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2482 - Der ewige Kerker

Titel: 2482 - Der ewige Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon, Alter, du kannst sicher noch einige Anekdoten zum Besten geben, die in SENECAS Datenspeichern nicht aufscheinen. Wozu hast du ein fotografisches Gedächtnis?"
    „Vielleicht später. Wenn wir diesen Einsatz hinter uns haben, okay?"
    Am Nachmittag des 21. Oktober registrierten Viena Zakata und seine Leute endlich die charakteristischen Nah-Emissionen des Kernwalls. Wenig später trafen Impulse von Raum-Zeit-Routern ein.
    Ihr Gefährt stoppte, nahm erneut Fahrt auf, allen Anzeichen nach mit sehr geringem Überlichtfaktor ...
    Jetzt geschah es. Die PASSAGH drang, geleitet von den Kursanweisungen der Router, in die Barriere ein, die kein terranisches Schiff aus eigener Kraft überwinden konnte.
    Trojas Krieger bringen das Danaergeschenk hinter die Mauern ihrer Burg ...
     
    *
     
    Ebenso kommentarlos, wie sie das SOL-Mittelteil aufgeladen hatte, setzte die Kolonnenfähre es wieder im freien Weltall aus und entschwand in den Hyperraum.
    Tekener war sehr danach, Sektkorken knallen zu lassen. Aber zur Entwarnung bestand nach wie vor kein Anlass. Da die Passiv-Ortung keine beunruhigenden Ergebnisse lieferte, ließ er die Maschinen wieder hochfahren.
    „Standortbestimmung abgeschlossen. Wir befinden uns dreiundachtzig Lichtjahre vom Schwarzen Loch Athaniyyon entfernt", meldete Zakata.
    „Herrschaften, es hat tatsächlich funktioniert. Wir sind drinnen."
    Bevor Jubel ausbrechen konnte, verlangte Fee Kellind: „Feinerkundung!
    Sektor nach TRAITOR-Einheiten oder sonstigen Strahlungsquellen abtasten!"
    „Läuft!" Der pferdegesichtige Cheforter bleckte die vorstehenden Zähne.
    „Hier im zentralgalaktischen Bereich, so nahe an diesem riesigen Schwarzen Loch, erfassen wir allerdings höchstens einen Umkreis von zehn Lichtjahren.
    Moment noch ...! Derzeit nehmen wir keinerlei Fahrzeuge der Terminalen Kolonne oder anderer Provenienz wahr."
    „Was nicht hundertprozentig sicher heißt, dass wirklich keine da sind", warf Dr. Indica ein, die neben Atlan an der Brüstung des Kommandopodests stand; eng neben Atlan.
    „Völlig richtig", sagte Viena. „Jedoch gelten die Einschränkungen angesichts der physikalischen Bedingungen für beide Seiten gleich."
    Tek lehnte sich im Sessel des Expeditionsleiters zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Er atmete tief durch. Die erste Etappe hatten sie problemlos bewältigt. Bis jetzt war alles erstaunlich gut gelaufen, fast zu gut.
    Wie es schien, konnten sie nun tun und lassen, was sie für geboten hielten.
    Fortan standen der SOL sämtliche Kursziele innerhalb der Kernzone Hangay offen, egal ob Athaniyyon, GLOIN TRAITOR oder andere Brennpunkte. Auch zum Aufenthaltsort der negativen Superintelligenz KOLTOROC und zum Kontaktwald mit der Nummer 126 sollte es nun direkte Zugänge geben; wenngleich niemand wusste, welche Route man einzuschlagen hätte.
    Aufs Geratewohl danach zu suchen war nicht sinnvoll. Stattdessen erteilte Tekener den Befehl, einen Kurs in Richtung der von ESCHER vorgeschlagenen Koordinaten zu berechnen. Sie lagen 37 Lichtjahre von der derzeitigen Position entfernt.
    Falls die Parapositronik weiterhin recht behielt, würden sie dort etwas vorfinden, was in irgendeiner wie auch immer beschaffenen, möglicherweise engen Verbindung zu KOLTOROC stand ...
     
     
    Achte Ebene:
    Der Koch, der Architekt, die Kobolde und die Trophäe
     
    „Willkommen, Inkadye!"
    „Endlich beglückst du uns wieder mit deiner Gegenwart."
    „Gratuliere zur Erweckung!"
    „Du siehst bezaubernd aus wie eh und je."
    „Ein sechsfaches Hoch auf unsere Inkadye. Hoch, hoch!"
    „Hoch, hoch!", fiel die Meute ein, vielhundertstimmig: „Hoch, hoch, Inkadye!"
    Sie prallte zurück, weich in den Knien, überflutet von Sinneseindrücken, die im Vergleich zur Stille und Einsamkeit ihrer Zelle wie eine Serie von Schlägen wirkten. Greiforgane zerrten sie vorwärts, reichten sie weiter, immer weiter hinein in die riesige Halle.
    Wesen verschiedenster Gestalt bildeten ein Spalier. Unaufhörlich redeten, fiepten, krächzten, knurrten, zischelten, tröteten sie auf die Frau ein, die sie dabei mit immer demselben Namen ansprachen: Inkadye.
    Er besaß einen guten Klang. Ja, das war sie: Inkadye, die ewige Gefangene.
    „Wir konnten es kaum mehr erwarten, dass du zu uns stößt."
    „Ohne dich ist Koltogor einfach nicht dasselbe."
    „Sei erneut unsere Sonne, Inkadye, auf das wir als Trabanten um dich kreisen, uns zu wärmen an deinem Licht!"
    „Jetzt wird alles wie früher. Nein, besser! Bald

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