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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hätten der

Belastung nicht lange standgehalten. Also haben wir uns zurückgezogen. Und die Luft ging uns auch

aus. Das Schiff war tot. Ja, insofern hast du schon recht, zuerst habe ich das Schiff

verloren.«
    »Das wäre das erste Mal, dass du etwas zugibst«, stellte Cagra erstaunt fest.
    »Nun hast du wohl die Nase vorn.«
    »Wohl kaum. Die VASTARU ist nur noch Schrott. Ihr Triebwerk in deinem Schiff, und alles wäre

wieder perfekt, aber so ...«
    »Tja, dann werden wir sehen, ob wir wieder ein Kommando bekommen. Ist mir im Moment reichlich

egal. Diese Stunden da draußen ... Ich bin froh, am Leben zu sein.«
    »Übrigens wollte ich dir Lofoch vorstellen«, schwenkte Cagra um.
    »Wer ist das?«
    »Ich nenne ihn den Maschinisten. Nicht zuletzt ihm ist es zu verdanken, dass wir alle noch

hier sind. Ich glaube, er wird dir gefallen.«
    »Das glaube ich ja nicht! Das von dir!«, rief Garona. »Aber ich bin interessiert. Zeig ihn

mir!«
    Und so wurde es noch ein abwechslungsreicher Abend.
    Am nächsten Morgen wurde Cagra zur Stationsleiterin gerufen.
    »Mir wurde mitgeteilt, dass mit dem Reparaturschiff auch eine Privatjacht mitgeschickt wurde,

die dich abholen soll.«
    »Mich?«, sagte Cagra erstaunt. »Aber die VASTARU ...«
    »Deine Stellvertreterin wird sie zurückfliegen«, winkte die Stationsleiterin ab. »Das ist

bereits beschlossene Sache.«
    »Dann bin ich suspendiert?«
    »Darüber habe ich nichts erfahren. Ich weiß nicht mehr als das. Ich sollte dich in Kenntnis

setzen, und das habe ich hiermit getan. Halte dich also bereit, du wirst umgehend starten, sobald

das Schiff eingetroffen ist.«
    »Und wohin fliege ich? Oder hat man dir das auch vorenthalten?«
    »Ich dachte, das liegt auf der Hand. Nach Vat.«
    Beunruhigt verließ Cagra das Büro. Hatte der Bericht der Steuerfrau wegen Cagras waghalsigem

Manöver ein so schnelles Handeln provoziert? Oder wurde ihr der Verlust der ASTAVER zur Last

gelegt? Zusätzlich zu den enormen Schäden an der VASTARU?
    Aber sie hatte keine Wahl - sie musste es auf sich zukommen lassen.
    *
    Die beiden Frauen, die Cagra abholten, hatten überhaupt nichts mit der Raumfahrtbehörde zu

tun. Sie waren nicht gesprächig, stellten sich nicht mal vor, und selbst der spröden, gestrengen

Cagra wurde ein wenig mulmig zumute, als sie regelrecht abgeführt wurde.
    Die Jacht war in einem Hangar des Reparaturschiffes mitgeflogen, sie war gerade groß genug für

vier Personen.
    Da es nur zwei Pilotinnensitze gab, die bereits von den beiden Frauen beansprucht wurden,

musste Cagra zwangsläufig auf einem der beiden Passagiersitze Platz nehmen. Fragen brachten keine

Antworten, also tat die Kommandantin das einzig Richtige in so einer Situation: Sie machte es

sich bequem und schlummerte ein.
    Die Jacht landete auf Vamunam, auf dem Raumhafen bei der Stadt der Frauen. Ein Gleiter

erwartete sie bereits, der sie unverzüglich weiter zur Stadt flog. Cagra kannte sich dort nicht

besonders gut aus, denn sie wohnte zu den seltenen Gelegenheiten eines Aufenthalts auf Vat in der

Nähe des Raumhafens, in einer kleinen Stadt, die nur für Raumfahrer und Vielreisende entstanden

war.
    Die Stadt der Frauen war da ganz anders, hohe Gebäude wuchsen in den Himmel, auf den Straßen

herrschte dichter Verkehr. Diese Stadt galt als vorbildlich und fortgeschritten, allerdings hatte

das Cagra nie interessiert. Schon immer hatte es sie ins All gezogen.
    Der Gleiter flog auf ein eher plump wirkendes, kantiges Gebäude zu, das schmucklos wie ein

grauer Klotz zwischen Prachtbauten in einer Hauptstraße stand. Er landete auf einer Plattform

beim sechsten Stockwerk, wo bereits zwei weitere Frauen zum Empfang bereitstanden.
    »Aussteigen!«, befahl eine der Frauen knapp.
    Wortlos kam Cagra der Aufforderung nach; sie hatte sich kaum zwei Schritte entfernt, da hob

der Gleiter schon wieder ab.
    »Willkommen«, sagte eine der beiden Frauen am Eingang ins Gebäude. Sie war jung und sehr dünn

und wirkte wie jemand, der zu befehlen gewohnt war. Die andere sah wie eine Leibwächterin aus.

Sehr interessant. Hielten sie tatsächlich Cagra für eine Gefahr?
    »Danke!«, sagte Cagra kühl. Sie nahm nicht an, dass die beiden sich vorstellen würden, deshalb

fragte sie auch nicht nach den Namen.
    »Wo bin ich?« Dieses Gebäude gehörte gewiss zu einer Geheimbehörde. Als Angehörige des

Raumfahrtkommandos hatte Cagra schon von diesen Einrichtungen gehört, aber davon gab es

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