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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben? Es war unmöglich für den Terraner, dies festzustellen.
    „Es ist ... beides, Kinder", sagte Tenpole, als sie staunend und bedrückt im vorderen Teil der riesigen Halle standen, deren Ende sich in den dunklen Nebeln verlor, die umhertrieben wie Schleier aus finsterer Luft. Manche drifteten zur Decke, andere sanken zu Boden und versanken darin. „Es ist ein Wesen, ein Schiff, ein gigantischer Leib ..."
    „Ja", knurrte Corsair, „und irgendwo hier drinnen sitzt der Dunkle Ermittler, der sich wahrscheinlich einen Spaß daraus macht, uns in unserer Hilflosigkeit zu beobachten."
    „Du glaubst, er tut das?", fragte Tenpole, während sie langsam weitergingen. „Er, dieser G’schogun, sitzt irgendwo in seiner Zentrale und verfolgt, was wir tun?"
    „Da kannst du Gift drauf nehmen!"
    „Aber wozu? Wieso quält er uns so?"
    „Ihr zwei!", rief Arnie. „Hört auf!
    Bringt mich nach Hause. Ich will nicht mehr! Das ist ein Scheißspiel!"
    „Wir schaffen das, Kleiner", sagte Corsair mit einer Stimme, vor der Tenpole geradezu erschrak. Aber nicht etwa, weil sie so schneidend gewesen wäre, sondern, viel unfassbarer für ihn ...
    ... sanft, fast schon liebevoll.
    „Wo ist Anulyn?", rief Arnie. „Wann findet ihr sie endlich? Sie braucht uns doch, vielleicht quält er sie!"
    „Das würde er bitter bereuen!", zischte Corsair. „Das schwöre ich dir.
    Niemand vergreift sich ungestraft an meiner kleinen Schwester, auch wenn sie durchgeknallt ist. Egal wo sie ist, wir holen sie da raus!"
    „Vielleicht ist sie ja gar nicht mehr hier", wagte Tenpole zu äußern. „Ich meine, sie könnte ja längst, vielleicht mit einem Transmitter ..."
    „Spinn nicht herum!", schrie Corsair ihn an. „Sie steckt hier irgendwo, und wir werden sie finden! Ende!"
     
    *
     
    Es ging weiter.
    Sie zählten ihre Schritte nicht mehr und hatten aufgehört, über die Unmöglichkeiten in einer Umgebung nachzudenken, die nicht die ihre war, die sie nicht verstanden, für die sie wahrscheinlich noch nicht einmal die passenden Sinne besaßen.
    Sie hatten gigantische Leerräume passiert, vielleicht Lagerhallen, und waren durch Bereiche gekommen, die vielleicht als Unterkünfte dienten für Besatzungen, gleich welcher Art. Wo Einrichtung vorhanden war, führte der Versuch, sich vorzustellen, wie ihre Benutzer einmal ausgesehen haben mochten, zu blankem Irrsinn.
    „Vielleicht sind sie ja noch da", hatte Arnie gesagt. Ausgerechnet er schien durch die wenn auch nur gefühlte Nähe zu irgendwelchen monströsen Raumfahrern aus einem endlosen Loch herauszukommen.
    Womöglich spielte er in seiner Vorstellung schon Weltraumkrieg und andere raffinierte virtuelle Spielchen mit und gegen die Ungeheuer, die vielleicht alles andere gewesen waren ... nur keine Menschen und Ähnliche.
    Tenpole Opera und seine beiden Söhne wateten wie in einem zähen, driftenden, sich mit ihnen drehenden, bitterschwarzen Sumpf aus dem puren Nichts. Sie riefen sich weiter die Seele aus ihrem Leib, wobei es ihnen völlig egal war, was der Dunkle Ermittler gegen sie unternehmen mochte.
    „Dein Armband piepst", sagte Corsair, als sie aus neuen dunklen Schwaden tauchten.
    Tenpole litt. Seine Füße taten ihm weh, seine Waden. Sie gönnten sich keine Ruhe. Anulyn musste gefunden werden, und ausruhen konnten sie sich auch später – falls es je wieder ein Später für sie gab.
    Vielleicht war der Dunkle Ermittler längst auf dem Weg in seine Galaxis oder sein Universum. Vielleicht auch zu einer Sammelstelle der TRAITOR-Truppen – genau das Richtige für Sternenkämpfer Corsair.
    Tenpole hob den rechten Arm, blickte auf sein Gerät und fasste es nicht.
    „Das ist das Signal von Arnies Uhr!", platzte er heraus. „Kein Zweifel, das Signal kommt von ..."
    Er drehte sich zu Arnie um, der ein Stück zurückgeblieben war. Auch der Knabe war ausgelaugt und erschöpft.
    Auch er brauchte dringend eine Pause, aber ... „Arnie – dein Armband, deine Uhr. Wo ist sie?"
    Sie befand sich nicht mehr an Arnies Handgelenk.
    „Ja, Kleiner", sagte auch Corsair, der seinem Vater einen alarmierten Blick zuwarf. Sie waren wieder zusammen im Boot. „Wo ist deine geliebte Armbanduhr?"
    „Anulyn hat sie", antwortete Arnie.
    „Sie ... hat richtig darum gebettelt.
    Sie wollte sie doch nur mal kurz tragen."
    „Warum?" Tenpole verstand gar nichts mehr. „Wie denn das, Arnie?
    Die Armbanduhr habe ich dir geschenkt, aber du weißt es ja jetzt: damit wir immer wissen, wo du wieder steckst. Denk dir jetzt

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