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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hielten, ihr Depot zu verlassen! So hat doch alles angefangen!«
    »Du wirst es sehen. Sie sind überzeugt, dass sie es können. Jetzt, nach alldem, wissen sie,

wie es geht. Sie haben gelernt.«
    »Aber wie sollen wir Vamu-Vamu verlassen?«
    »In ihrer Angst vor VATROX-VAMU werden sie einen Weg finden. Vertrau darauf, Conca, eine

andere Wahl haben wir sowieso nicht.«
    Conca dachte eine geraume Weile nach, und Codesfatt gab ihr die Zeit.
    Am Ende ihrer Überlegungen straffte sie sich. Obwohl sie die Antwort kannte, fragte sie: »Was

erwartest du von mir?«
    Er musterte sie mit einem spöttischen Zucken in den Mundwinkeln. »Seite an Seite, du und ich.

Ich werde die Kontrolle über den lächerlichen Rest eures Ordens übernehmen, und du wirst dich der

Öffentlichkeit an meiner Seite präsentieren. Wir können das Volk nur vereint halten, wenn wir

vereint auftreten. Die Frauen werden von nun an in den Hintergrund treten, dann werden ihre

allgemeinen Rechte nicht weiter beschnitten. Das ist mein Angebot.«
    »Ihr braucht uns«, sagte Conca mühsam bezähmt. »Wir gebären eure Kinder.«
    »Ja, es ist tragisch genug, dass es so wenige sind. Genau deswegen müssen wir von jetzt an

dafür sorgen, dass ihr stets in Sicherheit seid und euch nichts geschieht. Am öffentlichen Leben

werdet ihr nicht mehr teilhaben, keine Raumfahrerinnen mehr sein. Die Kinder werden der

Gemeinschaft gehören. Alles, was die Erhaltung einer gesunden Nachkommenschaft betrifft, obliegt

euch. Der Rest uns.«
    »Also wirst du den Orden nicht ganz auflösen.«
    »Eure Kenntnisse der Genetik und natürlich die paramentalen Gaben sind zu wichtig, um sie

aufzugeben. Sie werden weiterhin organisiert und kontrolliert sein wie bisher, doch unter meiner

Aufsicht.«
    Conca atmete schwer. Sie entschied hier über die Zukunft des Volkes. Zu einem hohen Preis.

Ihre Entscheidung fiel schnell, denn Frauen waren nicht zimperlich, wenn es um die Zukunft ging.

Sie planten in Jahrzehntausenden.
    Dennoch kam sie nicht umhin, ihn zu warnen. »Du wirst den Orden nie ganz kontrollieren können.

Geschweige denn die Frauen. Wir werden nie vergessen, dass…«
    »Wir werden sehen.« Codesfatt streckte die Hand aus und berührte ihren Arm. Eine sehr intime

Geste, die normalerweise nur unter besonderen Umständen stattfand.
    Conca begriff, dass Codesfatt von ihr mehr erwartete als nur die öffentliche Partnerschaft. Er

wollte eine Frau, die Frau, die ehemalige Führerin des Ordens, für sich beanspruchen.
    Und sie würde es zulassen. Codesfatt war attraktiv, ein intelligenter, kräftiger Mann mit

guten Genen, um das zu erkennen, brauchte sie keine Blutuntersuchung.
    Wenn Conca den Orden weiterhin erhalten und den Frauen eines Tages die Herrschaft wieder

ermöglichen wollte, brauchte sie starke Töchter, die ihr Erbe weitergaben.
    »Lass uns gehen«, sagte sie.
     

8.
    Die lange Reise
     
    VATROX-CUUR und VATROX-DAAG gelang es, ihre Depotberge zu entmaterialisieren und sich

einzuverleiben. Das hatten sie von ihrem KIND gelernt. Nun waren sie nicht mehr ortsgebunden. Sie

lagerten sich der gigantischen Flotte an, wurden ein Teil von ihr, wahrnehmbar als diffuse

energetische Erscheinungen.
    Das gesamte Volk der Vatrox brach mit den beiden Kollektivwesen auf, um nach einer neuen

Heimat zu suchen. Als sie den Rand der Galaxis erreichten, trieben VATROX-CUUR und VATROX-DAAG

sie weiter: Zu groß war die Furcht vor dem Feind VATROX-VAMU, der noch irgendwo in der

Sternenweite war, möglicherweise schon auf der Suche nach ihnen.
    Die Reichweite der Raumschiffe war begrenzt, die Technik eingeschränkt. Aber die

Kollektivwesen gaben nicht auf. Sie verbanden sich noch enger mit der Flotte, schillerten aus

allen Kristallen, schlössen sich zusammen und rissen die Raumer in mental induzierten

Transitionen über Zehntausende Lichtjahre mit sich.
    Fort. Immer nur fort.
    Hin und wieder gingen dabei Schiffe verloren, weil sie nicht richtig in das kollektive

Sprungfeld eingebunden werden konnten oder weil Hyperstürme für Störungen sorgten. Nach und nach

mussten auch Raumer als Ersatzteillager in Anspruch genommen werden, wurden ausgeschlachtet und

schließlich als unbrauchbarer Schrott zurückgelassen.
    *
    226 Jahre nach dem Aufbruch gab es nur noch 122.000 Raumer, die zu einem einzigen
    Kristallklumpen zusammengekoppelt waren. Es gab nur noch eineinhalb Milliarden Vatrox, von

denen lediglich hunderttausend aktiv ihren Dienst

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