie zwischen ihnen, von beiden an einer Hand gefasst.
    Corsair, der Sternenkrieger, der Rebell, der Fanatiker, der ihm so oft in Angriffspose gegenübergestanden hatte. Mit dem er ein ums andere Mal aneinandergeraten war wegen jeder Bagatelle und in den unmöglichsten Augenblicken. Genau

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