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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu stoppendem Irrsinn. „Wir fetzen sie aus dem All! Ich komme, Anulyn! Ich beame mich auf dem Jet zu dir! Lösch das Böse aus! Warte auf mich, ich bin der Silberne Surfer, ich komme mit dem Goldenen Strahl!"
    „Es reicht!" Tenpole riss seine Hand los. Von Arnie und von Corsair.
    Es war für einen Moment, als habe er sich das Herz aus der Brust gerissen, aber dann hörte er wieder die Stimme seiner Tochter ... so klagend, so jämmerlich, so unsagbar verzweifelt ...
    „Ich suche hier!", rief er und deutete in den Gang, der bei ihm abzweigte. „Nur ein paar Schritte, wir dürfen uns nicht aus den Augen verlieren ..."
    „Wir werden uns niemals verlieren, Vater!", schwor Corsair. „Ich sehe in diesem Gang hier nach! Arnie, bist du okay?"
    „Ich reite auf dem Goldenen Drachen zu meiner Schwester!", sagte der Achtjährige, unendlich verloren in der Düsternis dieses Orts und seiner eigenen Vorstellung.
    Er trat in den Gang hinein, der übrig blieb. Für jeden von ihnen führte ein Weg zu Anulyn.
    Drei Wege ...
    Als Tenpole das Schmatzen hörte, wusste er, dass sie nie wieder beisammen sein würden. Er fuhr herum und schleuderte alles an Verwünschungen, was ihm sein Vorratsspeicher an Flüchen hergab, gegen die neue Wand, die sich genau dort gebildet hatte, wo noch eben der Verteiler gewesen war.
    Die destruktive Energie seiner Worte, Schreie und Gedanken hätte eine ganz Welt zum Einsturz bringen müssen, doch nicht diese neue, immer noch leise schmatzende Wand, die sich mit den Wänden des Ganges verband und vereinte wie die erste Haut, die sich über einer klaffenden Wunde bildete.
    „Arnie!" schrie er. „Corsair!" Keine Antwort außer dem grauenvollen Echo der eigenen Stimme, das auf ihn einschlug wie Keulen und Schwerter.
    „Kinder! Geht nicht fort! Kommt zurück! Arnie! Corsair! ANULYN!"
     
    8.
     
    Am Ende
     
    Es geschah wie in bleierner Zeitlosigkeit.
    Der Nukleus der Monochrom-Mutanten schwebte still an seinem Platz am Pinnacle Rock, als seien alle Gesetze der Physik aufgehoben. Und doch passierte unglaublich viel. Bull spürte es auf einer Ebene, die er nicht beschreiben konnte. Er sah einfach und versuchte zu begreifen.
    Die zwanzig Zentimeter große Zone absoluter Lichtlosigkeit, mitten auf der Oberfläche der Kugel, schien sich in den Nukleus hineingefressen zu haben. Sie waberte in ihrer Dunkelheit, aus der auf rätselhafte Weise ein Licht emittiert wurde, das wiederum eine „Sicht" ermöglichte.
    Reginald Bull sah ...
    Ein neuer Kreis entstand, erwuchs, stieg auf aus der Zone der Finsternis.
    Ein Kreis aus kriechenden, fürchterlich anzusehenden Geschöpfen, deformierten Wesen, keins wie das andere. Sie waren fremd und hässlich, eklig, widerlich ... und ...
    ... und doch auf geradezu perverse Art und Weise bekannt.
    Reginald Bull sah nichts mehr außer dem Nukleus und dem Kreis aus sich windenden, biegenden, quälenden Monstrositäten, die, jedes einzelne, ein „Gesicht" besaßen. Es wurden mehr und mehr, schon Hunderte oder Tausend ...
    Die Monochrom-Mutanten!, begriff Bull. Jedes einzelne dieser Geschöpfe war eine grausame Verzerrung und Spiegelung der im Nukleus präsenten Mutanten, Projektionen, deren Äußeres sich an den „Originalen" der Nukleus-Bewusstseine orientierte.
    Reginald Bull begriff, wessen er Zeuge wurde. Er verstand es nicht, und doch wirkte es logisch.
    Denn um einen Kontakt zu schließen, mussten sie eine Ebene finden, auf der sie gemeinsam präsent sein konnten. Der Dunkle Ermittler G’schogun und der Nukleus waren zu weit voneinander entfernt, ihre Wesen waren zu unterschiedlich, als dass sie hätten einander direkt auf einem Level begegnen können.
    Um Kommunikation zu ermöglichen, mussten sie eine eigene, gemeinsame Ebene schaffen.
    Genau dies geschah hier.
    Der Ermittler, manifestiert in der Schwarzen Zone, erfasste die „Seelen" des Nukleus und spiegelte sie in eine Sphäre, in der auch er sein konnte. Das war die gemeinsame Plattform, auf der sie sich austauschen konnten ... und vielleicht mehr ...
     
    *
     
    Der Schrei hallte von den Wänden nach, die ihn ein- und wieder ausatmeten. Die sich vollsogen mit seiner Verzweiflung und seinem Schmerz.
    Die auch das auf ihn zurückwarfen, wie um ihm den Todesstoß zu versetzen, das vielleicht sogar gnädigere Ende nach einer Qual ohne Ende und Zeit.
    Und dazu schlug das Herz dieses Etwas, das ihn und die Kinder nie hatte freigeben wollen. Das sie marterte und all seine finstere Unbesiegbarkeit demonstrierte. Das

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