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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wand. Es war nicht überlegt, sondern spontan, ein Akt der jähen Verzweiflung nicht nur über die Situation.
    Er hatte nichts erwartet, nur rotgesehen. Wenn mit einem Schlag alles aus gewesen wäre, hätte er nicht geklagt, denn dann wäre er frei gewesen, endlich erlöst von einem Leben, das nur noch aus Streit, Anfeindung, Trauer und Nichtverstehen bestand.
    Und dann wäre er endlich wieder bei seiner Jeria gewesen.
    Aber es gab kein Krachen und keinen Schlag irgendwelcher Art. Tenpole rauschte in die Wand aus düsterem Wallen hinein, mitten ins graue Aderwerk seines unseligen Gefängnisses, hatte das Gefühl, zu driften und tief, immer tiefer zu fallen ...
    ... und stand vor der Wand und starrte auf seine Hände und die blutigen Finger.
    Er war drin gewesen, mitten in der Wand. Die blutigen Finger bewiesen es. Aber er stand auch wieder genau einen Meter vor ihr und besaß keinerlei Erinnerung an das, was er dort gesehen oder erlebt hatte.
    Hinter ihm stritten die Kinder weiter. Was auch immer mit ihm geschehen war, sie hatten es nicht einmal bemerkt.
    So wichtig bin ich für sie!, dachte Tenpole. Haben sie mich überhaupt je gebraucht? Sie haben schließlich genug mit sich selbst und ihrem Zank zu tun!
    Er glaubte, ein Geräusch gehört zu haben, etwas, das nicht hierher in das Schreien und das Wummern des riesigen Herzens gehörte, und drehte den Kopf in die entsprechende Richtung.
    Es konnte nicht sein, er musste sich irren.
    Tenpole Opera schloss die Augen, zählte bis fünf und sah wieder hin.
    Die Öffnung war immer noch da. In der Wand zu seiner Linken war ein Loch aus farblosem Licht in der Mauer aus Düsternis.
    „Kinder!", rief er über die Schulter.
    „Hört jetzt auf, schlagt euch später die Köpfe ein." Er staunte, aber das nur am Rande, über seine Fähigkeit, selbst in dieser Lage noch witzig zu sein. „Hier ist was. Ich glaube, ich weiß jetzt, wie wir von hier fliehen können!"
    Bevor er ausgesprochen hatte, hörte er wieder das Geräusch, diesmal von rechts. Es klang wie das Schmatzen eines großen, feuchten Mauls.
    Tenpole Opera starrte fassungslos auf die zweite Öffnung, die wie aus dem Nichts entstanden war.
    „Das ... hat das Ding getan", murmelte er tonlos. „Ich meine, der Dunkle Ermittler. Oder sein Schiff hat uns das zweite Tor aufgetan, um uns zu verwirren. Vielleicht ... will er uns helfen, aber sein Schiff nicht ... Und deshalb hat es ..."
    Was redete er denn da? Musste er sich denn wirklich noch mehr zum Trottel machen, als er es ohnehin schon war?
    Denn was er sich da zusammenzureimen versuchte, würde bedeuten, dass der Dunkle Ermittler G’schogun – ja, so hatten sie ihn genannt – und sein Vehikel im Clinch miteinander lagen.
    Wenn er jetzt ein Held wäre, hätte Tenpole diesen Verdacht eiskalt ausgenützt und seinen Profit daraus gezogen. Aber er war kein Held und würde nie einer werden.
    „Kinder? Was machen wir nun? Wir können die Tür da links nehmen oder die rechte. Und ... ich fürchte ... sie können sich jeden Moment wieder schließen, wenn wir nicht ..." Er bekam keine Antwort, und sie schrien auch nicht mehr. „Kinder?"
    „Vater!" Arnies Stimme, triefend vor Angst und Entsetzen. Tenpole drehte sich unendlich langsam um.
    „Es hat sie weggeholt!", brüllte Corsair und ließ ein Geheul der Wut folgen, während sich Arnie erbrach und am Boden krümmte. „Dieses verdammte Ding hat sie geholt! Dafür werde ich es ..."
    Was?, dachte Tenpole. Was willst du ausrichten gegen ein Wesen wie dieses, das alles ist? Diese ganze, neue Welt. Das uns nur auszuatmen braucht, wenn wir ihm unbequem werden!
    Sosehr er Anulyn auch in den driftenden Schatten suchte, er fand sie nicht.
    Das Mädchen, seine Anulyn, war fort, spurlos verschwunden.
    „Sie war einfach weg", schluchzte Arnie. „Einfach so."
    Seine nassen Augen sahen Tenpole an. Fragend, trotzig, anklagend. „Was hat sie dem Ding denn getan, Vater?
    Warum hast du sie nicht beschützt, wie Mutter das getan hätte? Warum bist du weggegangen?"
    „Weil ..." Tenpole bekam es nicht raus. Was immer er hatte sagen wollen, er konnte es nicht mehr aussprechen.
    „Schau ihn dir an, Arnie!" Corsairs Stimme überschlug sich fast. „Sieh dir diesen Versager an! Dieses elende Weichei! Glaubst du etwa, der würde sich jemals ändern? Das will er doch gar nicht! Guck nur, wie er zittert!"
    „Corsair!" Tenpole versuchte, gerade zu stehen und nicht so, wie er sich fühlte. „Kinder, wir ..."
    „Ach was!", schrie Corsair. „Du

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