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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tauchte ein Phänomen auf, ein dichter, von innen heraus dunkelrot glühender, ständig wabernder Nebel mit einer Größe von ungefähr zwei Metern.
    Ein Kolonnen-Motivator!
    Normalerweise wurden diese ... Geschöpfe, über die nur wenig bekannt war, zu Einheiten der Kolonne entsandt, die durch mangelnde Loyalität auffällig geworden waren. Ihre bloße Anwesenheit erzeugte bei intelligenten Lebewesen eine gelöste Stimmung und Gefühle der Loyalität gegenüber TRAITOR, und durch unterschwellige, paranormale Beeinflussung sorgten sie gezielt dafür, dass die Völker der Kolonne selbstlos für das große Ziel TRAITORS arbeiteten.
    Ihre genaue Position in der Hierarchie der Terminalen Kolonne war unklar, genau, wie auch nicht bekannt war, ob diese Erscheinung die tatsächliche Körperform der Kolonnen-Motivatoren war, es sich also um Energiewesen handelte, oder ob sie ihre Körper lediglich hinter einem Nebelfeld verbargen.
    Aber man sagte ihnen gewisse parapsychische Kräfte nach, und sie waren auch für den Avatar des Weltweisen mit Vorsicht zu genießen.
    Dr. Savoire verspürte Beklommenheit, als die Nebelgestalt näher kam, doch sie schwebte mitten durch sie hindurch, ohne auf ihre Anwesenheit zu reagieren. Er nahm auch nichts von einer Beeinflussung wahr, was wohl daran liegen mochte, dass er sich auf einer anderen Ebene befand.
    „Brechen wir ab?", fragte er.
    „Nein", sagte Isokrain. „Nichts ist passiert. Der Motivator hat uns nicht wahrgenommen. Er stellt keine Gefahr für uns dar, solange wir uns auf der zwischengeordneten Existenzebene befinden. Niemand kann uns entdecken."
     
    *
     
    Waren die Gänge der Kolonnen-Forts bislang größtenteils verlassen gewesen, herrschte im Zentrum der Nadel geradezu reges, fast schon chaotisches Treiben. Allenthalben begegneten sie Kolonnen-Motivatoren, patrouillierenden Mor’Daer, debattierenden Ganschkaren, Angehörigen zahlreicher weiterer Kolonnen-Völker. In Dr. Savoire wurde die Gewissheit immer stärker, dass sie sich in der Tat der zentralen Schaltstelle GLOIN TRAITORS näherten.
    Unvermittelt kam ihnen ein geflügeltes, annähernd humanoides Wesen von etwa zwei Metern Größe entgegen.
    Savoire konnte es nicht richtig erkennen, da es von einem leuchtenden Nebel umgeben war, doch er konnte sich seiner Aura nicht entziehen. Von dem grazilen, fast ätherischen Geschöpf ging eine Ausstrahlung vollkommen fremdartiger Natur aus, die ihn bis in die letzte Faser durchdrang.
    Savoire schauderte. Er fühlte sich in eine andere Welt gerissen, eine lebensfeindliche, unbegreifliche, in der sein Innerstes nach außen gekehrt und sein Äußeres nach innen gestülpt wurde.
    Und das auf der anderen Ebene!
    Ein Terminaler Herold. Wie sie schon einen auf den Holos gesehen hatten, als die Kolonnen-Einheiten zum ersten Mal in den neuen Portivabschnitt vorgedrungen waren.
    Ein Geschöpf, das aus einer Umgebung stammte, die dem Chaos sehr viel näher war als die Welt, in der Savoire lebte. Ein Wesen, das vielleicht einem Proto-Chaotischen Universum entsprungen war und deshalb die Bedingungen des Einsteinraums als unangenehm, wenn nicht sogar als fast unerträglich empfand.
    Eine Wesenheit, die über starke paraphysische Fähigkeiten verfügte, sie aber im Allgemeinen in dieser für sie lebensfeindlichen Umgebung nicht vollständig beherrschte. Auf jeden Fall aber ein mächtiger Repräsentant der Terminalen Kolonne.
    Der Terminale Herold verharrte mitten in der Bewegung, und Dr. Savoires Herzschlag schien kurz auszusetzen, als die schillernde, kaum auszumachende Gestalt unter dem Nebel den Kopf drehte und in ihre Richtung sah.
    Wir befinden uns auf der zwischengeordneten Existenzebene!, dachte er mit aufkeimender Verzweiflung und Furcht.
    Der Herold kann uns überhaupt nicht wahrnehmen.
    Der Herold machte einen Schritt auf sie zu, genau in ihre Richtung, als würde er sie bemerken, obwohl sie ihm eigentlich verborgen bleiben mussten, und ...
    Isokrain drehte sich um, zerrte ihn mit sich, floh geradezu vor der Erscheinung.
    Als sie einen anderen, leeren Gang erreichten, teleportierte er.
     
    *
     
    Sie materialisierten in einem leeren, stockfinsteren Raum. Savoire wagte sich nicht zu bewegen, aus Furcht, er würde gegen ein Hindernis oder eine Wand laufen. Erst jetzt bemerkte er, wie groß seine Angst war, wie nah er der nackten Panik stand.
    „Jetzt brechen wir ab", beschloss der Kosmitter. „Wir geben der Sicherheit den Vorzug. Wenn es einen Abschnitt der Nadel des Chaos gibt,

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