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2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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der Ausstieg zusammen und schwang hoch.
Eine eigenartige Stille herrschte.
Rence hielt überrascht inne. War wirklich niemand auf der Straße, den der
Zwischenfall aufregte? Wie konnte das
sein?
Fahrig wischte er sich mit der Hand
übers Gesicht. Die Übelkeit hing ihm
nach. Er hatte Mühe, sich aus der zurückgelehnten Sitzposition hochzuwuchten und die Beine nach draußen zu
schwingen. Schwankend kam er auf,
und dann war es doch zu schnell, beinahe so, als ziehe er einen Teil seiner selbst
hinter sich her. Für ihn entstand der
Eindruck eines eigenartigen Wischeffekts, als existiere er in diesem Moment
vielfach nebeneinander, jeweils nur um
einige Zentimeter seitlich versetzt.
Er musste sich an der Dachkante festhalten, um nicht zu stürzen. Zögernd
schaute er über den Andromache hinweg.
Offenbar war er auf der Crest Road
niedergegangen. Hinter ihm wuchs der
Aveda Tower in den wolkenlosen Himmel empor. Zur Linken erstreckte sich
der Whistler-Kanal. Die Sonne stand
tief, das Wasser hatte einen goldenen
Schimmer angenommen. Ein Viermaster unter vollen Rundsegeln durchschnitt mit schäumender Bugwelle die
Strömung. Normalerweise waren diese
Ausflugsschiffe bis auf den letzten Platz
besetzt und die Passagiere stiegen sogar
in die Wanten, um möglichst viel von
Larsay Town und dem Tower zu sehen.
An Bord regte sich aber keine Menschenseele.
Mittlerweile schenkte er solchen Beobachtungen schon keinen weiteren Gedanken. Alles war irgendwie merkwürdig.
Schätzungsweise zwei oder drei Kilometer entfernt schwangen sich die Brücken über den Kanal. Ihre Fahrbahnen
waren filigran miteinander verflochten.
Auch dort bemerkte er keine Bewegung,
alles war wie erstarrt.
Und überhaupt: Eine beklemmende
Atmosphäre lastete über der Stadt.
Rence stieß sich ab. Schwerfällig entfernte er sich einige Schritte von dem
Andromache und schaute die Straße
entlang.
Hunderte Fahrzeuge standen da, als
habe die Hand eines Riesen alles durcheinandergefegt. Einige Typen identifizierte Rence als reine Fluggleiter. Dass
ihre Insassen nicht einfach abhoben und
davonflogen, irritierte ihn.
Nirgends waren Menschen zu sehen.
War er in die Installation eines avantgardistischen Künstlers
hineingeraten? Seit einigen Jahren spielten Szenekünstler
verstärkt mit öffentlichen Begehrlichkeiten und Ängsten.
Verwirrte Geister hatten ihre inneren Widersprüche zu
temporären Kunstwerken hochstilisiert und große Beachtung
gefunden.
»Es gäbe Sinnvolleres, als Straßen zu
blockieren«, murmelte Rence.
Er ging auf den nächsten Gleiter zu,
der quer zur Fahrtrichtung und nicht
einmal zehn Meter entfernt stand.
Die Stille gefiel ihm nicht.
Wie zum Ausgleich redeten in seinem
Kopf Hunderte Personen durcheinander.
Rence blieb vor dem Gleiter stehen.
Er zögerte einen Moment, bevor er den
Einstieg öffnete.
»Hallo! Ich will nicht aufdringlich ...«
Der Mann vor ihm hing zusammengesunken im Sitz. Er war offensichtlich
tot.
Rence prallte zurück. Sein Blick
sprang die Straße entlang, von Gleiter
zu Gleiter. Nach wie vor war keine lebende Seele zu sehen.
Alles in ihm schrie danach, sich herumzuwerfen und davonzulaufen. Doch
er hastete weiter und zog die Tür des
nächsten Fahrzeugs auf. Ein Unither
lag halb über der Kontrollkonsole.
Rence stieß das klobige Rüsselwesen an,
aber es reagierte nicht.
Puppen?, fragte er sich. Also doch ein
Kunstwerk. Dann
würden die Medien vielleicht schon in Kürze über die
Sperrung der Crest Road berichten. Womöglich hätte die
Installation bereits für den Besucheransturm freigegeben werden
sollen, aber die reißerischen Berichte über den
vermeintlichen Zusammenbruch des Sextadimschleiers hatten alle
Terminpläne durcheinandergeworfen.
Rence Ebion lief zwischen mehreren
bodengebundenen Fahrzeugen hindurch. Er drehte sich einmal um sich
selbst und sah die starren Silhouetten
einiger Passagiere hinter den Scheiben.
Sein Herzschlag raste. Falls das alles
nur ein böser Traum war, wirkte dieser
Traum sehr real.
Ein krächzender Schrei ließ ihn aufsehen. Mit schwerem
Flügelschlag strichen große Vögel über die
Fahrzeuge hinweg.
Hinter ihm kratzten scharfe Fänge
über Metallplast. Eines der Tiere war
auf einem Gleiterdach niedergegangen
und hackte mit kröpfender Bewegung
auf die Frontscheibe ein. Witterte es
leichte Beute?
Rence hatte Mühe, den Vogel wegzuscheuchen. Nur ein Stück weit entfernt
ließ das Tier sich auf der Straße nieder.
Auch die

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