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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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gelangt?«
    »Drei?«
    Agrester stutzte; aber dieses Mal gelang es ihm, seine Verwunderung über ihre rasch

hervorgestoßene Nachfrage zu kaschieren. »Exakt drei sind in Betrieb. Nicht mehr und nicht

weniger.«
    Hatte er sich verplappert?
    Ja und nein. Die beiden im Handelsstern versprengten, räumlich weit voneinander getrennten

Grüppchen der Eindringlinge hatten seit vielen Zeiteinheiten weder untereinander noch mit ihrem

Schiff Funkkontakt. Daher wusste die Sprecherin dieser Einheit nicht, dass auch die anderen unter

Kuratel des Stalwarts standen.
    Eine Hochrang-Befugte, und doch tappt sie dermaßen im Dunkeln.
    Dieser Diskrepanz würde er nachgehen; er benötigte nur einen Ansatzpunkt. In der Zwischenzeit

musste er sich einen Vorteil sichern. Wenn er es schlau anstellte, gewann er mehr Informationen,

als er hergab.
    »Ich habe euch alle in Gewahrsam«, sagte Agrester, seinerseits den Einsatz erhöhend. »Euer

Fortbestand hängt von meinem Urteil ab. Gib endlich deine Hintergründe und Vorgeschichte

preis!«
    *
    Drei Controller sind in Betrieb, echote es in Mondras Gedanken. Den dritten hat

Tifflor. Er ist am Leben; und aktiv.
    Eine tonnenschwere Last rutschte von ihren Schultern. Tiff gab es noch. Da er mit seinem

Controller hantierte, also handlungsfähig war, durfte sie auch für die JULES VERNE mitsamt ihrer

Besatzung hoffen. Ähnliches galt für Akika Urismaki und seine Begleiter.
    Mondra zwang sich, trotz der aufkeimenden Zuversicht ihre Gedanken zu ordnen und Prioritäten

zu setzen. Sie musste diesem seltsamen Roboter, solange er gesprächig blieb, weitere

Zugeständnisse abluchsen.
    »Die Controller und den Kode bekamen wir von derselben Höheren Wesenheit, die uns hierher

versetzt hat«, sagte sie, wobei sie die Wahrheit ein klein wenig ... vereinfachte. »Nun wird

unser Schiff von einem Fesselfeld festgehalten.«
    »Das ist richtig. Eine automatische Abwehrmaßnahme, genauso wie die Suspendierung der

Besatzung.«
    Mondra stellten sich die Haare auf. Der Begriff hatte etwas Endgültiges. »Kannst du das Feld

abschalten und diese >Suspendierung< rückgängig machen?«
    »Ich könnte.«
    »Dann tu es!«
    »Nicht, bevor ich mein Urteil gefällt habe. Es wird vollstreckt werden - ob zu euren Gunsten

oder nicht.«
    »Was hindert dich daran, unsere Autorisierung anzuerkennen?«
    »Ihr habt Fogudare getötet.«
    Typisch Roboter, dachte Mondra. Weiß er nicht mehr weiter, fängt er wieder von vorn

an. Wir drehen uns im Kreis; wenn ich Pech habe, noch stundenlang.
    »Auf seinen eigenen Wunsch, wie ich dir bereits erläutert habe«, sagte sie, mühsam ihre

Temperament zügelnd. »Fogudare flehte darum. Es war kein Mord, sondern Sterbehilfe.«
    »Dein Beweismaterial überzeugt mich nicht.«
    »Und mich kränken deine ständigen Ausflüchte. Wieso hältst du mich hin und verschwendest

wertvolle Zeit?«
    *
    Damit traf sie einen wunden Punkt. Agrester trödelte schon viel zu lange.
    Es war beinahe frivol, die Entscheidung weiter zu verschleppen. Wenn der
    Schiedsspruch nur nicht so einschneidende Konsequenzen nach sich zöge, egal wie er

ausfiel!
    Konnten die Fremden - worauf der Hochrang-Kode hindeutete - Hilfe oder gar Rettung bringen, so

beginge Agrester einen furchtbaren Fehler, wenn er sie hinrichtete. Umgekehrt wäre es genauso

verhängnisvoll, sich mit Schwindlern und potenziellen Saboteuren zu verbünden.
    »Dem Wunder von Anthuresta droht der Untergang«, sagte er. »Weil die beiden

Psi-Materie-Dispenser so stark beschädigt wurden, dass kaum noch Abtransporte stattfinden.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest. Wir haben damit jedenfalls nichts zu tun.« Ihre Antwort war

glaubhaft; laut den Analysen der Rechner sprach die Frau die Wahrheit. »Verursachen diese

Fehlfunktionen den Psi-Orkan?«
    Agrester bejahte.
    »Und die Dinger können nicht von TALIN ANTHURESTA aus abgeschaltet oder repariert werden?«
    »So ist es. Selbst ein Kristallingenieur wie Clun'stal müsste unmittelbar vor Ort eingreifen.

Auch dann kann inzwischen nicht mehr sichergestellt werden, dass der Versuch erfolgreich

wäre.«
    »Clun'stal! Einem Wesen mit diesem Namen sind wir begegnet. Der Kristallmann hat sich uns

angeschlossen. Er ist mit einer Expedition zu einer der Scheibenwelten aufgebrochen.«
    »In einem kleinen obeliskenförmigen Schiff?«
    »Ja.«
    »Besagte Expedition ist später zu einer der Doppelsäulen vorgedrungen, hat dort jedoch nichts

bewirkt und TALIN

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