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2478 - LICHT VON AHN

Titel: 2478 - LICHT VON AHN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen ab. Mehr über ihre Retter erfuhr sie allerdings nicht; die Sinlasa hielten sich bedeckt, als müssten sie ein kollektives Trauma verarbeiten. Dafür sprach auch die Art, wie sie die wahre Form ihrer Raumschiffe verschleierten. Kamukos Space-Jet befand sich in einem Hangar des Sinlasa-Schiffes.
    Gerade als die Prinzipa am fünften Tag ihrer Reise in ihrer äußerst bequemen Schlafstatt die Augen schloss, um zu schlafen, bat eine wohlmodulierte Stimme darum, in die Kabine eintreten zu dürfen.
    Die Generalin kannte diese Art des Anklopfens über ein dauerhaft geöffnetes Akustikfeld und schlug die Decke zurück. Sie stand auf und öffnete.
    Ein Sinlasa trat ein – Kamuko konnte nicht beurteilen, ob sie bereits mit ihm gesprochen hatte oder nicht. Es fiel ihr schwer, ein Mitglied dieses Volkes von seinen Artgenossen zu unterscheiden, da sie weder Kleider trugen noch über individuelle Merkmale verfügten – zumindest nicht über solche, die sie als Außenstehende sehr leicht wahrnehmen konnte.
    Deprot hatte derlei Schwierigkeiten nicht. „Willkommen, Erster Leiteroffizier Lhea."
    „Du erkennst mich? Normalerweise fällt es Fremden schwer, uns zu unterscheiden. Deine Programmierung ermöglicht dir offenbar eine genaue Beobachtungsgabe."
    „Du trägst zwölf MundÖffnungen an deinen exakt 407 Tentakelwurzeln", sagte der Roboter. „Das sind mehr als bei allen anderen deines Volkes, die ich bisher sah. Es hebt dich aus der Masse heraus."
    Interessant, dachte Kamuko. Wozu mechanisch exakte Sinne doch nützlich sind.
    „Die Zahl meiner Münder weist mich als Ranghöchsten an Bord aus." Lheas Mund, der diese Worte artikulierte, lag im oberen Bereich des Körpers, dort, wo Kamuko gewohnheitsmäßig den Kopf vermutete. „In eurem Verständnis bin ich der Kapitän dieses Raumers, der nach mir benannt ist, solange ich ihn leite. Die wahre Hierarchie ist etwas komplizierter, doch das muss euch nicht interessieren."
    „Wohin reisen wir?", fragte die Prinzipa. „Wie kommt es, dass ihr unseren Hilferuf so schnell erhört habt?"
    Einige der dünnen Tentakel, die eng an dem schlauchförmigen Leib hafteten, lösten sich schmatzend und pendelten zitternd in der Luft. Einige Sekrettropfen rannen über den gebogenen Leib. „Du hast viele Fragen."
    „Ich bin seit fünf Tagen an Bord, und mir mangelt es an nichts – außer an dem, was ich wirklich begehre. An Antworten."
    „Der Asteroid, auf dem ihr gestrandet wart, diente einst meinem Volk als Zwischenlager für unsere Waffenproduktion. Exakt einhundert dieser Asteroidenlager treiben im Leerraum zwischen den Galaxien. Sie bilden die Überbleibsel eines schrecklichen Krieges, der uns vor vielen Jahrzehntausenden aus unserer Heimat vertrieb. Du kannst dir vorstellen, wie überrascht wir waren, als wir über das alte Relaissystem euren Hilferuf empfingen. Seit ungezählten Generationen ist es nicht mehr aktiviert worden, dient uns jedoch als ... Nun, du würdest es wohl als Heiligtum bezeichnen. Ihm haftet jedoch nichts Religiöses an. Es erinnert uns daran, dass wir uns vor langer Zeit am Boden befanden, uns aber aus eigener Kraft wieder erhoben haben. Nun sind wir Diener des LICHTS und siedeln in Ahn-Aarhoven als ein von vielen geachtetes Volk."
    „Ahn-Aarhoven?", hakte Kamuko nach. „Ist dies eine der Galaxien, die uns umgeben? Sind wir dorthin unterwegs?
    Und was ist dieses LICHT?"
    Lhea schwieg. Die Tentakel legten sich zurück an den Körper, und er richtete sich höher auf, indem er die Krümmung seines Körpers verringerte. Einige Tentakelspitzen vibrierten leise summend in der Luft.
    „Du stellst viele Fragen. Ich werde sie dir beantworten. Allerdings nur unter einer Voraussetzung – dass auch du uns einiges mitteilst. Wir haben dich gerettet, ohne uns etwas von dir zu erhoffen.
    Wir verlangen keine Belohnung. Damit stehst du in unserer Schuld. Wir werden dich nicht zwingen, doch ich bitte dich hiermit im Namen meiner gesamten Besatzung, offen zu uns zu sein. Wir vermuten in den Metall-Elementen, die du über deiner Kleidung trägst, ein Artefakt der Kosmokraten. Was hast du dazu zu sagen?"
    Kamukos Blick wanderte unwillkürlich zu ihrem Gesellschafter, dessen Dioden ungerührt weiterblinkten.
    „Es handelt sich um die Nachtlicht-Rüstung", sagte sie, ohne darüber nachzudenken. Im nächsten Augenblick fragte sie sich, ob sie einen großen Fehler begangen hatte, indem sie indirekt den gewaltigen Wert der Rüstung bestätigte.
    Sie würde sich nicht gegen die

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