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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückgelassen."
    Warding Atarin warf einen Blick auf seine Armbandanzeiger. „Ich verzeichne eine leichte Energiefluktuation auf dieser Etage ..."
    „Die wird mir auch angezeigt. Alles deutet auf Schwankungen in der Gebäudeversorgung hin."
    „Wenn du meinst ..." Atarin widersprach Pal Astuin nicht. Er zog es vor zu schweigen und hoffte, dass der andere seine Überraschung bei ihrem Kennenlernen nicht bemerkt hatte.
    Die Situation wurde immer undurchsichtiger. Er war davon ausgegangen, sich den Vorfall bei seinem Erwachen nur eingebildet zu haben, doch nun ...
    Wie konnte es sein, dass er in einem Traum, einer Vision, was auch immer, einen Mann sah, dem er wenig später tatsächlich begegnete? Dass eine Person aus dem Nichts auftauchte und einen Strahlenschuss abwehrte, war einfach nicht möglich. Genau, wie es unmöglich war, dass jemand sah, wie ein lichtschneller Energiestrahl auf ihn zuraste.
    Astuin ging weiter, und Atarin folgte ihm. Nichts wies darauf hin, dass hier vor Kurzem ein schwerer Brand gewütet und einige Wände zerstört hatte. Sämtliche Schäden waren offensichtlich umgehend beseitigt worden.
    Der Agent blieb stehen und deutete auf eine Tür. „Ist es hier?"
    Atarin nickte. „Wieso hat man hier so schnell Ordnung geschaffen?
    „Das werden wir herausfinden!" Astuin holte einen Kodegeber aus einer Tasche seines leichten Kampfanzugs und drückte ihn gegen den Türmechanismus. „Ich glaube, gleich werden wir ein weiteres kleines Geheimnis aufklären."
    Auch Atarin hatte Spezialmontur angelegt, als sie mit Astuins Gleiter zu dem Gebäude geflogen waren, in dem Tark Kluf gestorben war.
    Sein Magen zog sich zusammen, als er an seinen Vorgesetzten und Mentor dachte. Aber nicht nur, weil die Erinnerung noch immer so schmerzhaft war, auch aus einem anderen Grund. Er fühlte geradezu, dass sich dort etwas befand, was nicht dorthin gehörte.
    Und wenn ich jetzt Durchfall bekomme?, dachte er, erkannte aber sofort, wie abstrus seiner Befürchtung war. Agenten wie er bekamen während einer Mission keine Magenprobleme.
    Was genau meinte er damit? Es war offensichtlich, dass Astuin ihm Wissen voraushatte.
    „Ich bin so weit", sagte er.
    „Dann mal los. Verzerrer aktiviert?"
    „Ja." Die TLD-Geräte waren den gängigen Modellen der Tu-Ra-Cel nachempfunden. Sie basierten auf der Deflektor-Technik, machten jedoch nicht unsichtbar, sondern verzerrten die Gesichtszüge der arkonidischen Agenten, wodurch sie völlig unkenntlich wurden, was bei den Personen, die mit ihnen zu tun bekamen, im Allgemeinen zu tiefer Verunsicherung oder sogar nackter Panik führte.
    Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür. Astuin schob sie so leise wie möglich auf und setzte einen Fuß über die Schwelle.
    Der sofort erfolgende Schrei war durchdringend und bestimmt noch fünf Stockwerke im Umkreis zu hören.
     
    *
     
    Astuin fluchte leise und machte einen Satz in die Wohnung.
    Atarin folgte ihm und zog die Tür hinter sich zu. Falls es zu weiterer Lärmentwicklung kommen würde, mussten die Nachbarn nicht unbedingt etwas davon mitbekommen und die Gebäudesicherheit informieren.
    Er nahm alle Eindrücke gleichzeitig auf. An der hinteren Wand eine Küchenzeile mit Automatikgeräten, davor ein Wohnbereich mit Sitzmöbeln, die um einen Tisch gruppiert waren. Zwei Türen; eine davon führte, wie er an der Ecke eines Betts erkannte, in einen Schlafbereich, die andere in eine Hygienezelle.
    Alles genau wie damals, dachte er, als ich mit Arna und Oksa dieses Quartier zum ersten Mal betreten und Tarks Leiche gesehen habe.
    Abgesehen davon, dass die Küchenund sonstigen Geräte nun echt und keine Fassaden für Geheimdienst-Utensilien zu sein schienen. Und von der Springerin, die, wohl gerade aus einer konventionellen Wasserdusche kommend, in der zweiten Türöffnung stand, sich ein viel zu kleines Handtuch vor den Leib hielt, das ihre Blößen in keinerlei Hinsicht bedecken konnte, und erneut gellend und überraschend tief schrie.
    Sie war jung, die Mehandor, vielleicht 40, 45 Jahre, und sogar für Atarins terranisches Auge überwältigend hübsch.
    Zwar an die zwei Meter groß und mindestens ebenso viele Zentner schwer, aber gut gebaut, ohne ein Gramm Fett zuviel am Leib. Ihre Brüste waren mindestens dreimal so groß wie die von Arna und Oksa zusammen, ihre Schenkel feste Presswerke für Arkonstahl, und ihr Gesicht angenehm schmal geschnitten und filigran, fast, als hätte sie es operativ verändern lassen, um für Arkoniden

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