25 Stunden
verschluckt. Was geht ab?«
»Was abgeht? Meine Abschiedsparty fängt an. Daphne! Champagner! Komm und setz dich mit zu uns. D'Annunzio, das ist Slattery.«
»Hey«, sagt Mary. Sie setzt sich auf die Kante des nächstbesten Sofas und sieht sich um. »Ich hab schon Fotos von diesem Raum gesehen«, sagt sie. »Die Smashing Pumpkins sind hier mal drin gewesen.« Sie starrt Monty an. »Wer bist du? Jemand Berühmtes?«
Monty nickt. »Tu uns einen Gefallen, Mary D'Annunzio. Quatsch nicht so viel.«
Daphne, die Barfrau in dem grünen Kleid, bringt zwei Flaschen Champagner in einem Kühler, gefolgt von Naturelle, die ein Tablett mit Flötengläsem trägt. Monty küsst Daphne auf die Wange, zieht eine tropfende Flasche aus dem Kühler und fängt an, sie aufzumachen.
»Wo ist die Toilette?«, fragt Slattery und steht auf. Finger zeigen zu der entsprechenden Tür, und er geht darauf zu. »Wenn die Klobrille auch noch mit rotem Samt bezogen ist, gibt's Tote.«
Daphne stellt den Kühler auf einen schwarzen Stahltisch und geht wieder zur Bar zurück. Monty lässt den Korken fliegen, etwas Champagner tropft auf den roten Teppich.Monty presst sich die Flasche an die Stirn. Eine Ader pulst gegen das kalte Glas. Als er merkt, dass ihn alle ansehen, grinst er und schenkt den Champagner ein, verteilt die Gläser und lässt sich auf das Sofa fallen. Er bedeutet Jakob, sich zu ihm zu setzen.
»Ich muss jetzt tanzen«, sagt Mary und schüttelt sich aus ihrem Waschbärmantel. Sie trägt ein weißes Tank-Top mit einem Tweety-Bild. Tätowierte Rosen ranken sich um ihr linkes Handgelenk. Sie greift sich Jakobs Yankees-Mütze, zu schnell für seine verlangsamten Reflexe, und setzt sie sich verkehrt herum auf. »Will jemand tanzen?«
»Ich«, sagt Naturelle. »Kommst du mit uns tanzen?«, fragt sie Monty.
»Ein bisschen später. Jake und ich müssen reden.«
»Ich bin Naturelle«, sagt sie und geht mit Mary aus dem Raum.
»Ich bin Mary D'Annunzio. Ich bin Jakes Freundin.«
Jakob plumpst neben Monty und legt sich einen Arm über die Augen. »Was tust du mir an?«
Monty grinst. »Die ist süß, Kumpel. Sie quatscht zu viel, aber sie ist süß.«
»Du sorgst dafür, dass ich rausfliege. Bist du dir darüber im Klaren? Sie wird es ihren Freundinnen erzählen, und die werden es ihren Freundinnen erzählen, und bald weiß die ganze Schule, dass Mary D'Annunzio und Mr. Elinsky zusammen in einem Club gewesen sind.«
»Ja und? Dann seid ihr eben in einem Club gewesen. Sag ihnen, dass dein Freund Geburtstag hatte und du sie mit reingenommen hast. Damit hast du doch nichts verbrochen, oder? Bis jetzt jedenfalls.«
Jakob setzt sich auf. »Bis jetzt? Was soll das denn heißen?«
»Du bist scharf auf die Kleine, stimmt's?«
»Scheiße, Monty, sie ist siebzehn! Sie ist meine Schülerin. Da fang ich doch nichts mit ihr an.«
»Ich schon, wenn ich du wäre«, sagt Monty. »Sie hat was. Ich steh auf kleine Mädchen mit Tätowierungen.«
»Na, klasse.«»Ich krieg dich kaum noch zu sehen. Unsere Wege haben sich irgendwie getrennt.«
»Scheint so.«
»Echt schade. Du hast mehr im Kopf als die Leute, mit denen ich sonst so zu tun habe. Hier«, sagt Monty und hebt sein Glas. »Bring mir einen Toast aus.«
Jakob hebt sein Glas. »Ich soll dir einen Toast ausbringen?«
»Ja. Komm schon, wir werden uns eine Weile nicht zu sehen kriegen. Sag was Nettes.«
Jakob schaut sich die aufsteigenden Bläschen an. »Himmel, ich hab irgendwie einen Aussetzer.«
»Na schön«, sagt Monty. »Auf Doyle.«
»Auf Doyle? Meinetwegen, auf Doyle.« Sie stoßen an und trinken.
»Ist jetzt dein Hund«, sagt Monty.
»Was?«
Monty lässt den Champagner einen Moment auf seiner Zunge prickeln, bevor er ihn hinunterschluckt. »Er braucht ein Zuhause. Und er mag dich.«
»Ja, schon... aber ich weiß nicht. Du weißt doch, wie klein meine Wohnung ist.«
»Armer Doyle, muss in einer kleinen Wohnung wohnen. Hey, das ist ein harter Brocken. Er wird sich daran gewöhnen.«
»Warum kann ihn Nat nicht nehmen?«
»Sie zieht zu ihrer Mutter. Die Frau kann ihn nicht ab. Und gegen Frank hat Doyle was. Und mein Vater ist allergisch.«
»Was ist mit Kostya?«
Monty fährt sich mit den Fingern über den Kopf, silberne Ringe durchpflügen die schwarzen Haare. »Kostya ist so gut wie weg. Und damit hat sich's. Ich kann niemand anderes darum bitten.«
»Ich weiß nicht«, sagt Jakob.
Monty schenkt ihm nach. »Sie fahren echt alles für mich auf, hm? Cristal. Ich bin ein
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