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250 - Rückkehr nach Euree

250 - Rückkehr nach Euree

Titel: 250 - Rückkehr nach Euree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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nickten. Verstohlene Blicke suchten Sir Leonard Gabriel, den Prime.
    »Das ist exakt unsere Lage«, sagte James Dubliner jr. »Wie die Lage in London ist, weiß keiner von uns. Doch wenigstens wären wir unter der Kuppel und erst recht in der Bunkerstadt vor Schnee und Kälte geschützt. Ein paar von Hunger geschwächte Vögel und Nager finden sich allemal zwischen den Ruinen.« Wieder nickten einige der anderen, diesmal heftiger.
    »James hat recht, Leonard«, sagte die einundsiebzigjährige Sarah Kucholsky. »Wir sollten nach London zurückkehren.«
    »Ein Witz!« Eve Neuf-Deville kicherte in ihre Faust. »Wir wollten zu neuen Ufern - und kriechen halb verhungert und erfroren zu den anderen in den Bunker zurück!« Sie lachte Tränen. »Ein Witz…«
    »Genug, Eve!« Sir Leonard schlug mit der Faust auf den Tisch. »Reiß dich zusammen!« Eve stand auf, kichernd wankte sie aus dem Saal.
    Leonard wartete, bis die Tür hinter ihr zufiel. Finster äugte er danach in die Runde. »Ihr habt gehört, was Dubliner vorgeschlagen hat.« Seine roten Augen funkelten. »Ich erwarte eure Stellungnahme.« Einer nach dem anderen meldete sich zu Wort. Die meisten plädierten dafür, es doch noch einmal in London zu versuchen.
    »Also gut«, sagte Sir Leonard leise. »Ihr alle wisst, dass wir drei bis vier Tage brauchen werden bis nach London. Vielleicht werden wir unterwegs auf kein Wild stoßen, vielleicht wird uns der Proviant ausgehen, wahrscheinlich werden wir nicht alle das Ziel erreichen. Doch ich will mich nicht über die Einschätzung der Mehrheit hinwegsetzen, obwohl ich als Prime von Salisbury dazu berechtigt wäre. Versuchen wir also, vor dem nächsten Schneesturm London zu erreichen. Vielleicht haben wir ja Glück und das elektronische Gerät dort funktioniert wieder.« Er wandte sich an Valery Heath: »Rationiere den Proviant.« Und an Sarah Kucholsky und Cinderella Loomer: »Sorgt dafür, dass Felle, Kleidung und Helme ausgebessert werden, ihr habt einen Tag Zeit.« Und schließlich an Dubliners und Fahkas Adresse: »Kümmert euch um die Ausrüstung. Waffen schärfen und ausbessern, Schneeschuhe, Schlitten und Ski reparieren, und so weiter.« Er blickte in die Runde. »Die anderen bauen einen Tunnel vom Keller hinauf an die Oberfläche, damit wir das Gerät nach oben schaffen können. Vielleicht schaffen wir es und sind morgen nach Sonnenaufgang zum Aufbruch bereit. Falls dann nicht der nächste Schneesturm tobt.«
    Den ganzen Tag über bohrten Armadie, Loomer und Dubliner und die Männer und Frauen, die gesund waren und noch Kraft genug hatten, einen Tunnel aus dem Erdgeschoss des ehemaligen Hotels an die Schneeoberfläche. Sie arbeiteten in drei Schichten. Am späten Abend war der Tunnel fertig.
    Sie hatten Glück: Die Nacht brachte keinen weiteren Sturm. Über den Schneetunnel brachten sie vier Schlitten, Schneeschuhe, Proviant, Ausrüstung und Skier nach oben. Die anderen kletterten aus dem Fenster des dritten Obergeschosses. Gemeinsam beluden sie die Schlitten. Sie schnallten sich Schneeschuhe und Skier an und marschierten zum Fluss hinunter. Je drei Mann zogen die Schlitten mit dem Material.
    In dem historischen Chatham Dockyard lag der Zweimaster, mit dem Sir Leonard in See stechen wollte. Noch mindestens zehn Wochen würden sie an dem Schiff arbeiten müssen, bis es seetüchtig war. Es war ein langer Weg bis zur Kanalinsel Guernsey. Leonard Gabriel hatte alte Unterlagen und Karten gewälzt und war zu dem Schluss gekommen, dass das Risiko einer Besiedlung dort geringer war als auf dem Festland. Die nur achtundsiebzig Quadratmeter große Insel war überschaubar.
    Mit einem wehmütigen Blick verabschiedete Sir Leonard sich von dem Segler. Cinderella Loomer und Eve Neuf-Deville beobachteten den Prime. Beiden Frauen war klar, dass der Alte seine Pläne noch lange nicht aufgegeben hatte.
    Über die zugefrorene Themse wanderten sie flussaufwärts. Die Ruinen Londons lagen etwa sechzig Kilometer Luftlinie westlich. Niemand war unter den Männern und Frauen, der keine Waffe trug. Wem kein Schwert am Hüftgurt hing, der hatte einen Bogen geschultert. Wer keinen Bogen besaß, trug einen Wurfspeer oder eine Stoßlanze auf dem Rücken.
    Sir Leonard hatte sofort reagiert, als zwei Monate zuvor klar geworden war, dass keine elektronischen Waffen mehr funktionierten. Sofort hatte er Hieb- und Stichwaffen von den Lords gekauft und die Überlebenden der beiden Communities täglich damit trainieren lassen. Viele hatten gemurrt

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