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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde, sah er einen weiteren Korridor vor sich, einen leuchtenden Weg, scheinend im Glanz der absoluten Düsternis, endlose Stufen aus grenzenlosem Finster, die aus dieser Welt hinausführten, selbst aus dieser ...
    „Komm nicht näher, Vater!"
    Wer war das? Arnie? Corsair, Anulyn? Er konnte es nicht unterscheiden ... Nein, falsch ... es waren sie alle, alle drei. Sie riefen nach ihm mit einer Stimme ...
    „Bleib stehen, Tenpole! Es ist eine Falle! Wenn du diesen Weg gehst, wird dich die Finsternis endgültig holen!"
    Nein. Es ging nicht. Er konnte nicht stehen bleiben, jetzt nicht mehr. Es stand eine Million zu eins, dass auch dies ein Trick war, der übelste von allen, aber es gab eine Chance ... eins zu einer Million.
    Wenn seine Kinder ihn riefen und warnten, waren sie diesen Weg vor ihm gegangen. Dann warteten sie irgendwo dort vor ihm. Er brauchte nur zu ihnen zu gehen!
    Jeria ... wie sie den Gleiter bestieg.
    Sie winkte ihm nicht, denn sie hatten sich gestritten. Sie musste dringend zur Klinik, aber er gab ihr den eigenen Gleiter nicht. Aus Trotz, aus Zorn, aus Falschheit. Sie hatte sich diesen anderen bei Jessi ausgeliehen, ihrer verrückten Nachbarin, die angeblich eine Seherin war.
    Hätte sie dann nicht sehen müssen, dass seine Jeria in ihrer Schrottkiste sterben würde?
    Sie stieg ein, winkte nicht, sah nicht zurück. Sie startete, hob sanft von der Landeplattform ab ...
    „Bleib zurück, Vater! Tenpole! Tu es nicht!"
    Aber da war auch noch etwas anderes. Es schälte sich aus den Finstern Schwaden, wuchs aus ihnen heraus, war bei ihm ... näher denn je. Es sah ihn an, winkte, wollte, dass er zu ihm kam. War da und erstickte ihn durch seine furchtbare Nähe ...
    Es begann an ihm zu zerren. Jetzt war es so weit, jetzt wollte es ihn. Der Dunkle Ermittler, das Finster, das Etwas ... welche Namen er ihm auch immer geben wollte. Nun kam es, jetzt hatte es ihn, wo es ihn haben wollte. Es hatte ihn belauert und seine Nähe spüren lassen. Es wollte sie alle haben, und nun war es endlich am Ziel.
    Das war also das Ende.
    Tenpole stand.
    Oder ging weiter.
    Er wusste es nicht mehr.
    Sein Herz schrie und wummerte in der viel zu engen Brust. Wenn er starb, waren auch seine Kinder tot.
    Aber sie würden einander wiedersehen, in einer anderen Welt, die nur besser sein konnte.
    Und ... Jeria, die er erst wiedergesehen hatte, als sie die Bilder des Wracks in den Nachrichten zeigten ...
    Ihre Leiche, die sie aus dem Gleiter geschält hatten. Der schreckliche Unglaube in ihren toten Augen ...
    Schnitt.
     
    9.
     
    Pakt
     
    In diesen Augenblicken, so sagte Roi Danton später, hatte G’schogun, das Quant der Finsternis, seinen Quell-Klipper verlassen.
    Es fiel nicht nur Reginald Bull schwer, zwischen dem Dunklen Ermittler G’schogun und seinem Vehikel zu unterscheiden, denn für den Betrachter – oder besser vielleicht: Erleber – waren sie wie eins. Ein „Ding", ein „Etwas", ein „Finster" – der Dunkle Ermittler eben.
    Aber in diesen wie endlos erscheinenden Minuten hatte sich G’schogun aus seinem Quell-Klipper gelöst und sich zum Nukleus der Monochrom-Mutanten begeben.
    Der Dunkle Ermittler als Sendbote des Chaos verhandelte mit dem Nukleus, dem Repräsentanten der Ordnung. Finsternis traf auf Licht.
    Und die Welt ging nicht unter.
    Die beiden unbegreiflichen Wesen kommunizierten direkt, ohne Einbeziehung irgendeiner vermittelnden Instanz. Sie tauschten sich aus, tauschten Informationen und Standpunkte, sie verhandelten miteinander.
    Aus den Minuten wurden Stunden.
    Bull besaß kein richtiges Zeitgefühl mehr, jeder Moment war wie in Starre, passives Erleben einer nicht nachvollziehbaren Kommunikation auf Ebenen jenseits des Verstehbaren.
    Manchmal hob sich der Schleier, und der Terraner konnte Roi Danton neben sich stehen sehen, genau wie er geschlagen in zeitlose Andacht und Spannung. Und Fawn Suzuke, wie sie mit geschlossenen Augen vor dem Nukleus hockte, wie sie die Lippen bewegte, ohne den geringsten Laut zu produzieren.
    Sie konnten nichts tun. Zu keiner Zeit erhielten sie die Möglichkeit, irgendeinen Einfluss zu nehmen. Der Nukleus gewährte ihnen selten Einblick in seine Vorhaben, das war längst bekannt. Und der Dunkle Ermittler akzeptierte zwar allem Anschein nach ihn als höhere Wesenheit – nicht aber die Terraner als Verhandlungspartner.
    Stunden vergingen.
    Dann war es vorbei.
    Bull wusste es, als er sich von den Füßen gehoben fühlte, als würde er schweben. Etwas veränderte sich, das

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