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2588 - Aufmarsch der Titanen

2588 - Aufmarsch der Titanen

Titel: 2588 - Aufmarsch der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Hibernationswelten geschickt. Ich hätte diesen Befehl ebenfalls gegeben, aber du bist mir dank deiner Kompetenz zuvorgekommen.«
    Hätte es nicht wieder so spöttisch geklungen, Sinnafoch hätte sich womöglich etwas darauf eingebildet. So aber hakte er es einfach ab. VATROX- DAAG musste wissen, was er mit seinen Verunsicherungsspielchen anrichtete.
    »Es interessiert mich trotzdem brennend, wozu wir nach ESHDIM-3 fliegen. Wo du schon da bist, kannst du mir diese Frage beantworten.«
    »Wenn du eine gestellt hättest. So aber ist es wieder nur eine Vermutung. Entscheide selbst. Deine Erfahrung und deine Kompetenz sind groß genug.«
    Plattitüden!, dachte Sinnafoch grimmig. Allgemeinplätze! Als wenn er das nicht gewusst hätte. Vastrear hatte sein Leben verwirkt, aber dennoch lebte er. Jedes Vatrox-Leben zählte in dieser Zeit.
    »Was erwartest du, Sinnafoch?« Satwa klang ausgesprochen ungnädig. »VATROX-DAAG ist eine Mentalexistenz, ein Wesen ohne Körper. Glaubst du, es hat Zweifel? Oder es schläft? Solche Wesen denken tausend Schritte weiter als jeder Strategiespieler aus deinem Volk. Emotionale Rücksichten sind ihm fremd. Nur so hat die Frequenz-Monarchie Millionen Jahre überstanden.«
    »Und konnte sich auf den heutigen Tag vorbereiten. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, als käme das alles ziemlich überraschend für sie.« Sinnafoch wechselte schlagartig das Thema. »Philip, was ist mit ESHDIM-3?«
    Der Okrill wandte ihm demonstrativ das Hinterteil zu und stand auch noch so, als die VAT-DREDAR zusammen mit ihren 35 Begleitschiffen in den Normalraum zurückkehrte und die Ortung die ersten Daten lieferte.
    Verteilt über den gesamten stellaren Sektor fanden sich Trümmer von
    Schlachtlichtern. Lichtjahre entfernt entdeckte Sinnafoch weitere Schiffe vom DC-Typ. Sie wiesen keine oder geringfügige Beschädigungen auf.
    Das Schlimmste waren die Notrufe der Automaten und der Besatzungen dieser Einheiten. Okrivar und Kriegsordonnanzen schickten die Funksprüche hinaus ins All. Der wichtigste Inhalt: Die Vatrox an Bord hatten ihre Handlungsfähigkeit eingebüßt. Sie erteilten keine Befehle mehr.
    Sinnafoch hatte Mühe, das Gehörte zu begreifen. Zunächst sah es aus, als hätten die Schiffe den Polyport-Hof angegriffen und seien zurückgeschlagen worden. Beim zweiten Hinsehen und der teilweise erheblichen Distanz von ESHDIM-3 verwarf er den Gedanken.
    »Detailortung erweitern!«, ordnete er an.
    Das leise Kratzen von Krallen auf dem Boden zeigte ihm, dass der Okrill sich zu ihm umdrehte.
    Diesmal war Sinnafoch schneller. »Du wolltest bestimmt sagen, dass es dir gerade auf der Zunge lag.«
    »Ich müsste lügen, wenn ich etwas anderes behaupten wollte.«
    Sinnafoch starrte den Okrill aus schmalen Augen an. Nach wie vor fühlte er sich, als würde VATROX- DAAG ihn nicht ernst nehmen. Aber er hatte kein Geisteswesen vor sich, dessen Gedanken er mit Satwas Hilfe ergründen konnte. Es war nur dieses Tier mit den Glupschfacetten und dem Fliegenfängermaul, das ihn ausdruckslos anstarrte.
    Sinnafoch sah das Zittern der Bauchdecke unter dem massigen Körper. Es sah aus, als würde der Okrill lautlos lachen. Ein Tier - mit dem Splitter von VATROX-DAAG.
    Der Frequenzfolger wandte sich abrupt ab.
    Es kommen andere Tage und Zeiten, dachte er und war überzeugt, dass er dann in Anthuresta das Sagen hatte.
    *
    »Es ähnelt einem Strukturriss«, stellte Sinnafoch fest. »Automat, kannst du das Abbild in ein Holo projizieren und eine dreidimensionale Struktur herstellen?«
    Der Rechner setzte die Anweisung um. Sinnafoch drehte die Aufnahme. Die Umrisse zeigten eine verzerrte Raute, da die Orter nicht alle Details des Objekts erfassten. Im Zwischenraum zeichnete sich eine netzartige Struktur ab.
    Der Frequenzfolger hatte genau dieses Ergebnis erwartet.
    Ein Netzweber! Die anderen georteten Strukturen ergaben ein übereinstimmendes Bild.
    »Zehn Netzweber!« Er sagte es in Richtung des Okrills, dessen Facettenaugen das Bild vermutlich ganz anders sahen.
    »Sie sind für die Zerstörungen der Schiffe und den Zustand der Besatzungen verantwortlich«, ergänzte Satwa.
    Da es bisher keine anderen Spuren und Erklärungen gab, akzeptierte Sinnafoch das.
    Netzweber waren fremdartige Wesen, deren Absichten und Einsichten unergründlich schienen. Sie kümmerten sich um nichts als um sich selbst. Und wenn sie sich von anderen Wesen für Transporte einspannen ließen, taten sie es aus Eigennutz.
    Nunmehr, so schien es, hatten sie

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