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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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des potenziell

gefährlichen Zusammentreffens mit dem undurchschaubaren Ennerhahl hatte sich DAN ganz klar gegen

die Verwendung des Anzuges ausgesprochen.
    Weshalb sollte er sich plötzlich dafür entscheiden?
    *
    Du fühlst die Enttäuschung wie kalten Wind, der dich umweht.
    Und mit plötzlich aufsteigender Erkenntnis fragst du dich, ob dein Verlangen

nach dem Anzug nicht genauso unnormal ist wie die Lockrufe der Stadt. Das Verlangen nach dem

Bösen, das sie in dir geweckt haben.
    Diese Wünsche sind nur durch den Einfluss der Stadt geweckt worden. Sobald du

sie verlassen hattest, versickerten sie wie Regen im weichen Boden.
    Das Verlangen nach dem Anzug der Vernichtung versiegt aber nie. Du willst ihn!
    Welchen Einfluss hat der Anzug auf dich? Hat dessen bloßer Anblick etwas in dir

verändert? Bist du süchtig nach ihm?
    Nach all den Jahren?
     

7.
    Dabei wünschte er, dass der Moment ewig dauern möge
     
    Eroin Blitzer rührte sich endlich.
    »Geh zurück!« Eigenartige Kälte lag in seiner Stimme.
    »Wohin?«
    Der Zwergandroide deutete auf den Basaltboden der Zentrale. Saedelaere drehte den Kopf. Er

sah, wie sich dort plötzlich eine Öffnung auftat. Eine gewundene Treppe bildete sich.
    Der Commo'Dyr wandte sich demonstrativ ab. »Geh, Alraska!«
    Saedelaeres Blick ruhte einen Atemzug lang auf Blitzer. Das kleine Kunstlebewesen schien aber

alles gesagt zu haben. Seine Konzentration galt nun voll und ganz den Anzeigen seines Pultes.
    Saedelaere trat zu der steilen Treppe. Vorsichtig nahm er Stufe um Stufe. Er fragte sich, in

welchem Teil der LEUCHTKRAFT die Treppe ihn absetzen würde.
    War er wieder auf dem Weg zu DAN? Ließ ihn der Commo'Dyr persönlich mit dem Bordrechner

aushandeln, ob und unter welchen Umständen er den Anzug erhalten könnte? Oder war es etwas ganz

anderes?
    Die Treppe endete vor einer Tür, die für Wesen, die noch etwas kleiner als Blitzer sein

mussten, gemacht schien.
    Der Maskenträger ließ sich auf die Knie nieder. Die Tür besaß eine daumengroße, blank geputzte

Klinke und ein zierliches Schlüsselloch. Ein feiner Lichtstrahl stach daraus hervor. Saedelaere

vermeinte, einen schwachen Duft nach Pfeffer und Zwiebeln wahrzunehmen.
    Tock-tock!
    Saedelaere zuckte zusammen. Jemand oder etwas klopfte von der anderen Seite gegen die Tür. Es

klang gedämpft, als ob ...
    Mit zwei Fingern ergriff er die Klinke und drückte sie nieder. Die Tür öffnete sich nach

außen.
    Das weiße Kaninchen in seinem karierten Sakko stand da. Erleichtert blickte es Saedelaere an.

»Da sind Sie ja endlich! Ich dachte, Sie würden gar nicht mehr kommen!«
    Eilig zog es eine Taschenuhr hervor und klappte sie auf. »Wie ich vermutet habe! Zu spät!

Sehen Sie?«
    Das Kaninchen hielt Saedelaere die Taschenuhr entgegen. Ihr Zifferblatt war übersät mit Zahlen

in vielfältigen Größen und Schreibweisen. Stunden-, Minuten- oder Sekundenzeiger fehlten

allerdings gänzlich.
    »Sehen Sie?«
    »Ich sehe nichts«, sagte Saedelaere langsam.
    »Ts-ts!«, machte das Kaninchen. »Wenn man nichts sehen will, kann man dies auch nicht, nicht

wahr? Sie geben wahrscheinlich auch mehr auf den Schein als auf das Sein, nicht wahr, mein

Herr?«
    Saedelaere überprüfte den Sitz der Maske. Ein klarer Hinweis auf Samburi Yura! »Was wird von

mir erwartet?«
    »Ich erwarte den morgigen Tag«, sagte das Kaninchen, »aber das tut nichts zur Sache! Sie

müssen mir nur folgen, mein Herr. Ich bringe Sie sogleich hin!«
    Saedelaere zog den Kopf ein und zwängte sich durch den engen Türrahmen. Nur mit Mühe und etwas

Gewalt passte er hindurch. Er fand sich auf einer Wiese mit Tausenden von Mohnblumen wieder.
    »Wohin willst du mich bringen?«
    »Keine Zeit, keine Zeit«, jammerte das Kaninchen, während es davonrannte.
    Saedelaere eilte ihm hinterher. »Wie heißt du, Kaninchen?«
    »Ja!«, rief es über die linke Schulter zurück.
    Es erreichte ein Bächlein, blieb kurz stehen und setzte dann mit einem weiten Sprung darüber

hinweg.
    »Hast du meine Frage nicht verstanden, oder willst du mir deinen Namen nicht nennen?«
    Saedelaere überquerte das Bächlein mit einem großen Schritt. Sein Wegweiser blieb stehen, sah

den Maskenträger mit schräg gelegtem Kopf an.
    »Ein Missverständnis«, quietschte es heraus. »Ich dachte, du kennst mich bereits. Mein Name

ist Kaninchen - deswegen habe ich Ja gesagt!«
    »Und ich heiße ...«
    »Alaska, ich weiß! Können wir nun weitergehen, mein

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