2588 - Aufmarsch der Titanen
sich zusammengefunden, um ESH-
DIM-3 zu schützen. So und nicht anders interpretierte der Frequenzfolger die gefundenen Spuren. Er stellte ersten Hyperfunkkontakt zu einer der Besatzungen her. Eine Kriegsordonnanz namens Craganaxi meldete sich und berichtete von ihrem Auftrag, den er ihnen erteilt hatte.
Sinnafoch wusste von nichts, schwieg aber zunächst.
»Ihr solltet den Polyport-Hof zurückerobern«, sagte er. »Und es ist euch nicht gelungen. Warum?«
»Die Netzweber haben es verhindert.«
»Ich schicke euch Schlachtlichter, die euch ins Schlepptau nehmen.«
Sinnafoch schaltete ab und ging auf den Okrill zu.
»TZA’HA- NATH hat in meinem Namen Aufträge erteilt, von denen ich nichts weiß. Das kannst nur du gewesen sein.«
»Es spielt keine Rolle. Du bist mein verlängerter Arm. Wenn ich Befehle erteile, ist es ebenso, als wenn du es tust und umgekehrt.«
»Das merke ich mir.« Er war nicht sicher, ob VATROX-DAAG die Drohung hinter seinen Worten verstand. »Die Netzweber verteidigen diesen Hof. Ich wiederhole mich, wenn ich frage, was an ESHDIM-3 so außergewöhnlich ist, dass Rhodan ihn erobert, dann sich selbst überlässt und es sich jetzt herausstellt, dass er durch die Netzweber sehr gut geschützt ist.«
»Ein Zufall? Ein Irrtum?« Es sollte überzeugend klingen, aber die Worte aus des Okrills Maul prallten an Sinnafoch ab.
»Vielleicht brauchte Rhodan nur schnell einen Platz zum Schlafen«, spottete er zurück.
»Ich ändere meine Pläne«, erklärte VATROX-DAAG aus Philips Maul.
»Nur zwei der Allesfressenden Blüten fliegen nach Hibernation-8. Die übrigen Feueraugen sammeln sich in der Umgebung von ESHDIM-3.«
Der Frequenzfolger glaubte, der Okrill beziehungsweise der Splitter des Geisteswesens wolle ihn schon wieder aufs Glatteis führen.
»Wir müssen die Hibernationswelten schützen, nicht diesen Hof vernichten!«, widersprach er.
Ein ungeheurer Druck legte sich auf sein Bewusstsein. Sinnafoch stöhnte unterdrückt. Es war, als wolle jemand sein Gehirn aus dem Kopf quetschen. Er spürte Macht und Kraft, den Willen, sein elendes Bewusstsein mit einem einzigen Schnipsen eines mentalen Fingers auszulöschen. Sinnafoch rang nach Luft. Sein Herz krampfte sich zusammen, der Pulsschlag stockte. Er begriff, dass er jetzt starb und nie mehr wiedergeboren würde.
Angesichts der Ausweglosigkeit seiner Situation stellte er jede körperliche und geistige Gegenwehr ein, ergab sich in sein Schicksal, sank dem Tod in die Arme.
Der Druck auf seinen Geist ließ so plötzlich nach, wie er gekommen war. Er stellte fest, dass er zu Boden gesunken war und auf der Seite lag. Schräg über ihm hing der Kopf des Okrills. Die Zähne blinkten im grellen Licht der Konsolenbeleuchtung.
»An alle Einheiten!«, verkündete VATROX-DAAG aus Philips Maul. »Wir ändern den Kurs. VATROX-VA- MU greift die Hibernationswelten an. Wir werden dort gebraucht. Ohne VATROX-DAAG wird die Frequenz Monarchie keinen Sieg erringen.«
Sinnafoch rappelte sich auf, froh, noch einmal davongekommen zu sein, und innerlich kochend, weil er sich verfluchte, dass VATROX-DAAG ihn zu seinem Statthalter gemacht hatte und nicht Vastrear. Der Frequenzfol ger war froh, dass er seine Unsterblichkeit nicht eingebüßt hatte. Nicht an diesem Tag. Anderen erging es im Getümmel der Schlacht schlimmer.
»Ein Schlachtlicht bleibt zurück!«, befahl Philip in diesem Augenblick. »Es muss einen ganz bestimmten Auftrag ausführen.«
Sinnafoch fröstelte. Er wusste, wie dieser Auftrag aussah ...
7.
Storgell beobachtete schon eine ganze Weile wie hypnotisiert das Pendel am Rücken des Frequenzfolgers. Wie ein Takt- oder Zeitmesser schwang es hin und her, her und hin, immer im selben Rhythmus. Es war das Pigasoshaar, dessen Ende wie unter leichten elektrischen Schlägen zuckte und den kompletten Strang in Schwingung versetzte.
»Sie greifen TZA’HA- NATH an«, zischte der Frequenzfolger unvermittelt. »Diese Wichte wagen es tatsächlich.«
Storgell schwieg. Wenn die Jaranoc das Forschungszentrum attackierten, dauerte es nicht lange, bis sie über den Hibernationswelten erschienen. Hibernation-7, einer von zwei Planeten einer Sonne nahe dem Handelsstern JERGALL, hielt er für besonders stark gefährdet. Die Anlagen mit ihren zahlreichen Schleusen und Ausgängen an der Oberfläche ließen sich nicht so gut tarnen, wie das bei Hibernation-8 der Fall war. Den Handelsstern inmitten der dichten Gasschwaden des Wasserstoff-Helium-Riesen orteten
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