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2478 - LICHT VON AHN

Titel: 2478 - LICHT VON AHN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesamte Besatzung zur Wehr setzen können.
    „Nachtlicht-Rüstung", wiederholte der Sinlasa. „Diese Bezeichnung ist mir unbekannt, doch die Ausstrahlung des Artefakts ist so erhaben, dass sie nur von den Höheren Mächten stammen kann.
    Wäre es chaotarchischen Ursprungs, müsste es allerdings destruktiver sein."
    „Du kennst dich erstaunlich gut aus.
    Die Superintelligenz ARCHETIM verlieh mir die Rüstung im Auftrag der Kosmokraten. Ich ...", war, dachte sie, „... bin seine oberste Kriegsherrin."
    „Das LICHT VON AHN ist eine höhere Wesenheit, eine positive Superintelligenz. Deine Vermutung entspricht der Wahrheit, das LICHT residiert in Ahn-Aarhoven. Wir sind zu seiner Heimstatt unterwegs. Wenn du einverstanden bist, werden wir dich direkt zur Superintelligenz führen. Sie tritt schon immer für die Ordnung im Universum ein, und sie interessiert sich zweifellos für die große Macht deiner Rüstung."
    „Erzähl mir mehr über das LICHT."
    Der Leib richtete sich noch weiter auf, stand für einen Augenblick senkrecht und bog sich dann rückwärts, bis er eine fast perfekte Brücke bildete. Ein Dutzend Tentakelenden schlängelten über den Boden und hinterließen eine schleimige Spur.
    Erstmals sprach einer der anderen Münder, der nun frei lag und auf den Kamukos Blick automatisch fiel. Die Stimme klang heller und weiblicher als zuvor. „Wir sind nur ein unbedeutendes Dienervolk. Unsere Vorfahren wurden von dem LICHT freundlich aufgenommen und haben bei ihm eine neue Heimat gefunden. Ehe du ihm begegnest, werden dich die Enthonen vorbereiten, die auf der Insel des LICHTS leben.
    Wenn es ein Volk gibt, das mehr über die Superintelligenz weiß, dann sie. Sie werden dir alle Fragen beantworten, soweit es ihnen möglich ist."
     
    *
     
    Kamuko fand weder an diesem noch an den folgenden Tagen etwas über die Lage der Galaxis Ahn-Aarhoven heraus.
    Von Tare-Scharm oder Phariske-Erigon wussten die Sinlasa nichts – behaupteten sie zumindest. Die Generalin neigte dazu, den freundlichen Wesen Glauben zu schenken. Es gab keinen Grund, ihnen zu misstrauen.
    Während der einige Wochen andauernden Reise in einen abgelegenen Seitenarm der Spiralgalaxis konnten sich Kamuko und Deprot frei in der LHEA bewegen. Sie trafen zahllose Sinlasa – sie wohnten auf engstem Raum in winzigen Kabinen zusammen, schienen sich dabei jedoch sehr wohlzufühlen. Demgegenüber nahmen sich die weitläufigen Maschinenhallen geradezu verschwenderisch groß aus.
    Kamuko wurde von jedem bevorzugt behandelt, und auch Deprot erwiesen die Tentakelwesen Ehre, die weit über das Maß hinausging, das einem Roboter eigentlich zustand. Ob sie in ihm einen Gesandten der Kosmokraten sahen? Kamuko wusste, dass die Ordnungsmächte hin und wieder spezielle Roboter mit großer Macht ausstatteten und ins Universum ausschickten. Andererseits waren die Sinlasa sicher in der Lage, die einfache Konstruktionsart ihres Gesellschafters zu erkennen – nichts mahnte bei seinem Anblick an Kosmokraten-Hightech. Und hätte ein Roboter der Ordnungsmächte über einen defekten Arm verfügt?
    „Kann es Zufall sein?", fragte sie ihren Gesellschafter am dreiundfünfzigsten Tag. Sie hatte eine neue Zeitrechnung eingeläutet, als sie den Asteroiden verließen. Das Alte lag hinter ihr und war endgültig vergangen. „Oder glaubst du, dass ein höherer Plan dahintersteht, dass ich schon wieder in den Dunstkreis einer Superintelligenz geraten bin?"
    „Du trägst die Nachtlicht-Rüstung", sagte Deprot, als wäre es eine Antwort.
    Und wahrscheinlich war es das auch.
     
    *
     
    Leiteroffizier Lhea rief sie in die Zentrale.
    Inzwischen erkannte ihn Kamuko auf den ersten Blick. Zwar konnte sie weder seine 407 Tentakel zählen noch all seine zwölf Münder sehen, doch einer der dicksten Tentakel in der Leibesmitte endete nach wenigen Zentimetern in einer grauschwarzen Verfärbung. Niemand sonst an Bord seines Schiffes wies dieses Merkmal auf. Es handele sich um eine alte Verletzung, hatte Lhea ihr eines Tages in der Bordkabine offenbart, als er mit den Spitzen seiner Fresstentakel eine grünblaue Flüssigkeit aufsaugte, in der farblose Brocken schwammen.
    Zum Glück konnte Kamuko weiterhin auf Mahlzeiten aus der Bordrecycling-Anlage der JV-1-SJ-10 zurückgreifen.
    „Wir werden bald landen", sagte Lhea mit der Fistelstimme des dritten Mundes, die so charakteristisch klang, dass Kamuko sie leicht von allen anderen Stimmlagen unterscheiden konnte. Jeder Mund korrespondierte mit einem

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