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2579 - Der Spieler und die Toten

2579 - Der Spieler und die Toten

Titel: 2579 - Der Spieler und die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Königs sah ihn herrisch

an.
    »Ihr müsst das mahnende Schauspiel abbrechen!«, beschwor ihn Saedelaere mit eindringlicher

Stimme. »Falls die anderen Zuschauer bisher überlebt haben, so hängt ihr Leben an einem seidenen

Faden!«
    »Unsinn!«, schleuderte der König ihm entgegen. »Das mahnende Schauspiel muss gezeigt

werden! Das Universum muss die Wahrheit erfahren!«
    »Das Schauspiel tötet!«
    »Nicht das Schauspiel tötet, sondern die Hohen Mächte! Sie haben das Reich der Harmonie

vernichtet!«
    In fieberhafter Eile überlegte sich Saedelaere, was er unternehmen konnte. Konnte sein

Kombistrahler den Schutzschirm durchdringen? Und welchen Preis würde es kosten?
    Würde er feuern, wenn diese Aktion den direkten Tod der beiden Mimen zur Folge hätte?

Eigentlich durfte er keine Rücksicht darauf nehmen. Die beiden waren nicht wichtiger als die

Zuschauer - selbst wenn es nur noch wenige Überlebende geben sollte.
    Saedelaere öffnete den Mund, um einen weiteren Versuch zu starten, Netbura und Drabbuh zu

einem Abbruch des Schauspiels zu bringen. Da wurde er unsanft von hinten gepackt. Kräftige Arme

legten sich über seine Brust und um seinen Hals. Er spürte einen kräftigen Ruck an seinem

Helm.
    »Wann werdet ihr Kosmokratenknechte endlich lernen, uns in Ruhe zu lassen?«, brüllte eine

mächtige Stimme.
    Saedelaere kannte sie gut. Sie gehörte dem Mimen Orsen Tafalla.
    Der Terraner griff sich an die rechte Hüfte, tippte auf den Holster-Verschluss. Der

Kombistrahler fuhr heraus, in seine Hand hinein. Während er ihn hochhob, stellte er ihn mit dem

Daumen in den Paralyse-Modus. Saedelaere richtete ihn über die rechte Schulter und drückte

ab.
    Ein mächtiger Schlag gegen die Hand antwortete ihm. Die Waffe flog in hohem Bogen davon,

schlitterte über den glatten Boden der Plattform.
    »War das gerade der Versuch einer feindlichen, gewalttätigen Handlung?«, stieß Tafalla

aus.
    Wie hatte Saedelaere ihn verfehlen können? Der Mime stand genau hinter ihm, hatte sich während

des Schusses nicht bewegt.
    »SERUN«, stieß der Terraner aus. »Helmarretierung aufheben!«
    Saedelaere hob den rechten Arm - und zögerte.
    In einem ersten Reflex hatte er die Mimen seinem Cappinfragment aussetzen wollen.
    Aber durfte er das? Kannte er die Konsequenzen seines Handelns?
    Er wusste weder, wie die Mimen auf den Anblick des Cappinfragments reagierten, noch wie die

Funktionsweise des Sontaron-Generators genau aussah.
    Im Normalfall schützte seine Maske davor, dass andere Personen beim Anblick des strahlenden

Fragments wahnsinnig wurden und starben.
    Der Ursprung des Effekts war aber nicht allein die »normaloptische Komponente«, sondern die

hyperphysikalische Emission des Cappinfragments.
    Durfte Saedelaere also riskieren, dass die Strahlung seines Fragmentes mit dem Verstärker der

Bühne in eine Wechselwirkung trat? Was würde geschehen, wenn die Emission des Cappinfragments

ebenso wie die Sendung des mahnenden Schauspiels in die gesamte, zwei Lichtjahre durchmessende

Raumkugel ausgestrahlt wurde?
    Alaska Saedelaere fühlte eine plötzliche Leere in sich.
    Wieder stand er vor einer Entscheidung, die dramatische Konsequenzen haben konnte - nicht für

ihn, aber für andere Wesen.
    Für Unschuldige.
    Während seine rechte Hand immer noch unentschlossen in der Höhe der Brust schwebte, stieß

Orsen Tafalla plötzlich einen gellenden Schrei aus.
    Der Terraner bückte sich. Mit zwei, drei rudernden Armbewegungen streifte er die kräftigen

Arme des Mimen von sich ab.
    Verwundert blickte er auf die drei Wesen in ihren Kostümen. Alle drei schienen von einer

Sekunde auf die andere große Schmerzen zu erleiden.
    Tafalla hielt sich die Hände an den Kopf gepresst, während er langsam rückwärts taumelte.
    *
    KÖNIG: »Ihr zeigt mir das Antlitz von Beranterroah?«
    BOTE: »Eure Industriewelt hat den Respekt der Hohen Mächte gewonnen. Es wäre

ihnen und den Völkern eine ausgesprochene Ehre, wenn Beranterroah künftig für die Allianz

schürfen und produzieren könnte. Ein Teil aus fünf würde immer noch zu Eurer freien Verfügung

stehen.«
    KÖNIG: »Das scheint mir kein gutes Geschäft zu sein.«
    BOTE, ruhig: »Weil Eure Exzellenz die Gegenleistung noch nicht gehört hat. Ihr

kennt die Erzeugnisse des Volkes der Prrr'tah?«
    KÖNIG: »Selbstverständlich, wer kennt die nicht? Die Prrr'tah stellen den

Goldenen Nektar her, das rarste und begehrteste Labsal im

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