257 - Die Spur der Schatten
gestern noch ins Dorf gegangen wären«, flüsterte Matt.
»Ja«, sagte Aruula, »dann wäre alles anders gekommen. Dann wären wir jetzt aus Stein…«
***
Am nächsten Morgen kehrten sie zum Lagerplatz zurück. Nichts hatte sich dort verändert, niemand hatte sich an ihrem Zelt oder dem Katamaran zu schaffen gemacht. Es begann wieder zu schneien.
Sie machten sich auf in den Waldhang, um nach Fletschers Höhle zu suchen. Matt Drax wollte noch einmal mit ihm reden - vielleicht hatte er sich ein wenig beruhigt, vielleicht war heute mehr von ihm zu erfahren.
Der Hund, der sie auch jetzt begleitete, fand die Höhle des Majors, doch die war verlassen. Fletschers Spuren im Schnee waren zugeschneit. Zumindest war noch zu erkennen, dass sie ins Landesinnere führten.
»Vielleicht hat er etwas mit Anns Verschwinden zu tun«, sagte Aruula, während sie traurig zurück zu ihrem Lagerplatz gingen. »Oder sein Verschwinden mit Ann.«
»Immerhin ein Hoffnungsschimmer«, sagte Matt Drax heiser. »Wenn auch nur ein kleiner.« Er wollte sich nicht ausmalen, dass seine Tochter bei diesem verwahrlosten, heruntergekommenen Techno war.
»Er ist immerhin ein Mensch und kein Schatten«, antwortete Aruula.
Aus Getreide, Früchten und Ziegenmilch bereiteten sie eine Mahlzeit und aßen schweigend. »Hör zu, Aruula«, sagte Matt nach dem Essen. »Ich kann nicht nach Britana zurückgehen, bevor ich Ann gefunden habe.«
Aruula dachte an das schöne Hügelland im Nordwesten von Rulfans kleinem Reich.
»Verstehst du das?«, hakte Matt Drax nach, als sie nicht antwortete.
»Ja.« Aruula nickte. »Wir müssen herausfinden, was aus ihr geworden ist, unbedingt.«
»Begleitest du mich?« Flehentlich sah er sie an.
»Natürlich bleibe ich bei dir, was denkst du denn!« Sie schloss ihn in ihre Arme. »Wir werden deine Tochter finden«, sagte sie bestimmt. »Und dann kehren wir gemeinsam mit ihr zurück. Das gelobe ich bei Wudan.«
ENDE
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