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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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fünfzig Milliarden solcher versteinerter Anthurianer gab! Wie gering nahm sich dagegen die
    Zahl der fünfhundert Millionen lebenden Riesen aus ...
    »Soll ich in der Vergangenheit forschen?«, fragte sie Candrofatt, nachdem sie ihm das Ergebnis

präsentiert hatte. Diese Frage lag nahe, schließlich war sie Historikerin.
    »Nein«, lehnte er ab. »Das dauert zu lange und wird uns nicht weiterbringen. Du solltest jetzt

mit dem Projekt beginnen, das Solia vorgeschlagen hat.«
    »In Ordnung. Dafür werde ich mindestens zehn Jahre benötigen.«
    »Das Ergebnis zählt. Es betrifft mich schließlich selbst, denn ich habe das Gefühl, dass jedes

Mal ein bisschen weniger von mir zurückkehrt.«
    *
    Die Anthurianer hatten einst versucht, logische Konstrukte auf kristalline Strukturen zu

prägen mit dem Ziel, einen mathematischen Algorithmus zu erzeugen zum Zweck der Selbsterkenntnis

und Reproduktion. Dieses Projekt scheiterte aber angeblich, weil ein Lebewesen entstand,

das zur Logik und Reproduktion fähig war.
    Lucba forderte einige dieser »lebenden« kristallinen Strukturen an, um daraus eine Art Organ

zu züchten. Sie dachte dabei an eine Hirnanhangkammer, die genetisch in den archivierten

Gewebeproben der Vatrox verankert werden sollte, um einen Induktionsdamm zu formen, der autonome

Denkvorgänge parallel zur primären Hirn- und Bewusstseinsfähigkeit liefern sollte und dadurch

möglicherweise dem Erinnerungsverlust entgegenwirken konnte.
     

12.
    Tag L.O.T.
     
    Der Klonkörper war perfekt. Hundertdreiundvierzig Jahre und kaum gealtert. Lucbas Pigasoshaar

war inzwischen so lang wie ihr Arm, aber sie fühlte sich jung und gesund, absolvierte jeden Tag

ihre Trainingseinheiten und war schnell und geschmeidig wie eh und je. Das brauchte sie als

Ausgleich für die langen Tage im Labor.
    Sie konnte ihren Forschungen ungehindert nachgehen und war ungebrochen mit ihrer Arbeit

verbunden.
    Candrofatts achte Wiedergeburt stand bevor. Er war der erste Kandidat für die praktische

Erprobung des Induktionsdamms.
    Lucba würde daran allerdings keinen Anteil mehr haben.
    »Solia, was soll das?«, fragte sie die Ordensschwester ärgerlich, als diese ihr mitteilte,

dass sie sofort abberufen würde. »Ich kann endlich in der Praxis testen und darf es nicht?«
    »Andere können damit weitermachen, für dich gibt es Wichtigeres. Wir fliegen ins All, du und

ich!«
    »Was redest du da? Abscheulicher Gedanke! Ich verlasse so gut wie nie meinen Turm, das weißt

du!«
    »Und wenn ich dir sage, dass wir gehört haben, dass ein versteinerter, aber lebender Anthurianer gefunden wurde?«
    Lucba war für einen Augenblick sprachlos.
    »Dann ... äh ... wäre ich dabei.«
    Sosehr Lucba dieser Entdeckung entgegenfieberte, so unbehaglich war ihr an Bord eines

Raumschiffes. Es war das erste Mal in ihrem Leben, sowohl im ersten als auch im zweiten. In den

HMS hatte sie zwar Raumfahrerinnen durchs All begleitet, doch Freude hatte sie nicht dabei

empfunden. Eingesperrt zu sein in einen engen Kasten, der einer unendlichen, eiskalten und

sauerstofflosen Weite ausgesetzt war, damit konnte sie sich nicht anfreunden.
    Sie blickte nie aus den Holofenstern und ließ sich die Informationen mündlich geben.
    Ziel des Kristallraumers war ein Kugelsternhaufen, der bei direkter Draufsicht knapp innerhalb

des Sternenrings von Anthuresta positioniert war. Er befand sich mit 48.000 Lichtjahren weit

unterhalb der galaktischen Haupt- und Ringebene.
    Lucba ließ sich die Reisedauer nennen und legte sich dann schlafen.
    *
    Das Ziel war der zweite von drei Planeten einer orangefarbenen Sonne. Er befand sich in der

Zone, die Leben ermöglichte, und hatte eine Sauerstoffatmosphäre.
    Die Ortung verwies auf einen Ort mit einer erhöhten paranormalen Aktivität. Aus diesem Grund

waren die Frauen an Bord; bei solchen Erkundungen war ihre Anwesenheit unerlässlich. Ihre

hochsensiblen Sinne waren besser als jede Para-Technik.
    Der Anthurianer befand sich in einer riesigen Stadt auf dem Meeresboden.
    Dutzende Beiboote wurden ausgeschleust, und auch Solia und Lucba gingen an Bord. Die

Historikerin konnte sich dazu überwinden, denn immerhin befanden sie sich wieder auf einem

Planeten, es war also wie ein Gleiterflug ... Na schön, unter dem Meeresspiegel, und sie musste

einen geschlossenen Anzug tragen, aber das konnte sie verkraften.
    Erstaunt sah sie, dass während des Anflugs Raumsoldaten ausgeschleust

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