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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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abgewichen.« Blitzer

deutete mit seinem kurzen, runzeligen Zeigefinger auf das intakte Zentrum von Ultramarin-Stadt.

»Hierhin.«
    Der Maskenträger nickte. »Weitere Beobachtungen?«
    Eroin Blitzer straffte sich. »Wir können Aussagen zur Dauer der Anwesenheit von

Ultramarin-Stadt auf diesem Planetoiden treffen.«
    »Wie das?«
    »Durch geologische Untersuchungen«, antwortete N'tur Lind, der neben den Commo'Dyr getreten

war. »Obwohl die Stadt nur eine Art Schemen ist, finden sich im Fels unterhalb der Stadt keine

Spuren jüngeren Datums ... von Meteoriteneinschlägen beispielsweise.«
    »Was verstehst du unter jüngeren Datums?«
    »Genau können wir es nicht bestimmen«, gab Lind zu. »Aber wir gehen von vielen Jahrtausenden

nach deiner Zeitrechnung aus, Terraner. Sieh her.«
    N'tur Lind zeigte in der Holodarstellung auf einzelne Meteoritenkrater in der Nähe des

Stadtrandes. Dann murmelte er einen Befehl, und die
    Stadt verschwand. Der Boden des Planetoiden wurde gezeigt, wie er sich den Ortungs- und

Messinstrumenten darstellte. Sofort fiel Saedelaere auf, dass er im Vergleich zur Umgebung

trügerisch flach und eben war.
    »Ausläufer dieses Kraters müssten eigentlich bis in das Gebiet von Ultramarin-Stadt reichen,

tun es aber nicht. Siehst du? Keine Spur des aufgeschleuderten Staubs oder von Geröllteilen. Der

Krater ist unregelmäßig geformt - als wenn an einer Seite eine massive Wand aufragen würde.«
    »Viele Jahrtausende«, murmelte Saedelaere gedankenverloren.
    »Ortungen der Stadt sind weiterhin unmöglich«, sagte Eroin Blitzer. »Nicht einmal genauere

optische Auswertungen gelingen. Die Fenster der unzerstörten Gebäude sind scheinbar

undurchsichtig.«
    »Scheinbar?«
    Der Zwergandroide schüttelte irritiert den Kopf. »Ich kann es nicht anders formulieren,

Alraska.«
    Saedelaere horchte in sich hinein. Er fühlte sich immer noch ein wenig mitgenommen, aber die

geistigen Qualen durch die Lockrufe waren vollständig verhallt. Dafür schwemmte ein anderes

Verlangen wieder an die Oberfläche seines Bewusstseins.
    »Was nun?«, fragte Eroin Blitzer.
    Alaska Saedelaere zuckte die Achseln. »Mein Instinkt sagt mir, dass Samburi Yura uns wegen der

Immateriellen Stadt in diesem System haben wollte. Ich muss sie erneut betreten.«
    Wieder erschien in Blitzers Gesicht dieser Ausdruck, den Saedelaere nur unzulänglich deuten

konnte. War es Sorge um ihn oder vielmehr um die Mission, die der Terraner mit unüberlegten

Aktionen gefährden konnte?
    »Weshalb bist du umgekehrt, Alraska?«
    Saedelaere dachte kurz nach. »Weil es in der Stadt etwas gibt, was mir ... oder vielmehr uns gefährlich werden könnte. Es lockte mich, wollte mich bei sich haben.«
    »Stimmt diese Beobachtung mit denen deines Artgenossen Bull überein?«, fragte der Commo'Dyr

kritisch.
    »Nein. Nicht genau. Reginald Bull und seinen Begleitern wurden zwar ebenfalls Versprechungen

gemacht, aber in meinem Fall hatten die Versprechungen einen anderen Charakter. Sie waren

dunkler, gefährlicher ...«
    Erneut gab sich Saedelaere ein paar Sekunden Zeit, um sich die Worte genau zurechtzulegen.

»Vielleicht ... « Er brach ab.
    »Was?«, fragte Blitzer eine Spur zu hastig. Vermutete er bereits, worauf Saedelaere

hinauswollte?
    Saedelaere räusperte sich. »Der Anzug der Vernichtung. Ich brauche ihn. Nur mit ihm habe ich

eine Chance, der Verführung zu widerstehen. Nur mit ihm kann ich mich in der Stadt umsehen und

Samburi Yuras Spur aufnehmen. Der Anzug wird mich vor allen Gefahren schützen. Er ist meine einzige Chance!«
    Sekundenlang starrte der Zwergandroide ihn an. Vierauf und Lind hatten ihre Arbeiten

eingestellt und betrachteten ihn ebenfalls aus riesigen Kinderaugen.
    Der Maskenträger zwang sich, ruhig zu atmen. Er war nicht gut im Bluffen. Als er damals die

Besatzung dazu bringen wollte, die abstürzenden Schreine zu retten, hatte Blitzer seinen Bluff

augenblicklich bemerkt.
    Würde es nun gelingen? Saedelaere hatte nicht gelogen - der Anzug war ein Instrument von

unglaublicher Macht. Aber der Maskenträger wusste nur zu genau, dass er seine Behauptung nicht

belegen konnte.
    In Eroin Blitzers Androidengesicht arbeitete es. »Diese Entscheidung kann ich nicht treffen«,

antwortete er schließlich.
    Die Flamme der Hoffnung verwehte jäh. Wenn einzig der Bordrechner DAN darüber bestimmte, ob

Saedelaeres Bitte erfüllt wurde, besaß er ganz schlechte Karten. Schon angesichts

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