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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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schweißüberströmtes Gesicht. Instinktiv schloss er die Augen.
    »Nein!«, rief er schreckerfüllt.
    Die junge Frau umgriff seinen Nacken. Er fühlte, wie sich ihr Körper versteifte.
    Alaska riss die Augen auf. Er sah das Gesicht der Enthonin zwei Handspannen vor seinem. Ihr

Mund war zu einem stummen Schrei aufgerissen. Ihre Augen blickten voller ... Was? Entsetzen?

Agonie? Liebe? auf sein nacktes Gesicht.
    Weiße Fingerkuppen tasteten über den irrlichternden Gewebeklumpen in Alaskas Gesicht. Mit

größter Anstrengung schloss die Enthonin ihre zitternden Lippen und küsste ihn auf den Mund.
    Wunderbarer, nie gekannter Schmerz durchloderte ihn.
    Plötzlich riss sie ihren Kopf zurück. Mit rasendem Entsetzen sah Alaska, wie sich die

Gesichtszüge der Enthonin langsam auflösten. Er wollte schreien, doch aus seiner Kehle kam nur

ein gequetschtes Stöhnen.
    Er spürte, wie sich gewaltige Kräfte in seinem Körper aufstauten. Sie füllten jeden Winkel

seiner Existenz aus. Gleich ...
    Das Gesicht der Enthonin zerfloss wie eine Eisskulptur in der plötzlichen Sonne. Die schwarzen

Haare fächerten auseinander wie ein millionenarmiger Krake.
    Alaska presste den Hinterkopf so tief in den Sand, wie er nur konnte. Aus aufgerissenen Augen

beobachtete er die Verwandlung. Er spürte, dass er diesen Zustand nicht mehr lange aushielt.
    Die Gesichtszüge festigten sich. Große schwarze Augen, hohe Wangenknochen, eine feine Nase.

Wunderbar gleichmäßige Lippen.
    Die Haare wellten, als würden sie fremden Zeitabläufen folgen.
    Alaska Saedelaere blickte in das Gesicht von Samburi Yura.
    »Manche Tabus müssen gebrochen werden«, hörte er ihre kindlich helle Stimme. »Fürchtest du

dich davor, Alaska?«
    In diesem Moment eruptierte sein Körper. Seine Sinne versanken. Ekstatische Wellen trugen ihn

fort.
    Er hörte sich schreien. Dabei wünschte er, dass der Moment ewig dauern möge.
     

8.
    Es war ... wie ein Heimkommen
     
    Saedelaere schlug die Augen auf.
    Über ihm leuchtete ein wolkenloser blauer Himmel. Es roch nach Rauch und warmem Sand.
    Benommen richtete er sich auf. Vor ihm sah er eine fast erloschene Feuerstelle. Ein einzelner,

feiner Rauchfaden stieg auf. Neben seinem rechten Fuß lag eine leere Karaffe.
    Plötzlich wusste er wieder, was geschehen war. Erschrocken blickte er an sich hinunter. Er

steckte in seinem SERUN.
    Saedelaere hob die rechte Hand. Er betastete sein nacktes Gesicht. Hatte er die Begegnung mit

der Enthonin, oder das, was danach geschehen war, nur in seiner Fantasie erlebt?
    Er sah sich um.
    Das Dorf lag genauso verlassen da, wie er es zuvor vorgefunden hatte. Im Sand neben seinen

Füßen fand er die Plastikmaske.
    Saedelaere zog sie über.
    Er fühlte sich wie gerädert. Mit leisem Ächzen erhob er sich, sah sich erneut um. Dann ging er

mit eckig wirkenden Schritten zum Ufer des Flusses und stieg die Böschung hinunter.
    Der Baum stand an seinem alten Platz. Der Anzug der Vernichtung schaukelte an seinem Ast

leicht hin und her.
    Der Terraner trat an ihn heran. Sanft strich er über das geheimnisvoll golden strahlende

Material des Anzuges.
    Er wusste, dass der alte Enthone den Anzug als »Tabu« bezeichnet hatte. Saedelaere wollte

keine Tabus brechen.
    Für diejenigen, die sie aufstellten, ergaben sie durchaus Sinn.
    »Manche Tabus müssen gebrochen werden«, flüsterte er mit kehliger Stimme.
    Dann nahm er den Anzug vom Baum.
    *
    Endlich hältst du ihn wieder in den Händen. Erleichterung senkt sich auf deinen

Geist.
    Du versuchst die Stimme zu ignorieren, die dir den Anzug nicht gönnt. Sie will

nicht, dass du ihn trägst. Sie sagt dir, dass du besessen seist von ihm. Sie will nicht einsehen,

dass du ihn unbedingt brauchst, um deine Mission weiterverfolgen zu können!
    Sie hört nicht auf deine Argumente, sondern wendet ein, dass du ihn nicht wegen

äußerer Umstände zurückhaben willst, sondern weil er ein Symbol einer lange verlorenen

Vergangenheit darstellt. Sie sagt dir auf den Kopf zu, dass du dich nach diesen Zeiten sehnst,

aber gleichzeitig auch weißt, dass du sie nicht zurückbekommen kannst.
    Du suchst nach Gegenargumenten.
    Dein ursprünglicher Anzug der Vernichtung wurde damals von Ganerc zerstört. Es

ist dir völlig klar, dass du ihn nicht zurückhaben kannst. Aber schließlich war auch das

Cappinfragment unwiderruflich weg und du bekamst es zurück, an Bord der LEUCHTKRAFT. Du

bekräftigst, dass du den Anzug wirklich nur wegen

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