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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Rechenschaft gezogen werden sollte, verwiesen

ihn des Tisches und drohten schlimmste Repressalien an.
    Das ließ ihn völlig kalt, nicht einmal eine Ader trat an seinem Hals hervor.
    Conca brauchte diesmal länger, um die Versammlung zur Ruhe zu bringen. Sie ermahnte die

Frauen, sich nicht auch noch die Würde rauben zu lassen, am wenigsten vor den Männern.
    »Ich wusste gar nicht, dass Frauen so leidenschaftlich sein können«, bemerkte Codesfatt

süffisant.
    »Gieß getrost Öl ins Feuer!«, herrschte Conca ihn an. »Und ihr Frauen, schweigt! Nehmt euch

ein Beispiel an seinen Männern! Ich allein verhandle mit ihm.«
    »Aber du kannst nicht...«, setzte eine Frau an und verstummte, als Conca zu ihr herumfuhr.
    »Ich war die Vertreterin von VATROX-VAMU, willst du mir etwa meinen Rang streitig machen?

Siehst du hier jemanden, der mehr Befehlsgewalt hat als ich?«
    Daraufhin zogen alle die Köpfe ein.
    »Ich freue mich auf die Verhandlung«, sagte Codesfatt.
    *
    Sie waren einander ebenbürtig, darüber machte Conca sich keinerlei Illusionen. Der Mann hatte

zudem sämtliche Vorteile auf seiner Seite, während Conca nur auf eine Handvoll paramental

begabter Frauen zählen konnte, deren Funktionen überflüssig geworden waren.
    Und was Codesfatt sagte, hatte leider auch Hand und Fuß. Er übertrieb nicht, sondern brachte

nüchtern und sachlich die Tatsachen vor. Und die sahen in der Zusammenfassung so aus:
    »Wir haben in der Heimat keine Überlebenschance mehr. Deshalb werden wir sofort

zusammenpacken, was noch brauchbar ist, alle Überlebenden einsammeln und dieses System

verlassen.«
    Verständlicherweise löste das einen weiteren Sturm der Entrüstung aus, den er still,

zurückgelehnt und mit vor der Brust verschränkten Armen über sich ergehen ließ.
    Conca war die Einzige, die schwieg.
    »Macht mir einen Gegenvorschlag!«, forderte Codesfatt schließlich, als er wieder Gehör fand.

»Stellt mir einen detaillierten Plan vor, wie ihr diese Welt wieder aufbaut und bis dahin die

Versorgung und Unterkunft von über zwei Milliarden Vatrox garantieren könnt. Wie ihr verhindern

wollt, dass die Siedlungswelten und die Überlebenden in den Raumern da oben sich von euch

lossagen und ihre eigene Regierung bilden. Im Gegensatz zu unserer Hauptwelt sind die

Siedlerwelten nicht vom Untergang betroffen. Wie wollt ihr sie halten? Wie wollt ihr die

Zersplitterung des Volkes verhindern?«
    Das brachte die Frauen einigermaßen aus dem Konzept.
    »Ihr ... ihr Vamu wäre dort verloren, wenn sie sich von uns trennen ...«
    »Das ist ihnen vielleicht lieber als die Gefolgschaft zu einer Welt, die nicht mehr existiert.

Sie können einen neuen Weg finden!«
    Es ging eine ganze Weile hin und her.
    Nach und nach mussten die Frauen einsehen, dass Codesfatt recht hatte: Vat war verloren, und

eine Ausweichmöglichkeit auf die anderen Planeten des Systems bestand nicht, da sie ebenfalls

zerstört oder von vornherein nicht zum Leben geeignet waren.
    Conca sagte schließlich: »Wir könnten die Bevölkerung von Vat auf eine andere Welt umsiedeln

und diese zur neuen Hauptwelt machen. Dort ist es möglich, eine Regierung zu bilden und neu

anzufangen. Die Organisation der Umsiedlung würden wir dir übertragen, während wir uns um die

Neuordnung kümmern.«
    Dem Vorschlag stimmten alle zu, auch wenn einige sich erst dazu überwinden mussten, einem Mann

eine derart bedeutende Aufgabe als leitendem Organisator zu übertragen.
    Aber warum stimmte Codesfatt nicht zu?
    »Und was ist mit den Vamu-Depots?«, hielt er entgegen. »Auf keiner Welt sind die

Voraussetzungen so wie hier.«
    »Wir müssen das Vamu so oder so aufgeben, egal wohin wir gehen«, antwortete Conca. »Unsere

Genetikerinnen werden alles daransetzen, entsprechende Fähigkeiten zu entwickeln, mit denen wir

das Vamu nicht nur einfangen, sondern selbst lagern können, mithilfe der Tiovam-Kristalle.

Vielleicht müssen wir eine Frau als >Sammelbehälter< einsetzen. Ich bin sicher, wir werden

eine Lösung finden. Bisher ist es uns schließlich zumindest kurzfristig gelungen, das Vamu bei

uns zu behalten, wenn es auf weite Entfernung hierher transportiert werden sollte.«
    »Wie lange wird das dauern?«, fragte Codesfatt.
    »Solange es eben dauert. Wir müssen neu anfangen. Es wäre nicht das erste Mal. Vatrox sind

langlebig, wir haben Zeit. Immerhin fangen wir auf einem höheren Level an als früher.«
    »Das wird nicht genügen.

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