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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fortsetzen."
    „Dazu hat sie kein Recht!"
    „Doch, das hat sie", gab Arna zurück.
    „Außerdem kann sie nichts mehr für dich tun. Und wir machen uns Sorgen um dich."
    Er hörte die Verzweiflung in der Stimme und seufzte. „In Ordnung. Kommt herein. Mit euch ist ohnehin nicht zu reden."
    Die Tür öffnete sich, und Arna und Oksa traten in die winzige Medo-Station. Sie hatten sich in ein höchst geheimes Schutzversteck auf Arkon III zurückgezogen, das nur für absolute Notfälle vorgesehen war.
    Solch ein Notfall war nun eingetreten. zumindest für Atarin. Er befürchtete, auf Dauer den Verstand zu verlieren, und die Neuro-Haube hatte noch keine Besserung gebracht.
    Das ist ein Albtraum, dachte er.
    Trotzdem musste er lächeln, als er die beiden Ekhonidinnen sah. Groß, schlank, geschmeidig ... Er sehnte sich danach, wieder das Lager mit den beiden teilen zu können.
    „Ich sollte euch umbringen!", sagte er.
    „Euch zumindest den Hintern versohlen ..."
    „Wir haben versucht, dir Deckung zu geben, kamen aber nicht durch", sagte Arna. Ihr war klar, worauf er anspielte.
    „Du warst plötzlich verschwunden.
    Als hättest du dich in Luft aufgelöst", sagte Oksa.
    „Wir sind dir ins Garrabo gefolgt, aber du warst einfach weg. Es ging viel zu schnell", bekräftigte Arna. „Der ganze Plan war Mist! Einfach lächerlich!"
    Atarin seufzte. Wem sagte sie das?
    Und ... er konnte den beiden weder das Gegenteil beweisen noch ihnen Vorwürfe machen. „Der Einsatz war ein Fiasko."
    „Ja", sagten Arna und Oksa unisono.
    „Aber was ist mir dir geschehen?", fragte Arna.
    „Woran erinnerst du dich nun, nach der Behandlung durch den Neuro-Regenerator?", fragte Oksa.
    „An nichts", sagte Atarin niedergeschlagen. „Sie müssen mein Gedächtnis manipuliert haben. Und zwar sehr fachmännisch. Wenn nicht schon vorher irgendeine Manipulation vorlag ..."
    „Warum dieser Aufwand?", fragte Oksa. „Warum sollten sie uns kleine, unbedeutende TLD-Agenten auf Arkon III dermaßen massiv manipulieren?"
    Das hatte er sich auch schon gefragt.
    Hinzu kamen die zahlreichen Ungereimtheiten in den Datenbänken, auf die sie gestoßen waren.
    Rutmer Vitkineffs Identität zum Beispiel, oder Sparks. Vitkineff hatte ihren Dateien zufolge nie existiert, war nur eine von einer kriminellen Organisation erdachte Legende, und Sparks war angeblich die rechte Hand der Sentenza-Größe Savoire, hatte von sich aber behauptet, USO-Spezialistin zu sein.
    Und ihm am Leben gelassen, obwohl sie ihn hätte liquidieren können.
    Und sie hatte noch etwas von sich gegeben, was ihn zutiefst verwirrt hatte.
    Er sei verheiratet gewesen, und seine Frau sei beim Angriff einer ihm völlig unbekannten Terminalen Kolonne TRAITOR ums Leben gekommen.
    „Verheiratet!", rief Atarin aufgebracht. „Da würde ich doch lieber auf der Stelle tot umfallen, als euch beide aufzugeben. Außerdem habe ich noch immer Probleme mit meiner Ex-Frau ..."
    „Darüber liegen mir keine Informationen vor", erwiderte Arna. „Du schweigst dich in dieser Hinsicht ja aus. Aber ich kann es mir nicht vorstellen ..."
    „Wieso nicht? Ich denke, dir liegen keine Informationen vor, wie du es nennst. Wie kannst du dir dann etwas vorstellen oder auch nicht? Was verstehst du schon ..." Von Gefühlen, hatte er sagen wollen, von Liebe?
    Im letzten Augenblick hielt er inne. Er teilte praktisch Tisch und Bett mit den beiden Agentinnen!
    „Von meinem verkorksten Innenleben", fuhr er schließlich fort. „Ich durchschaue es ja selbst nicht."
    „Du hast recht, dieser Meinungsaustausch ist unergiebig", sagte Oksa. Ihre Stimme klang etwas gezwungen.
    Trotzig setzte Atarin sich wieder, aber die Neuro-Haube senkte sich nicht. Wütend stand er schließlich auf und ging hin und her.
    Seine Gedanken wirbelten. Zuviel war in letzter Zeit auf ihn eingestürmt.
    Er hatte ein eher geruhsames Leben als kleiner TLD-Agent im Arkon-System geführt, doch dann war auf einen Schlag sein gesamtes Weltbild zerstört worden. Über Nacht hatte sich alles verändert.
    Es war, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, als wäre er in die Tiefe gestürzt. Und er fiel immer noch. Wie in einem nicht enden wollenden Alptraum.
    Unvermittelt wurde ihm klar, dass die Einzigen, die ihn auffangen konnten, Arna und Oksa waren. Er hinterfragte sich. Liebte er die beiden? Konnte man zwei Frauen gleichzeitig lieben? Vielleicht sogar mit alles verzehrender Leidenschaft?
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er niemals gegen

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