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2499 - Das Opfer

2499 - Das Opfer

Titel: 2499 - Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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des Hantelraumers würde diese Ortung erst mit beträchtlicher Verspätung nachvollziehen können.
    »Einzelheiten?«, fragte Rhodan.
    »Ein UHF-Potenzial dringt ins Vat System ein! Trotz beträchtlicher Stärke ist es nicht in Koordinaten lokalisierbar!«
    Rhodan runzelte die Stirn. Ein UHF Potenzial ... Das konnte alles Mögliche sein. Im Ultra High Frequency-Bereich des Hyperspektrums waren die Psi Kräfte angesiedelt. Starke Einzelfähigkeiten konnten als deutliche Frequenzspitzen mit großen Amplituden im sogenannten Zuckerman-Spektrum identifiziert werden, und eine gezielte Erforschung der UHF-Frequenzbereiche war erstmals mit der Ultra-Giraffe möglich geworden.
    Aber auch der Hyperkristall Eclisse erreichte ein zweites Strahlungsmaximum im UHF-Bereich. Und der Kolonnen-Funk von TRAITOR benutzte ebenfalls das UHF-Band.
    Auf dem Weg vom Kontaktwald zur JULES VERNE hatte Gucky praktisch noch einen Witz darüber gerissen. KOLTOROC war eine Superintelligenz. Rhodan hatte zwar ihren Körper getötet, aber war es möglich, dass ihr Geistespotenzial noch irgendwo im UHF-Bereich »gespeichert« war? War es möglich, dass der Chaopressor tatsächlich noch in irgendeiner Form existierte?
    Mach dich nicht verrückt!, mahnte sich Rhodan. Es ist vorbei. Du hast es selbst gesehen. Du hast es gespürt! KOLTOROC ist tot! Trotzdem sagte er: »Volle Energie auf die Schutzschirme!«
    »Das Potenzial nähert sich fast mit Lichtgeschwindigkeit!«, warnte der Leiter der Abteilung Funk und Ortung. »Kollisionskurs mit der JULES VERNE! Es reagiert auf keine Funksprüche! Eintreffen in siebzig Sekunden ... sechzig ... fünfzig ... UHF-Feld hat Fahrt abrupt auf null reduziert!«
    Der Terraner entspannte sich ein wenig. Was auch immer dort kam, es wollte das Hantelschiff nicht rammen.
    »Eine Kontaktaufnahme?«, flüsterte er.
    Mondra zuckte die Achseln. »Sieht ganz danach aus. Aber warum diese Heimlichtuerei? Warum melden sie sich nicht einfach wer auch immer sie sein mögen?«
    Dann flimmerte die Luft vor ihm, und mitten in der Zentrale der JULES VERNE materialisierte der Tote.
    *
     
    Oder zumindest der Totgeglaubte. Unvermittelt wurde Rhodan klar, dass dieser Begegnung nicht die geringste Bedrohung innewohnte.
    Es war ein Mensch, wenn auch kein Terraner, der auf so unerklärliche Weise vor ihm erschienen war. Er war groß, an die zwei Meter, um die fünfzig Jahre alt, mit bleicher Haut und stachelig wirkenden schwarzen Haaren. Am auffälligsten war auf den ersten Blick an ihm jedoch, dass er nur ein Auge hatte, das rechte, das rötlich gefärbt war und zwei Pupillen ausgebildet hatte.
    Rhodan wusste, dass der Mann damit Licht im Infrarotund Ultraviolett-Bereich sehen konnte.
    Er kannte ihn, ziemlich gut sogar.
    Er war ein Diakater. Der Zyklop, so hatte man ihn abfällig genannt, doch dieser Spitzname war irreführend, denn sein einziges Auge befand sich ja nicht in der Mitte der Stirn.
    »Doktor Laurence Savoire«, sagte der Terraner.   »Der   Erste   Kybernetiker ESCHERS! Wir haben dich für tot gehalten!«
    Savoire drehte sich in der Zentrale einmal um die eigene Achse, als müsse er sich orientieren, überzeugen, dass er tatsächlich das Hantelraumschiff erreicht hatte und Perry Rhodan gegenüberstand. Er wirkte unsicher, als würde er nicht jeden Tag in einem UHF-Potenzial anreisen und dann körperlich materialisieren.
    »Und das war ich auch«, sagte er schließlich. »Gewissermaßen zumindest. Und dann doch wieder nicht. Eigentlich keine Sekunde lang. Es war eine verwirrende Erfahrung, obwohl sich damit praktisch mein Lebenstraum verwirklicht hat. Ich bin endlich in ESCHER aufgegangen, aber das war erst der Anfang.«
    Dr. Savoire setzte ein schiefes Lächeln auf. »Ich fürchte, das alles hört sich ziemlich unkohärent an. Also der Reihe nach. Ich soll dir Grüße vom WELTWEISEN ausrichten, Perry. Ich bin hier in meiner Eigenschaft als dessen Avatar!«
    »Der Weltweise?« Nun verstand Rhodan gar nichts mehr. Natürlich erinnerte er sich an diese Wesenheit, aber er war ihr vor über zwanzig Millionen Jahren begegnet, während seiner Reise in die Vergangenheit, bei der er mehr über die Retroversion von Negasphären in Erfahrung hatte bringen wollen.
    Und Atlan hatte ihm berichtet, dass er dem Weltweisen dann in der Gegenwart begegnet war und die Wesenheit gemeinsam mit ESCHER aufgebrochen war, um GLOIN TRAITOR zu infiltrieren. Natürlich hatten sie, als sie vom Untergang der Nadel des Chaos erfuhren, Spekulationen

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