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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Maskenträger die anachronistisch aussehenden Haken und Ösen am Vorderteil der Montur

schloss, fühlte er sich wie neugeboren.
    Es war, als hätte er den Anzug der Vernichtung niemals abgelegt.
    Die Diskussionen mit DAN und Blitzer sowie seine Selbstzweifel waren mit einem Schlag weit,

weit weg.
    Saedelaere fühlte, wie sich seine Persönlichkeit mit dem mächtigen Instrument verband, ihm

einen höheren Status verlieh. Es war ... wie ein Heimkommen.
     

9.
    In ihnen wartete das Böse auf Saedelaere
     
    Saedelaere fühlte sich bereit.
    Allerdings stand er vor einem Problem: Wie sollte er von seinem Standort aus zurück in die

Zentrale gelangen?
    Er versuchte es mit Funksprüchen, und als diese nicht beantwortet wurden, verlegte er sich

schließlich auf lautes Rufen, die anachronistischste verbale Form der

Kommunikationsanbahnung.
    Saedelaere erhielt keine Antwort.
    Damit verdichteten sich die Anzeichen, dass er sich tatsächlich in einem Bereich der

LEUCHTKRAFT aufhielt, auf den die Besatzung und möglicherweise auch DAN keinen direkten Zugriff

besaßen.
    Also ging er den Weg zurück, auf dem ihn das weiße Kaninchen zum Lager der Proto-Enthonen

geführt hatte.
    In Vertrauen auf den Anzug der Vernichtung wagte er es diesmal, den Gravo-Pak einzuschalten.

Falls er plötzlich ausfiel, würde der Anzug dafür sorgen, dass ihm nichts geschah.
    Der Gravo-Pak erwachte summend zum Leben. Er stieg in etwa zwanzig Meter Höhe und machte sich

auf den Weg.
    Keine zwei Minuten später wusste er, dass er sich nicht auf seine Erinnerungen verlassen

konnte. Die Landschaft hatte sich in der Zwischenzeit verändert. Nur das Nomadendorf und der

daran anschließende Flussabschnitt erschienen ihm wie zuvor. Dahinter schloss sich nun eine

verkarstete Landschaft an. Tiefe Risse liefen durch den graubraunen Boden.
    Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, stieg Saedelaere ein paar Meter weiter in die

Höhe.
    Plötzlich verschwanden Boden und Horizont, als hätte er ein Fernglas blitzschnell umgedreht

und würde ins falsche Ende schauen.
    Er sank zurück auf den vorherigen Punkt. Sofort normalisierten sich die optischen Verhältnisse

wieder.
    »Hallo!«, vernahm er eine hohe Stimme. »Hallo, Sie da oben!«
    Verwundert blickte er nach unten.
    Gleich darauf blinzelte er, weil er nicht sicher war, ob er fantasierte oder ob er das

Männchen mit dem absonderlich großen Hut tatsächlich sah, das auf einem vierbeinigen Stuhl

angeritten kam.
    »Kommen Sie doch bitte einmal herunter!«
    Saedelaere setzte zwei Schritte vor dem seltsamen Gespann auf. Das Kerlchen hatte ein schmales

Gesicht mit einer spitzen Nase und zwei beeindruckenden Backenbärten. Es trug einen feinen Anzug

aus mausgrauer Farbe und ein weißes Hemd mit Stehkragen. Auf dem Kopf thronte ein riesiger,

schwarz glänzender Zylinder, unter dessen Krempe graues Kraushaar hervorlugte.
    Der Stuhl, auf dem es saß, sah auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Holzstuhl aus - wenn

dessen Beine nicht Knie gehabt hätten, die ob ihrer Last leicht zitterten und in kleinen Füßchen

geendet hätten.
    »Du musst der ... Hutmacher sein, von dem ich bereits gehört habe!«, sagte Saedelaere.
    Das Kerlchen kletterte auf die Sitzfläche des Stuhls. Es verbeugte sich. »Der Höchstselbige!«,

sagte es würdevoll. Dann setzte es sich wieder hin und richtete einen langen dürren Finger auf

den Terraner: »Und Sie haben sich verflogen, nehme ich an!«
    »Nun«, begann der Maskenträger. »Ja.«
    »Haben wir uns gedacht, haben wir uns gedacht! Deswegen holen wir Sie auch ab, obwohl ich

eigentlich überhaupt keine Zeit habe für solche Späßchen. Es ist nämlich Teestunde, verstehen

Sie?«
    Saedelaere nickte. »Ich verstehe sehr wohl. Allerdings würde es reichen, wenn du mir den Weg

beschreiben würdest.«
    Die Augen des Hutmachers verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Tsts-ts!«, machte er wütend.

»Wenn es reichen würde, dass Sie einfach nur wüssten, wie der Weg aussähe, hätten wir uns

schwerlich selbst auf den Weg machen müssen, nicht wahr? Nein, nein! Wir werden Sie

zurückbringen. Aber vorher müssen wir kurz rasten. Der Stuhl ist das schnelle Laufen nicht

gewohnt, er braucht Erholung!«
    Alaska Saedelaere betrachtete den verrückten Hutmacher. Er wusste nicht genau, wie er

reagieren sollte.
    Zweifellos stellten die leicht verzerrt wirkenden literarischen Figuren die Verbindung

zwischen dem normalen und dem

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