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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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dabei die Bahn des Mondes Var kreuzte,

schlug es ihn kurzerhand beiseite, anstatt ihm auszuweichen.
    Kurz hielt VATROX-VAMU inne, schien zu überlegen, dann ließ es den Mond in einer feurigen

Explosion zerplatzen und pustete die qualmenden Überreste in den Hyperraum hinaus.
    Bedingt durch die Auswirkungen dieser nächsten Katastrophe, starben weitere vier Milliarden,

zumeist Raumfahrer, deren Vamu gierig aufgesaugt wurde.
    Dann war VATROX-VAMU verschwunden.
     

7.
    Ein Ende und ein Anfang
     
    »Geht es wieder?« Kitapor griff nach Lucba Ovichats kalter Hand.
    »Ja.« Das Kreislaufmittel begann zu wirken. »Ich war zu sehr... darin... gefangen. Den Tod so

vieler Milliarden mitzuerleben hat mich überfordert.«
    »Ich verstehe das.« Der Referror machte eine unbestimmte Geste. »Selbst mit meiner

verminderten Sicht erging es mir beim ersten Mal ganz ähnlich, obwohl ich mein erstes Leben

durchlaufe und deshalb diese Zeit nie erlebt habe. Aber wie du schon sagst, es auf derart innig

verbundene Weise mitzuerleben kann nicht so schnell verkraftet werden. Und ... ein solcher

Massenmord nimmt einen unweigerlich mit.«
    »Obwohl heute alles besser ist, nicht wahr?«
    »Wir haben dadurch viel dazu gewonnen, Lucba. Du näherst dich unserer Zeit immer mehr an und

wirst bald verstehen.«
    Die Wiedererweckte setzte sich auf und rieb sich die Stirn. »Wenn ich das richtig sehe, hat

nur eine Handvoll von uns diese Katastrophe überlebt.«
    »Nun, ein paar Milliarden waren es schon«, entgegnete Kitapor.
    »Was für eine Verschwendung.« Lucba schwang die Beine über den Bettrand und schickte sich an,

aufzustehen.
    »Wie bitte?« Der Referror starrte sie fassungslos an.
    Lucba verzog die Lippen. »Ihr scheint vergessen zu haben, dass die Frauen keineswegs so

sensibel sind wie die Männer«, sagte sie sarkastisch. »Die Frauen zu meiner Zeit und davor waren

nie zimperlich. Immer hat es Opfer gegeben, und dagegen spricht nichts, wenn es dem Wohl und dem

Fortschritt dient. Aber diese Vamu- Gefräßigkeit hat nichts mehr mit Notwendigkeit zu tun, das

ist pure Gier und Sucht. Diese abscheulichen Wesen sind ein pervertierter Schattenriss unseres

Selbst. Es hätte niemals so weit kommen dürfen. Der Vamu-Orden hat einen völlig falschen Weg

eingeschlagen.«
    Kitapors Augen blitzten erfreut auf. »Ich danke dir.«
    »Wolltest du das von mir hören? Habt ihr mich deswegen zurückgeholt? Aber ihr habt den Orden

längst zerschlagen, soweit ich das mitbekommen habe.«
    »Trotzdem wäre eine Bekanntmachung von dir zu diesem Thema ... bedeutend. Es gibt immer

Bestrebungen ...«
    »Gier bringt immer den Untergang, Kitapor, das ist eine Binsenweisheit.« Lucba legte ihre Hand

auf seine Schulter und drückte sie leicht als Aufforderung, zu gehen. Sie stützte sich weiterhin

auf ihn. »Ich hoffe, ihr habt heutzutage eure Expansionsbestrebungen nicht darauf aufgebaut.«
    »Das nicht, wir haben aus der Vergangenheit gelernt. Aber woher weißt du, dass
    »Beleidige nicht meinen Verstand und meine Wissenschaft. Ich bin Historikerin. Expansion mit

dem Ziel der Herrschaft ist das bedeutendste Identitätskriterium unseres Volkes.« Sie hob die

freie Hand. »Wäre das Triumvirat sonst so geworden?«
    »Wahrscheinlich nicht. Willst du weiterschauen?«
    »Ich kann es kaum erwarten.«
    »Aber falls du dich noch nicht stark genug ...«
    »Junger Mann!« Lucba erhob ihre Stimme zum ersten Mal. »Ich habe das Schlimmste hinter mir.

Vat ist rettungslos verloren, das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Also ist dieses Thema

abgeschlossen. Nun weiß ich endgültig, dass meine Vergangenheit tot und verschüttet ist. Jetzt

will ich wissen, wie wir überlebt haben - und was aus VATROX-VAMU wurde.«
    *
    Wir sahen VATROX-VAMU nie wieder.
    Conca Vinnochac erwartete Lucba Ovichat am Eingang der Besinnung oder vielmehr den

Ruinen des einstmals so stolzen Kuppelgebäudes.
    Ganz Vat bot ein Bild der Verheerung und Verwüstung. Nichts stand mehr, alle Städte und

Siedlungen waren vernichtet, der Meeresspiegel stark gesunken, Gebirge eingestürzt, viele

Bodenspalten und Abgründe zerfurchten das Land, die Kontinente drohten zu zerbrechen. Die Wälder

waren verbrannt, die Seen und Flüsse ausgetrocknet. Lava floss über das Land.
    Der Planet würde sich nie wieder erholen, vor allem, nachdem er seinen Mond verloren hatte.

Die drohenden Auswirkungen, die dieser Verlust mit sich brachte, zeigten sich in

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