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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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in seinem Bericht

dieselben Phänomene erwähnt hatte.
    Saedelaere bemerkte ein leichtes Ziehen in der Magengrube. Gleich darauf wanderte das Gefühl

in seinen Kopf. Drückte sanft gegen die Schädeldecke.
    Der Maskenträger blieb stehen. Er konzentrierte sich auf den Einfluss, der sich auf seinen

Geist gelegt hatte.
    Es fühlte sich an, als zöge ihn eine unsichtbare Kraft geradewegs in die Stadt. Als würde sie

Lockrufe aussenden, denen er sich aber noch ohne große Mühe widersetzen konnte.
    Saedelaere hatte mit diesem Phänomen gerechnet. Auch davon hatte Bull gesprochen: Die Stadt

selbst bemühte sich, durch unterschwellige Beeinflussung neue Bewohner anzulocken.
    Auf welcher Ebene des Bewusstseins dieses Locken funktionierte, hatten weder Bull noch der

Chefwissenschaftler Carapol herausgefunden.
    Der Maskenträger zögerte. Sollte er riskieren, sich ohne weitere Schutzvorkehrungen der Stadt

zu nähern? Nach Bulls Bericht verhieß die Stadt jedem die Erfüllung seiner ureigensten Wünsche,

aber mit dem Passieren der Schattenschleuse, dem Betreten der eigentlichen Stadt, verstummte

dieser verführende Einfluss.
    Wenig später hatten die drei Terraner erkannt, was tatsächlich hinter dem Versprechen der

Stadt stand: Wer Prymtuor, die Herrliche, einmal betreten hatte, verlor über kurz oder lang

jegliche Ambition, jegliches Streben nach Wissen oder anderer Erfüllung. Kurzum: Die ureigensten Wünsche reduzierten sich danach auf den Status quo - auf ein anspruchsloses

Leben in der perlweißen Stadt.
    Alaska Saedelaere fühlte das mentale Locken und wollte keine Risiken eingehen. Er

programmierte die Anzugpositronik auf ein Flugmanöver zurück zum UHF-Fenster. Ausgelöst sollte

das Manöver in zehn Minuten werden.
    So würde er genügend Zeit haben, um die äußersten Gebäude der Stadt zu erreichen und einer

ersten Inspektion zu unterziehen.
    Ruhigen Schrittes ging er auf die Stadt zu.
    Komm ..., erklang plötzlich eine sanfte Stimme in seinem Kopf. Komm näher

...
    Unwillkürlich ging Saedelaere schneller. Mit jedem Meter, den er zurücklegte, nahm die

Intensität der Lockrufe zu. Er fühlte: Es war richtig und gut, sich der Stadt zu nähern.

Fühlen? Er war überzeugt davon. Er wusste es.
    Komm... komm!, flüsterte die Stimme voller Verheißung.
    Höher und höher wuchsen die Türme der ultramarinen Stadt in den dunklen Himmel. Die Strahlen

der weißen Sonne reichten nicht aus, um mehr als Umrisse sichtbar zu machen. Dafür glomm die Stadt von innen heraus. Von dort, wo ein Viertel dem Verfall widerstanden hatte. Dort, so

wusste Alaska Saedelaere, lag sein Ziel.
    Komm in meine Arme, Fremder, gurrte die Stimme. Ich gebe dir das, um was du dich

stets gefürchtet hast zu bitten.
    Saedelaere erschauerte. Mechanisch stapfte er die letzten Meter auf die Stadt zu.

Trümmerstücke und graublauer Staub nahmen die Umgebung ein. Dahinter ragte die Wand eines Turmes

empor. Tiefe Risse zogen sich durch die ultramarinblaue Mauer.
    Die Stimme erschien ihm um einen Deut lauter, eindringlicher. Komm zu mir! Ich offeriere

dir grenzenlose Macht.
    Saedelaere blieb abrupt stehen. Das unterschied sich deutlich von Bulls Beschreibungen.

Die Verlockungen, die er an diesem Ort spürte, rührten an dunkle Bereiche seines Selbst.

Verhießen Erfüllung primitivster Begierden.
    Macht. Zu unterwerfen. Zu zerstören. Zu töten.
    Unglaubliche Macht.
    Grenzenlose Macht.
    Der Maskenträger begriff nur einen Hauch dessen, was ihn beim Betreten der Stadt zuteil würde.

Entsetzt spürte er, wie Gier in ihm aufstieg. Nur ein kleiner rationaler Teil seiner Gedanken

klassifizierte die versprochene Allmacht als negativ und verderblich.
    Saedelaere musste alle Willenskraft aufwenden, um stehen zu bleiben. Es wäre so einfach

loszulaufen, sich dieser Macht zu verschreiben, darin zu versinken. Es wäre so richtig.
    Für den Bruchteil einer Sekunde verlor er den Kampf mit sich selbst. Er machte einen Schritt

auf die Stadt zu. Die Füße glitten ohne Widerstand durch die am Boden liegenden

Trümmerstücke.
    Saedelaere stöhnte hilflos. Die Stadt weckte Begierden in bislang nicht gekanntem Ausmaß.
    Der Terraner wehrte sich dagegen. Versuchte, sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
    Er dachte an Samburi Yura.
    Ihr galt seine Sehnsucht.
    Samburi Yura!
    Er dachte an den Anzug der Vernichtung. Und die Stadt hielt ihm lachend den Spiegel vor: Was

war denn ein Anzug der Vernichtung anderes als ein

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