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2581 - Wunder in Gefahr

2581 - Wunder in Gefahr

Titel: 2581 - Wunder in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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an Bord

zurückgekehrt. Er hat einen Weg gefunden, das Fesselfeld zu durchdringen!
    Aber warum meldete er sich nicht? Warum suchte er keinen Kontakt zu seinem notorischen

Platzhalter? Lag es am Technikausfall?
    Traumtänzer!, schalt sich Tiff. Schmink dir dein Wunschdenken ab. Perry Rhodan ist

weit, weit weg. Diesmal holt er nicht in letzter Sekunde die Kastanien aus dem Feuer. Das musst

du schon selber erledigen.
    Gut. Oder auch nicht gut.
    Zurück zum Anfang seiner Überlegungen. Auf dem Display des Individualtasters pulsierten zwei

rote Punkte.
    Einer, der statische, war er. Für wen blinkte das andere, immer wieder ermattende Lichtlein?

Wieso wurde diese Person überhaupt geortet, die rund zweitausend restlichen Besatzungsmitglieder

jedoch nicht?
    Tifflor schloss seinen volltransparenten Folienfalthelm und stürmte hinaus in den

Korridor.
    *
    Überall fand er leblose Körper.
    Sie hatten Namen. Tiff kannte sie gut.
    Marin Pecker, der Leiter der Abteilung Funk und Ortung, war aus dem Schatten von Shaline

Prextel getreten, als diese zusammen mit der JV-1 den Schiffsverbund verließ. Der Junge, ein

Energiebündel durch und durch, sprach schnell und gestikulierte viel dabei. Immer schien er

Ameisen in den Hosen zu haben.
    Jetzt lag Marin regungslos da, einen spindeldürren Arm nach der Kabinentür ausgestreckt, die

er nicht mehr erreicht hatte; wie drapiert, als Mahnmal der Vergeblichkeit.
    Ein paar Meter weiter saß Dunalde Egger, den Rücken an die Wand gelehnt, die langen Beine

gespreizt. Das prägnante Pferdegesicht des Positronikers war so aschgrau wie seine Haare.
    In der Gangnische dahinter kauerte Alisha Grasnic vor einem toten Terminal. Die resolute,

scharfzüngige Chefin der Bordklinik hatte, bevor sie auf der JULES VERNE anheuerte, mehrere

Jahrzehnte beim »Medizinischen Hilfsdienst des Galaktikums« gearbeitet.
    Nun benötigte sie selbst Hilfe - die Tifflor ihr nicht geben konnte.
    Bald hörte er damit auf, die Medo- Einheiten der jeweiligen SERUNS zu konsultieren. Sie waren

hoffnungslos überfordert und lieferten einerseits widersprüchliche Daten, andererseits

wiederholte sich ihre behelfsmäßige Diagnose nahezu wortgleich.
    Von unbekanntem Außeneinfluss induziertes, plötzlich eingetretenes künstliches

Koma. Verlangsamung der Stoffwechselfunktionen bis hart an der Schwelle zum Exitus.
    Injizierte Aufputschmittel erzielten keine Wirkung. Die SERUNS vermochten lediglich, ihre

Träger vor Unterkühlung, Unterernährung oder lagebedingten Muskelkrämpfen zu schützen.
    So schwach waren die Lebenszeichen der Ohnmächtigen, dass sie sich sogar aus einer Distanz von

wenigen Metern nicht zweifelsfrei orten ließen. Nur das eine Signal aus dem Unterdeck 11-2, auf

dem sich auch das Galerie-Level der Zentrale befand, blieb einigermaßen deutlich.
    Für wen stand es?
    Rhodan? Wer sonst war der andere?
    *
    Er kam zum Antigravschacht und wollte gerade hineinsteigen, als ihm etwas einfiel.
    Julian Tifflor entnahm einer Tasche seines Anzugs einen Konzentratriegel und warf ihn in den

Schacht. Der Riegel stürzte wie ein Stein in die Tiefe.
    Puh.
    Auch die Antigravschächte funktionierten also nicht. Tief durchatmend, wandte sich Tiff zur

Notwendeltreppe, die kreisförmig um Haupt-Personenantigrav und Expresslift verlief. Weil er

einerseits nicht auf die Technik vertrauen durfte, sich andererseits aber auch nicht aller Hilfen

entblößen wollte, schaltete er den Gravo-Pak auf eine schwache Stufe, die ihm nur das Steigen

erleichterte, ohne ihn schweben zu lassen.
    Er musste davon ausgehen, dass es sich um einen Angriff auf die JULES VERNE handelte. Das

Schiff war zum Handelsstern verschlagen worden, und dieser hatte es wohl als Bedrohung

registriert und darauf reagiert.
    In dieser Hinsicht ließ das Fesselfeld keine Zweifel offen. Bewirkte es auch die sonderbare

Betäubung der Besatzung? Oder hatte da der gewaltige, innerhalb der Sonnentarnung tobende

Psi-Sturm seine Tatzen im Spiel?
    So oder so bekamen sie es mit einer weit überlegenen, sehr zweck- und ergebnisorientierten

Technik zu tun. Sie hatte die JULES VERNE vollkommen handlungsunfähig gemacht, aber die Besatzung

nicht getötet.
    Noch nicht ...
    Tiff betrat die Nottreppe und stapfte die Stufen hinunter. Schon beim vierten Schritt wäre er

beinahe gestürzt.
    Er stieß einen Fluch aus. Das Gravo- Pak seines SERUNS hatte ohne vorherige Warnung den Geist

aufgegeben. Somit wog der kombinierte

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