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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der stärker gesichert ist als alle anderen, dann ist es dieser."
    „Ich bin ganz deiner Meinung", sagte Savoire erleichtert. „Hier gibt es für uns nichts zu gewinnen. Es ist völlig überflüssig, dass wir uns der Hauptschaltzentrale nähern. Denn den Angriff auf GLOIN TRAITOR werden nicht wir durchführen, sondern ESCHER."
    Der Kosmitter teleportierte wieder, und wieder, und direkt darauf noch einmal. Savoire fragte sich, wie groß Isokrains Reichweite eigentlich war, welche Entfernung er mit einem Sprung zurücklegen konnte und wie oft er hintereinander springen konnte. Er musste sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass der Körper des Insektoiden künstlich war, ein vom Weltweisen geschaffener Avatar, der ganz andere Möglichkeiten hatte als ein natürlicher Mutant.
    Sie hatten TRAICOON 06-202a, ihr „eigenes" Kolonnen-Fort, fast schon wieder erreicht, als Isokrain nach einer Teleportation innehielt. Er hob sacht die Fühler und klackte kurz mit den Scheren.
    Sein Blick schien ins Nichts gerichtet.
    „Der Weltweise hat mir mitgeteilt", sagte er nach ein paar Sekunden, „dass ESCHER ganz in der Nähe die ›rollenden Räder‹ von zwei T-Prognostikern entdeckt hat. Er möchte, dass wir ihnen folgen und die Position ihres Wohnquartiers feststellen."
    Savoire zuckte mit den Achseln. „Weshalb?"
    Sie waren bei einer früheren Erkundung in solch ein Quartier eingedrungen – und entdeckt worden. Sie waren unvorsichtig gewesen, und die Sache hatte ein böses Ende genommen. Zwar hatten sie bei der Aktion den Datenträger entdeckt, der ihnen einiges über die T-Prognostiker verraten hatte, doch zwei dieses Volkes namens Latifalk Acht-Acht und Scocolta Zwei-Null waren dabei ums Leben gekommen, und deshalb machte Savoire sich Vorwürfe. Wären sie besonnener vorgegangen, würden diese beiden Günstlinge des Hyperraums noch leben.
    Es hatte es für ihn nicht gerade leichter gemacht, anschließend die bizarre Lebensgeschichte des Prognostikers zu erfahren.
    Immerhin wussten sie nun aus der Periodischen Chronik des Latifalk Acht-Acht, dass sich über ganz GLOIN TRAITOR verteilt in diversen Kolonnen-Forts regelrechte kleine Kolonien von T-Prognostikern befanden.
    „ESCHER wünscht es", beantwortete Isokrain seine Frage lapidar.
    „Ich halte es für sinnlos, erneut solch ein Risiko einzugehen. Was können wir dort Neues erfahren?"
    „Wenn du möchtest, bringe ich dich zuerst in den Versorgertrakt zurück."
    Savoire winkte ab. „ESCHER wird sich seinen Teil gedacht haben", murmelte er und reichte Isokrain die Hand.
    Der Kosmitter teleportierte.
     
    *
     
    Das Wohnquartier der T-Prognostiker ähnelte dem, das sie bereits erkundet hatten, wie ein Ei dem anderen. Vor ihnen erstreckte sich eine tiefschwarze Wand aus Ricodin ohne Fenster oder Türen vom Boden bis zur Decke des fünf Meter hohen Gangs. Savoire wusste, dass sich irgendwo darin ein Schott von drei Metern Höhe befand, doch er konnte es nicht ausmachen, es war nahtlos in die Wand eingelassen.
    „Teleportieren wir?", fragte Savoire.
    „Nein!" Der Kosmitter klackte mit den Greifscheren. „Ich möchte nicht das geringste Risiko eingehen. Wir bleiben auf der zwischengeordneten Existenzebene, bis ein Cyborg kommt, und folgen ihm dann hinein."
    Sie mussten nicht lange warten. Schon nach wenigen Minuten schwebte einer der linsenförmigen Spezialkoffter heran, die die Prognostiker als Transportmittel benutzten, und hielt vor der Ricodin-Wand an. Eine bis zum Boden reichende Tür öffnete sich, eine Rampe wurde ausgefahren, und eins der „Laufräder" rollte hinab und zu der Wand.
    Savoire und Isokrain setzten sich auf der zwischengeordneten Existenzebene in Bewegung.
    Das Schott öffnete sich, der T-Prognostiker rollte hindurch, und die beiden Spione hatten des Wohnquartier betreten, bevor es sich wieder schloss.
    Wie das erste Schwerpunkt-Wohnzentrum der T-Prognostiker, das sie erkundet hatten, stellte auch dieses einen isolierten Bereich dar, den kein anderer Angehöriger der Kolonne betreten konnte. Und wie das andere kam es ohne jegliche Wohnlichkeit aus, denn die benötigen seine Bewohner nicht. Dafür gekachelte Sterilität, wohin sie auch sahen. In dem schmucklosen, von bläulichem Licht erhellten Hauptraum fanden sie kein einziges Möbelstück, dafür aber an den Wänden Dutzende von Schnittstellen.
    Insgesamt ein halbes Dutzend der lebenden Räder befanden sich in dem Raum, einige an ihren Naben an den Wänden hängend, mit einer Schaltstelle

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