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2580 - Handelsstern im Visier

2580 - Handelsstern im Visier

Titel: 2580 - Handelsstern im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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TALIN

ANTHURESTA. Dort war MIKRU-JON von einem zunächst unidentifizierbaren energetischen Netz gefangen

genommen und durch eine Teleportation versetzt worden. Dass es sich dabei um ein Intelligenzwesen

handelte, war ihm erst später klar geworden.
    Die Netzweber labten sich an Gedanken anderer Intelligenzen, verschmolzen mit deren

Persönlichkeiten und nahmen ungefragt die Gefühle und Empfindungen in sich auf. Damit waren

häufig intensive, extrem lebhafte Träume verbunden.
    Zwar verlangten die Netzweber keine konkrete Bezahlung dafür, dass sie Individuen oder ganze

Schiffe teils über große Distanzen versetzten, drangen aber in die Gefühlswelt ihrer Passagiere

ein und legten darüber hinaus eine auffällige Unzuverlässigkeit und Launenhaftigkeit an den

Tag.
    Rhodan erhoffte sich weitere Informationen von Clun'stal. »Ist es dir gelungen, mit dem

Netzweber direkt zu kommunizieren?«
    »Es ist unmöglich«, versicherte der Kristallingenieur. »Das ganze Denken dieser

hyperenergetischen Wesen ist zu fremdartig. Mit ihnen zu handeln funktioniert jedoch. Sie

erkennen, welches Ziel man anstrebt. Sie fressen in den Gedanken und Gefühlen ihrer Passagiere

und versetzen sie als Gegenleistung räumlich. Teils über sehr viele Lichtjahre binnen eines

einzigen Augenblicks.«
    »Glaubst du, dass du erneut mit Netzwebern Kontakt aufnehmen kannst?«
    Clun'stals Kopfsektion verformte sich; für einen Moment schien er sein Gegenüber aus großen

Augen anzustarren. »Ich kann dir Koordinaten nennen, an denen sie mit einiger Wahrscheinlichkeit

anzutreffen sind. Aber vergiss nicht: Es sind launische Kreaturen. Selbst wenn sie dort sind,

gehen sie vielleicht nicht auf dich und deine Vorstellungen ein.«
    »Gib die Daten an MIKRU-JON weiter«, bat Rhodan. »Ich werde inzwischen erneut Kontakt mit

Eritrea Kush in Silberkugel E aufnehmen. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.«
     

5.
     
    Betty Toufrys Blick verlor sich in den silbrigen Schwaden, die den Raum durchzogen. Sie

wirkten wie Nebelschleier, die ein träger Wind durcheinanderwirbelte.
    »Wenn ich die Silberkugel steuere«, kündigte Eritrea Kush an, »legen sich die Schleier fast

wie eine Flüssigkeit um mich.«
    Betty stand im Eingang zu der Pilotensphäre. Nachdem Rhodan den Einsatz abgebrochen hatte,

hatte sie die Pilotin darum gebeten, mehr über die Technologie dieser erstaunlichen Fluggefährte

erfahren zu dürfen.
    Die letzten Minuten glichen einem Spaziergang durch eine Welt der Wunder. Alles an Bord

bestand aus veränderlicher, projizierter Materie, die sich blitzschnell verwandeln konnte.

Durchmaß die Kugel im Ruhezustand nur neun Meter, blähte sie sich im Normalflug auf einen

Durchmesser von einem halben Kilometer auf; und damit war die Obergrenze noch lange nicht

erreicht.
    In Sekundenschnelle formten sich Decks nach einem vorherbestimmten Muster, mit Lagerhallen,

Unterkünften und allem, was an Bord benötigt wurde.
    »Von hier aus kann ich Einfluss auf die Gestalt des Schiffes nehmen.« Captain Kush stand

inmitten der metallisch glänzenden Schwaden, die ihre Haut umflossen und mit ihr zu verschmelzen

schienen. »Kaum etwas ist unveränderlich. Die meiste Technologie befindet sich in Form von

Aggregaten in der Außenhülle.«
    Langsam drehte sich Betty um. »Ich danke dir für dein Vertrauen. Es ist nicht

selbstverständlich, dass du mich informierst und dir Zeit für mich nimmst.«
    Ein Lachen antwortete ihr. »Du bist Telepathin. Könntest du dir die Informationen nicht

einfach holen, wenn ich sie dir verweigert hätte?« Eritrea stockte. »Was mir nie in den Sinn

gekommen wäre. Perry Rhodan hat überdeutlich betont, dass er dir vertraut. Wie käme ich dazu, es

anders zu beurteilen? Als Altmutantin, die lange Zeit Teil von ES war, würde ich dir, ohne zu

zögern, mein Leben anvertrauen.«
    »Du hast eine falsche Vorstellung von Telepathie«, sagte Betty. »Oder von mir. Natürlich wäre

mir das tatsächlich möglich gewesen, solange du nicht mentalstabilisiert bist. Aber ich wahre

deine Privatsphäre. Dieser Einsatz richtet sich gegen die FrequenzMonarchie ... nicht gegen

dich.«
    »Bei einem Feind beurteilst du die Lage also anders?«
    »Wenn nötig, werde ich die Gedanken unserer Widersacher lesen, ja. Es nicht zu tun wäre

töricht. Jedes Geheimnis, das wir in Erfahrung bringen, kann zum Sieg führen. Wenn wir in einen

direkten Kampf geraten und es gelingt mir, die

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