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2581 - Wunder in Gefahr

2581 - Wunder in Gefahr

Titel: 2581 - Wunder in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Ignorant!«
    »Aber nur im freien All. Während sich hier herinnen seine Leistungsfähigkeit eher im freien Fall befindet. Wortspiel beabsichtigt.«
    »Sehr witzig.«
    »Dein Schwan wird immer mehr zum hässlichen Entlein«, setzte Golo noch eins drauf.
    Er schwenkte den Kontursitz zurück in aufrechte Position. »Was geht ab? Hab ich was

versäumt?«
    *
    Die mutmaßlichen Mini-Sonden, informierte ihn der Marsianer, waren wieder verschwunden.
    »Falls sie überhaupt jemals um uns rumgeschwirrt sind. Keins der Ortungssysteme hat eine

weitere Spur von ihnen entdeckt. Ich sage dir, die TARAS spinnen inzwischen mindestens so sehr

wie ihr Bärenpapa.«
    »Dann bin ich ja beruhigt. Over.«
    Wer erstmals eine Pavlova kreiert hatte, darüber stritten Australier und Neuseeländer seit

Urzeiten. Die Maori behaupteten, sie hätten den Namen nachweislich bereits 1927 alter

Zeitrechnung benutzt, wenngleich für eine andere Süßspeise.
    Unzählige Experten von der Australischen Akademie der Wissenschaften favorisierten eine andere

Version: Der deutschstämmige Küchenchef des Hotels Esplanade in Perth, ein gewisser Herbert

Sachse, habe diese Torte im Jahr 1935 alter Zeitrechnung erfunden und der russischen

Primaballerina Anna Pawlowa gewidmet, die mit dem Tanzsolo des »Sterbenden Schwans« berühmt

geworden war.
    Sollten in den hydroponischen Gärten der VERNE gerade keine Passionsfrüchte reif

sein, überlegte Golo besorgt, bin ich natürlich der Gelackmeierte. Erd-, Him-, Brom- oder

Heidelbeeren stehen nicht zur Debatte. Kiwis sowieso nicht, diese doofen, aufgeblasenen

Stachelbeeren geben zu wenig Saft. Mit arphonischen Zimtschimmlingen könnte ich's probieren, das

wäre gar keine schlechte Idee, die Säure verursacht ein lustiges Prickeln auf der Zunge,

hmmm...
    Erneut störte ihn ein Funkspruch. Golo war nahe daran, den Empfänger abzuschalten.
    »Die Rast wird verlängert«, verkündete Oberleutnant DiAchal. »An einen Aufbruch ist vorläufig

nicht zu denken, wir verzeichnen zu viele Ausfälle bei der Technik. Der Psi-Orkan dreht auf wie

nie zuvor ...«
    Ein Britzeln in den Kopfhörern überlagerte ihre raue Stimme. »...liche Warnung: Das Warten

könnte Gift für uns sein. Sämtliche Team-Mitglieder sind angehalten, unter Aufbietung aller

persönlichen Psycho-Techniken das Wachbewusstsein zu bewahren.«
    Red du nur, dachte Golo Serendipitus. Er machte es sich im Kontursessel bequem. Der

Trick ist, wie man die Temperatur des Backofens reguliert. Anfangs volle Pulle, nach zehn Minuten

aber radikal zurückdrehen, Klappe auf, zwecks Frischluftzufuhr, und dann ...
     

7.
    Schatten und Gespinste
     
    Jemand schoss.
    Es ging alles so schnell, dass Mondra die Reihenfolge der Ereignisse erst hinterher, nach

vergleichendem Studium der diversen Aufzeichnungen, rekonstruieren konnte.
    Ramoz knurrte laut. Er hatte schon länger nervös gewirkt, wie auch Pral in den letzten Minuten

ungewöhnlich oft mit den Füßen gescharrt hatte. Auf Mondras Anfragen reagierte der Schattenmaahk

ausweichend und verzögert, als wäre er mit den Gedanken überall, nur nicht im Hier und Jetzt.
    Zwei TARAS fuhren ihre Waffenarme aus und justierten sie auf ein gemeinsames Ziel. Letztlich

war es jedoch Sergeant Valrom Farji, der eine DOLOM- Missile aus dem Waffenturm seines Shifts

abfeuerte.
    Die Sprengwirkung von einer Kilotonne Vergleichs-TNT pulverisierte den Stützpfeiler, an dem

der Gefechtskörper aufschlug, und fräste durch die kulissenartig verschachtelte Szenerie eine

schwarze Röhre, die in einem schwelenden Krater endete.
    Unwillkürlich duckte sich Mondra, die Hände auf den Helm gelegt. Aber nichts Katastrophales

folgte. Kein Gewölbe stürzte über ihnen zusammen, keine tragende Struktur wurde erschüttert.
    *
    Leutnant Maasona berief den Übeltäter zum Rapport. »Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Gar nichts, Kommandantin. Ich sah eine Bewegung, einen Schatten. Ehrlich! Da war was. Sonst

hätte es auch keinen bewegten Schatten gegeben, oder? Also muss etwas vorhanden gewesen sein.

Darauf habe ich gezielt.«
    Der korpulente Nahkampf- und Waffenspezialist hyperventilierte. Die Wangen seines

Vollmondgesichts waren eingefallen, sein linker Unterschenkel zuckte unkontrolliert.
    »Abtreten lassen!«, raunte Mondra Diamond. »Er kann nichts dafür. Wir alle wandeln an der

Grenze zum Irrsinn.«
    Die Datenauswertung ergab, dass auch die TARAS eine diffuse Bewegung registriert

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