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259 - Die Stunde der Wahrheit

259 - Die Stunde der Wahrheit

Titel: 259 - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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verbissen. Beim Rotgrund, ich bin ja völlig durcheinander.
    Mit Schrecken fiel ihm ein, dass die beiden jugendlichen Körper sich mitten in der Terrak'as'dan befinden mussten, einer Phase der Einspiegelung ihrer Tantronwerte, die mit allen möglichen Nebenwirkungen aufwartete. Eine davon war extreme Selbstüberschätzung.
    Gleichzeitig wollte er erneut loslachen. Was wollten diese beiden Witzfiguren hinter ihm eigentlich? Er und E'fah würden sie im Handumdrehen überwältigen! Gar kein Problem!
    Selbstüberschätzung , dachte er dumpf. Aber er kam nicht mehr darauf, was er mit dem Wort hatte anfangen wollen. Worüber hatte er eben noch nachgedacht?
    Lar'az trieb ihn an. Sie begegneten keinem einzigen Hydriten. Die nächtlichen Straßen der Stadt waren wie ausgestorben.
    »Da entlang!« Mir'tar wies auf ein kleineres Kuppelgebäude, in dessen Schatten eine fremdartige Transportqualle trieb. Gilam'esh schwamm scheinbar willig voran. Klar würde er die beiden fertig machen. Im Alleingang. Und dann würde er E'fah küssen.
    Mir'tar öffnete die Qualle. »Rein da und hinsetzen!«
    Gilam'esh und E'fah gehorchten. Dabei sahen sie sich erneut verschwörerisch an. Er war sicher, dass sie dasselbe dachte wie er: Mit den beiden Hydriten vom Bund würde er spielend fertig werden.
    Lar'az ging an den Leitstand und startete die Qualle. Er war keine zwei Wallängen vorwärts gekommen, als Gilam'esh plötzlich vorsprang und nahezu alle Schaltelemente mit der Hand und dem Unterarm auf einmal drückte! Er stieß dabei den verwirrten Lar'az zur Seite. Hinter sich hörte er E'fahs Kampfschrei. Mir'tar fluchte und zeterte.
    Er sah sich triumphierend um. Er hatte es geschafft! Zahlreiche Alarmtöne waren angegangen, die Qualle verharrte im Wasser.
    Dann ging plötzlich alles sehr schnell. Er spürte ein sonderbares Kribbeln auf der Haut, als der Blitzstrahl aus Lar'az' Stab ihn voll erwischte. Seine Sinne schwanden. Gleichzeitig sah er E'fah zu Boden gehen. Mir'tar hatte sie niedergeschlagen.
    »Dass sie noch immer nicht genug haben! Wir haben sie doch gerade erst getötet!« Die Kauleisten der Hydritin rieben laut klackend aneinander. Ihr Gesicht war vor Wut entstellt.
    »Fessel sie!«, klackerte Lar'az zornig. »Oder ich lege sie wirklich noch um! Alle beide!«
    Gilam'esh verlor das Bewusstsein.
    ***
    Mir'tar klackerte leidvoll. Sie band Gilam'esh die Hände vor dem Körper zusammen. »Diese beiden Teufelsrochen! Wahrscheinlich haben sie gelogen, als sie sagten, jeder würde sie kennen. Und jetzt haben wir es mit durchgedrehten Berraks in der B-Phase des Terrak'as'dan zu tun, die glauben, sie seien unbesiegbar!«
    Lar'az fluchte. »Die Qualle ist jedenfalls gründlich durcheinander. Verdammter Prophet! Ob er seinem Mythos wirklich gerecht wird?«
    »In der Terrak-Phase ist man nicht man selbst«, erinnerte Mir'tar ihn. Sie selbst musste an einige unvernünftige Dinge denken, die sie in dieser für Hydriten ausgesprochen schwierigen Phase getan hatte. Sie war eine Herausforderung für ihre Familie gewesen. »Wir dürfen Gilam'esh nicht opfern.«
    Sie musste an die baldige Vernichtung der Stadt durch den Bund denken. Die Zerstörung von Gilam'esh'gad betrübte sie nicht. Hier lag zu viel unheiliges Wissen verborgen. Der Grund der Stadt war verseucht von all den Gefahren und unliebsamen Wahrheiten, die sich hier eingenistet hatten.
    Aber Gilam'esh mussten sie retten. Gilam'esh war mehr als ein Mythos. Seine Lehren hatten ihr Leben beeinflusst. Vielleicht würde der Prophet selbst eines Tages verstehen, dass die Zerstörung der Stadt ein notwendiges Opfer war, um die Hydriten der Meere vor ihrer martialischen Vergangenheit und den dreizehn Quan'rill in der Muschel zu schützen.
    Wir müssen den Frieden bewahren. Um jeden Preis.
    »Die Qualle wird jedenfalls einige Zeit brauchen, bis sie wieder reagiert«, klagte Lar'az. »Was machen wir, wenn sie uns bis dahin erwischen?«
    Sie standen mit der überreizten Qualle auf dem Vordach eines Gebäudes. Ein erhöhter Aufsatz bot Sichtschutz vor der Stadtzentrale.
    »Zumindest wird man uns hier nur finden, wenn man nach uns sucht.«
    »Und das kann schnell der Fall sein!« Lar'az sah so zornig auf den betäubten Gilam'esh herab, als wolle er ihm den grünschuppigen Hals umdrehen.
    »Wir müssen dem Schicksal vertrauen.« Mir'tar sah ihn an. »Unser Vorhaben wird gelingen.«
    Lar'az sah nachdenklich zum Dach der gigantischen Höhle hinauf, an dem die Rettungsquallen hingen. »Vielleicht können wir

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