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2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Deshalb verladen wir die Menschen auf den Lastenschweber.«
Shanda fühlte sich überflüssig. Wieso
hatte sie eigentlich die Effektivität der
Roboter angezweifelt? Sie ging weiter.
Aus dem Augenwinkel sah sie noch,
dass der spinnenbeinige Roboter ein
wenig mehr in die Höhe wuchs und den
Tellerköpfigen auf die Ladefläche absenkte.
*
    »Shanda! Warte, Kind. Wohin willst
du?«
Huslik Valting kam hinter ihr her.
Das hatte sie beinahe schon erwartet.
Sie wollte auch keineswegs vor ihm davonlaufen. Aber wenn er sie wieder
überheblich als Kind anredete ... nein,
dann war ihr anderes wichtiger. Zumal
das Sirenengeheul in dem Moment verstummte.
Sie lief schneller. Gleich darauf stand sie am Rand eines
Verkehrsknotens. Der Platz war nicht übermäßig
groß, eigentlich handelte es sich nur um einen Haltepunkt
für Schwebebusse.
Ein kleiner Bus stand in der Auffahrt.
Er war nicht halb so lang wie der, den
Shanda jeden Morgen bestieg. Roboter
holten soeben die bewusstlosen Passagiere heraus.
Es waren humanoide Roboter der Stardust-City-Feuerwehr. Shanda
vermutete, dass die Buspositronik die Rettungsmannschaft angefordert
hatte. Allerdings war zugleich ein Brand einzudämmen gewesen. Der
Feuerwehrgleiter mit den hochzerstäubenden Wassergeschützen
stand auf der anderen Seite des Platzes. Dort quollen dichte
Rauchschwaden aus den Fenstern eines Restaurants. Eine funkelnde
Holoschrift wies die Räumlichkeiten als NostalgieImbiss aus.
Die Anlage sah nicht gerade nach einer Robotküche aus. Auch der Name
ließ anderes erwarten. Für Shanda war
klar, dass dort Menschen mit offenem
Feuer hantiert hatten und die Innenräume ausgebrannt waren.
»Ich fürchte, da hat es Tote gegeben.«
Valting hatte sie eingeholt, und er traf
seine Feststellung ohne jede Regung.
Shanda nickte stumm.
Ihr Blick huschte weiter. Die vom
Busterminal wegführenden Rollsteige
waren abgeschaltet; das geschah automatisch, sobald ein Passant stürzte. Einige Dutzend Männer und Frauen lagen
bewusstlos herum. Mittlerweile kümmerten sich mehrere Roboter der Feuerwehr um sie.
»Ich sehe keine Medos«, stellte Shanda fest.
»Wundert dich das?«, fragte Valting.
»Wenn es überall wie hier aussieht, stehen die Medoroboter im Dauereinsatz.
Wir können nichts tun, absolut gar
nichts.«
»Aber ...« Shanda verstummte gleich
wieder. Valting hatte recht. Sie durfte
gar nicht erst anfangen, sich über alle
diese Leute den Kopf zu zerbrechen.
Helfen konnte sie keinem.
»Wir müssen weiter!«, drängte der
Hagere. »Ich halte die Regierungsinsel
für das richtige Ziel. Über kurz oder
lang werden alle nicht Beeinflussten
dort erscheinen. Es ist der beste Ort.«
»Nicht der beste«, widersprach
Shanda. »Nein, das wirklich nicht.«
Huslik Valting packte sie an den
Schultern und zog sie zu sich herum.
»Hör zu! Ich vertrage es nicht, wenn du
mehr weißt, aber genau das verschweigst. Es geht nicht um dich oder
um mich, und wenn du ein Problem mit
mir haben solltest, sag es. Also heraus
mit der Sprache!«
»Talanis«, sagte Shanda zögernd.
Ihr schwirrte der Kopf. Sie hatte mit
Fakan über Talanis gesprochen, bevor
VATROX-VAMU gekommen war. Ihr
Vorgesetzter war der Meinung gewesen,
dass ES sich auf Talanis aufhielt oder
zumindest auf dem Weg über die Insel
zu erreichen war.
Falls eines Tages der Schleier bricht,
sollten wir nach Talanis fliehen. Ungefähr so hatte er sich ausgedrückt. Shanda erinnerte sich beileibe nicht an jedes
Wort, aber sehr gut an ihre Zweifel. Zu
oft hatte sie an diesem Tag Menschen
schon über Talanis reden hören. Ständige Wiederholungen machten sie skeptisch.
»Wir sollten nach Talanis gehen!«,
wiederholte sie nun selbst und
fragte sich verwirrt, warum sie das
tat.
Hat mir die Superintelligenz je etwas
bedeutet? Ich weiß nicht. Nicht viel jedenfalls. Ich mag den Fluss, die weiten
Auenwiesen, den Wind und die Sonne
über Aveda. Aber ES hat das doch nicht
geschaffen. ES hat die Menschen nur an
diesen Platz geführt. ES ist nicht Gott
und auch nicht uneigennützig. Herman
sagt, dass es keine Wohltaten umsonst
gibt, von niemandem. Für alles muss ein
Preis bezahlt werden.
Warum also ausgerechnet in diesem
Moment ihr Verlangen, nach Talanis zu
gehen? Sie wusste es nicht. Aber sie
blickte Valting herausfordernd an, und
dann hob sie ihre Arme und stieß seine
Hände von ihren Schultern. In dem Moment argwöhnte sie, dass er gleich fester
zupacken würde, doch nichts

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