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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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das?, fragte Tschubai auf mentalem Weg.
    VATROX-VAMU, presste Lloyd den Gedanken aus, der sich durch sein Bewusstsein fraß wie eine Arkonbombe. Der Herr der Jaranoc ist da. Er zwingt uns in sein Gefolge!
    Nein! Das lasse ich nicht zu! Wehr dich dagegen, Fellmer!
    Ich... VATROX-VAMU ist zu stark! Er kann ein gesamtes Sonnensystem geistig unterjochen!
    Ras Tschubai übernahm die volle Kontrolle über den Konzeptkörper. Die anderen Mutanten, die entweder eine telepathische oder empathische Begabung in sich trugen, litten ebenfalls von einer Sekunde zur anderen geistige Qualen. Aber auch Mondra Diamond und Perry Rhodan stöhnten auf, versuchten die Pein förmlich abzuschütteln.
    Tschubai ließ sich schwer in den Sessel fallen, konzentrierte sich auf sein Inneres. Er sperrte den ständig stärker werdenden Druck auf seinen Geist aus, der sich wie betäubend über ihn senken wollte.
    Hör zu, Fellmer, brachte er unter aller Gedankenkraft heraus, zu der er gerade fähig war. Im Stardust-System boten gerade die Silberkugeln besonderen Schutz vor VATROX-VAMUS Einfluss! Daran können wir uns klammern!
    Er ist... zu stark!
    VATROX-VAMU hat viel Vamu aufgenommen, deswegen ist er stärker, gab Tschubai unbeirrt zurück, obwohl der mentale Druck weiter zunahm. Begreifst du? Obwohl VATROX-VAMU stärker wurde, ist er nicht stark genug ...
    Erzähl mir keine Märchen! Fellmer Lloyds mentale Stimme kam mit der Kraft eines Hurrikans über Tschubai.
    Selbst die Kombination aus MIKRU JON und einer Oldtimer-Silberkugel kann den Einfluss von VATROX-VAMU nicht abhalten. Wir müssen ihm nachgeben, Ras ...
    Tschubai stöhnte. Er meinte, dass er die Augen aufriss, aber er sah nur einen chromfarbenen Vorhang, an dem einzelne blutrote Fäden hinabliefen.
    Irgendetwas traf ihn an der Schulter. Der Mutant wollte es abwischen, wegmachen. Jemand sprach ihn an. Verwendete aber einen falschen Namen.
    »Fellmer! Hör mich an! Fellmer!«
    Tschubai erkannte erst nach der zweiten Wiederholung Perry Rhodans Stimme. VATROX-VAMU nahm fast sein gesamtes Denken ein.
    »Fellmer ... kann dich ni... nicht hören, Perry«, würgte er heraus.
    »Ras«, antwortete Rhodans Stimme. »Kommst du an Fellmer heran? Er muss sofort etwas unternehmen! Uns läuft die Zeit davon! Fellmer muss mit ES Kontakt aufnehmen. Der Alte von Wanderer muss uns endlich erklären, wie wir ihm dabei helfen können, auf den Inhalt des PARALOX-ARSENALS zuzugreifen! Verstehst du mich, Ras?«
    »Wir ...«, brachte Tschubai nach mehreren Fehlversuchen heraus, »... wir haben keinen Kontakt zu ES. Wir fragten uns selbst ... «
    »Dann nehmt Kontakt auf!« Rhodans Stimme klang nun so nah, als würde er direkt in Tschubais linkes Ohr schreien. Etwas rüttelte mit aller Kraft an seiner linken Schulter.
    War das überhaupt Rhodans Stimme? Sie klang so ...
    Verzweifelt?
    »Ras! Fellmer! Hört ihr mich? ES muss uns sagen, wie wir ihn unterstützen ... Und wie wir verhindern können, dass VATROX-VAMU als Erster auf das PARALOX-ARSENAL zugreift!«
    Ein Gedanke flatterte wie ein kleiner schwarzer Vogel durch den chromfarbenen Vorhang. Tschubai gelang es, ihn festzuhalten. In seinen immateriellen Händen wuchs aus dem Vogel eine Gitterkonstruktion, ein ... ein Kerker.
    »Der Vamu-Kerker«, brachte der Mutant heraus. »Die Krath... «
    »Die sind noch nicht bei uns!«, hörte er Rhodans drängende Stimme.
    Dann verschwand der Druck an Tschubais Schulter. Rhodan hatte ihn losgelassen.
    »Mikru!«, hörte er die Stimme des Zellaktivatorträgers. »Gib ... gib Pral sofort durch, dass er die Fesselfeld-Generatoren gegen VATROX-VAMU ...«
    Tschubai verstand Rhodans Worte nicht. Er hörte die unnatürlich tiefe Stimme des Avatars, aber auch dessen Aussage schien zu einer fremden Sprache zu gehören.
    VATROX-VAMUS Druck nahm kontinuierlich zu. Von Fellmer Lloyd vernahm Tschubai nur noch ein fernes, undeutliches Gestammel.
    In diesem Augenblick fühlte Ras Tschubai, wie die kreatürliche Angst, die er bisher von ES vernommen hatte, auf ihn überging wie eine hochansteckende Krankheit.
    Tschubai schrie die Angst um sich und ES heraus.
    Ich bin VATROX-VAMU, vernahm er in seinen Gedanken. Euer neuer Herr!
    Der Mutant fühlte, wie die Worte durch seinen Verstand schnitten wie die Klinge einer Schere durch Papier. Vor seinem inneren Auge sah er, wie VATROX-VAMU die Silberkugel und MIKRU-JON mit spielerischer Leichtigkeit durchdrang.
    Ich bin VATROX-VAMU. Ich komme jetzt zu euch!
    Der letzte Rest von Tschubais Verstand

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