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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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driftete Garonas Geist davon, das war der letzte Rest Vernunftdenken, den sie mit ihrem

halb vergifteten Gehirn noch hatte aufbringen können, aber nun war es vorbei. Cagra konnte sie

nicht mehr aufrütteln.
    Cagra öffnete die Augen und sah, dass ihre Mannschaft ihr wortlos gefolgt war, ohne sie zu

stören; alle hatten begriffen, dass etwas zwar sehr Eigenartiges, aber womöglich Entscheidendes

vor sich ging, das besser nicht unterbrochen werden sollte.
    Die Kommandantin aktivierte den Funk.
    »Ich weiß, wo sie sind. Schnell, wir sind fast zu spät!«
    Und zwar in jeder Hinsicht. Sie hatten nur noch wenige Augenblicke. Wenn diese ergebnislos

verstrichen, konnte sie nur noch das Glück zurückbringen.
    Oder eine sehr gute Pilotin.
    *
    In halsbrecherischer Geschwindigkeit schafften sie die Überlebenden auf die VASTARU. Sie

mussten in einem Frachtraum untergebracht werden, einen anderen Platz gab es nicht. Eine

medizinisch ausgebildete Vatrox nahm sich ihrer sofort an; in erster Linie half schon frischer

Sauerstoff, um die meisten wieder zu sich zu bringen.
    »Sie kommen bald wieder auf die Beine«, berichtete sie der Kommandantin. Dann zögerte sie,

doch Cagra kam ihr zuvor.
    »Du willst wissen, wie ich sie finden konnte und was es mit den Stimmen auf sich hat?« Sie

tippte gegen ihre Schläfe. »Ich habe meine Schwester in meinen Gedanken gehört. Eine Erklärung

habe ich dafür nicht.«
    »Ist das schon einmal vorgekommen?«
    »Überhaupt nicht. Es trat schlagartig auf. Alle Überlegungen dazu müssen wir allerdings

verschieben, sonst sind wir selbst nur noch Marginalien.«
    Die Steuerfrau hatte die Andockklammern durch Sprengung gelöst, und der Schwung trieb die

VASTARU von der ASTAVER weg, in die gewünschte Richtung. Mehr als ein kaum stabilisiertes

Dahintreiben war es zwar nicht, aber besser als nichts - und es sparte ein bisschen

Treibstoff.
    Die VASTARU stieß Ballast ins All: Ersatzaggregate, einige Frachtcontainer, alles, was Gewicht

hatte. Weitere erhebliche Verluste.
    »Nur noch organisches Material«, witzelte jemand. »Die Raumfahrtbehörde wird uns grillen.«
    »Noch sind wir ja nicht mal da.«
    Lofoch wollte nichts versprechen, aber er ging davon aus, dass sie den Rückweg »gerade so«

schaffen konnten. Wenn sie geschickt mit den Reserven Haus hielten, die sie noch hatten. Was

bedeutete, dass sie nahezu alles abschalteten, lediglich die künstliche Schwerkraft und die

Sauerstoffversorgung blieben erhalten.
    Cagra nickte. »Ich werde dafür sorgen.« Erneut übernahm sie die manuelle Steuerung, ließ sich

aber vom Computer unterstützen.
    Die Navigation war momentan denkbar einfach - Lax war deutlich zu sehen, mit dem gewaltigen

dunkel lodernden Pem dahinter.
    So halsbrecherisch Cagra während des Andockmanövers gehandelt hatte, so umsichtig steuerte sie

ihr Schiff auf den rettenden Außenposten zu. Die Treibstoffanzeige stets im Blick, gab sie

behutsam Schub.
    Die Versuchung, diese kurze Strecke so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, war

natürlich groß. Nur ein Spaziergang.
    Sie brauchten fast vier Stunden, doch sie schafften es.
    Erleichtertes Aufatmen, als die Anziehungskräfte des Planeten zaghaft nach ihnen griffen.
    Die Stationsleiterin gratulierte ihnen, anscheinend hatte niemand mit ihrer Rückkehr

gerechnet.
    »Das Shuttle startet, sobald ihr in den Orbit eingeschwenkt seid«, drang es aus dem

Funkempfänger. »Wir holen euch in die Station. Ein Reparaturschiff ist bereits angefordert und

wird bald starten, es wird bis morgen eintreffen.«
    *
    Cagra Honovoch gab ihren Bericht ab, der sofort an die Zentrale auf Vat weitergeleitet wurde.

Anschließend sah sie bei ihrer Schwester vorbei, die sich bereits bestens erholt hatte und ihr

Vorwürfe wegen des Verlustes ihres Schiffes machte.
    »Zunächst einmal hast du das Schiff verloren, Garona«, gab die Kommandantin zurück.

»Wie kam es überhaupt zu dem Triebwerksschaden, und was genau ist passiert?«
    »Der Schaden entstand durch Pfusch«, antwortete Garona. »Ich habe es dokumentiert und den

Datenspeicher bei mir. Auch wenn das Schiff nicht mehr ist, dafür wird jemand zur Verantwortung

gezogen!
    Es wurde billiges Material verwendet, das war der Grund. Meine Leute versuchten zu retten, was

nur eben ging, aber da kam es zur Explosion, und so konnte sich die Strahlung ungehindert im

Schiff ausbreiten. Wir haben es gerade noch in die Anzüge geschafft, aber die

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