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2477 - Die GrÃŒndermutter

Titel: 2477 - Die GrÃŒndermutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geliebte zu sich.
    Ombar kam, wie es seiner Art entsprach, direkt zur Sache. „Es gibt zwei Neuigkeiten. Zum Ersten ist keiner der anderen neun Garanten bereit, sich als Gegenkandidat für den Traditionalisten Farigu Scot Elien aufstellen zu lassen.
    Sie sind alle der Meinung, dass nur einer einen echten Gegenentwurf bietet und diesen auch vertreten und als Patron so verkörpern kann, dass er vielleicht unseren ganzen Bund trägt. Mehr sage ich zu diesem Thema nicht. Momentan, weniger als zwei Tage vor der Wahl, steht nur ein einziger Kandidat zur Verfügung. Zum Zweiten habe ich vor Kurzem eine Nachricht auf einem Friedensfahrer-Kanal erhalten. Der Datenstrom war fragmentiert und nur schwer wiederherzustellen. Bitte, seht sie euch an, vor allem du, Kantiran. Danach melde dich bei mir, du kennst meine persönliche Frequenz."
    Sein kantiges Antlitz verschwand und machte einem unscharf konturierten Holofilm Platz. Ein flackernder und knisternder Streifen zog sich quer durch die Wiedergabe. Ein humanoides Gesicht tauchte auf. Die Haut war von blassem Pastellblau. Dunkle Flüssigkeit verschmierte sie und tropfte von strähnigem Haar – zweifelsohne Blut. Große, kugelrunde Augen blickten in Richtung der Aufnahmekamera. Sie schwammen in einer Flüssigkeit, die Kantiran unwillkürlich mit Tränen assoziierte, die bei dem Fremdvolk dieses Friedensfahrers aber eine völlig andere Bedeutung haben konnten. Kantiran konnte sich nicht erinnern, diesem Friedensfahrer je begegnet zu sein.
    „Ich hoffe, jemand wird das noch hören", sagte die Gestalt in emotionslosem, akzentfreiem Thonisch. „Ich bin auf Aktivitäten der Terminalen Kolonne TRAITOR aufmerksam geworden. Die Hintergründe des Angriffs auf einen Planeten der unteren Entwicklungsstufe zu schildern führt zu weit. Ich sah jedoch meine Pflicht als Friedensfahrer darin, den Bewohnern dieser Welt beizustehen. Ich wusste, alleine hätte ich keine Chance, und konnte Kontakt zu vier OREON-Kaspseln aufnehmen, die in der Nähe operierten. Unser Geheimbund kämpft gegen die Negasphäre, also war ich mir sicher, Unterstützung zu erhalten. Doch ich täuschte mich – Chyndor ist tot, lautete die einzige Antwort. Alles wird sich ändern. Wir halten uns heraus aus dem Kampf der Hohen Mächte. Ich hielt mich jedoch nicht heraus. Ich konnte diese unschuldigen Lebewesen nicht leiden und sterben sehen. Das Ergebnis ist, dass ich so gut wie tot bin. Mein Medorobot gibt mir noch dreißig Minuten.
    Ohne dass er meine Nervenbahnen von der Schulter an abwärts gelähmt hat, würde ich vor Schmerzen schreien. Dies ist meine Nachricht, mein Erbe an alle Friedensfahrer: Wir dürfen unsere Augen nicht verschließen. Ich sterbe mit sehenden Augen."
    Der Friedensfahrer verstummte, die Perspektive weitete sich, und für einen Moment zeigte sich nicht nur das leidende Gesicht, sondern ein schrecklich zugerichteter Körper voller Wunden.
    Kantiran hörte Cosmuel erstickt ächzen.
    Dann erlosch das Bild, und sie starrten auf die ebene schwarze Fläche des Kommunikationsschirms.
    „Polm Ombar erwartet deinen Anruf", sagte Cosmuel.
    Kantiran ballte die Hände zu Fäusten.
    Er konnte sich durchaus denken, warum der Revisor diese Botschaft geschickt und weshalb er es gerade auf diese Art getan hatte. Die Botschaft an Kantiran war überdeutlich.
    Und in der Tat sah es ganz so aus, als habe Kantiran keine andere Möglichkeit mehr, als sich zur Wahl zu stellen. Er wollte es nicht, obwohl ihn viele dazu drängten, obwohl auch Cosmuel, an deren Meinung ihm mehr lag als an der jedes anderen, anderer Meinung war als er.
    Er sah sich nicht als denjenigen, der dazu geschaffen war, den Geheimbund oder auch nur irgendeine größere Gruppe anzuführen. Vor allem wollte er vermeiden, dass sich noch größere Unruhe verbreitete, und genau diese würde seine Kandidatur auslösen.
    Kaum jemand war in den Reihen der Friedensfahrer so umstritten wie er.
    Musste er als Patron den Geheimbund nicht geradezu spalten, statt ihn zu einen? Würde nicht genau das geschehen, was er zu vermeiden suchte? Mit diesen Fragen beschäftigte sich offenbar niemand außer ihm. Deshalb reagierten alle einschließlich seiner Geliebten mit Verständnislosigkeit auf seine konstante Verweigerung, die ...
    Er stockte in seinen Überlegungen.
    Dieser Gedankengang gefiel ihm gar nicht. Dennoch konnte er es nicht leugnen – seine Verweigerung entstand zu einem guten Teil aus Trotz. Trotz und Besorgnis mischten sich, doch auch gemeinsam konnten

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