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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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sagte ihm, dass die Stimme nicht dem Geisteswesen gehörte.
    Fellmer?, fragte der Mutant. Bist du das? Bist du seine Stimme?
    VATROX-VAMU kam. Wie eine blitzetreibende Gewitterwolke schob er sich zwischen Tschubais Verstand und die Welt außerhalb.
    »Bitte ... nicht!«, brachte er heraus.
    Fellmer, wo bist du?
    Aber Fellmer Lloyd antwortete ihm nicht mehr.
    VATROX-VAMU packte die Welt ein in chromfarbene Watte, durchtränkt mit Siegelwachsrot.
    Die Gewitterwolke zog sich zusammen, verdichtete sich immer stärker, konzentrierte sich auf einen Punkt, der sich in einer perversen Art irgendwo unterhalb Tschubais befand.
    Dann wich der Druck von einem Atemzug auf den anderen.
    Zurück blieb eine fast erhabene Leichtigkeit, als sich Tschubais Geist wieder ungehindert ausbreiten konnte.
    Der Mutant riss die Augen auf, blinzelte überrascht. Den anderen Besatzungsmitgliedern schien es ähnlich zu gehen wie ihm.
    Ras?, vernahm er Lloyds Stimme.
    Ja?
    Ich weiß, wo wir ihn finden!
    Wen?
    VATROX-VAMU. Ich sagte doch, dass er gekommen sei!
    Wo ist er?, fragte Tschubai, um gleich darauf ängstlich hinzuzufügen: Und weshalb willst du ihn finden?
    Wir müssen ihn zerstören!
    Ras Tschubai sah, wie Rhodan sich von Mikru Überwachungsholos aufrufen ließ. Mondra Diamond zeigte auf einzelne Anzeigen. Die beiden schienen Ähnliches wahrgenommen zu haben wie Tschubai.
    »Chef«, sagte Tschubai mit rauer Stimme. »Wir wissen, wo VATROX-VAMU ist.«
    Rhodan wirbelte herum.
    »Wir messen ein ungewöhnliches Strahlungsmuster im Hangar am Südpol der Silberkugel an!«
    »Dort ist VATROX-VAMU«, gab Tschubai zurück.
    Mit seltsam klarem Blick saugte er Details der Außenwelt in sich auf. Rence Ebion saß direkt neben ihm. Der groß und kräftig gebaute Mann sah ihn mit leisem Erschrecken an. Der Mutant war in der Lage, mit seiner Gabe Materie wie unter Beschuss eines Desintegrators zerfallen zu lassen.
    Lloyd/Tschubai erhob sich, streckte die Hand aus. Nach kurzem Zögern stand Ebion ebenfalls auf und ergriff die Hand.
    Bevor Tschubai sprang, blickte er Rhodan an. Der hagere Terraner nickte fast unmerklich.
    Sie teleportierten.
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils standen sie mitten im halbdunklen Hangar. Keine zehn Schritte von ihnen entfernt flimmerte die Luft.
    »Halte dich bereit«, murmelte Lloyd/ Tschubai.
    Rence Ebion nickte.
    Dann verdichtete sich das Flimmern, fügte sich zu einer dürren, hochgewachsenen humanoiden Gestalt zusammen. Den lang gezogenen Schädel mit seiner nachtschwarzen Haut erkannte man kaum. Trotzdem wussten Lloyd und Tschubai sofort, wen sie da vor sich hatten.
    Die orangefarbenen Augen öffneten sich einen Spaltbreit. Die Erscheinung schüttelte leicht den Kopf, als ob sie einen wirren Traum abschütteln wollte. Kräftiges Pigasoshaar wuchs ihr aus dem Hinterkopf.
    »Sinnafoch!«, murmelte Rence Ebion verblüfft.
    »Töte ihn!«, befahl Lloyd/Tschubai.

3.
    Seki
     
    Eine Seki-Stellung liegt vor, wenn beide Spieler Freiheiten teilen, die keiner von beiden ausfüllen kann, ohne selbst geschlagen zu werden.
    Aus einem altterranischen Nachschlagewerk zum Begriff »Go«
     
    Betty Toufry:
    In einem kleinen Shift saßen zwei Personen, wie sie unterschiedlicher kaum sein konnten.
    Ein Terraner in der Uniform eines hochrangigen LFT-Militärs blickte ebenso grimmig wie entschlossen. Er sah müde aus, unter den Augen lagen dunkle Ringe, und seine Gesichtszüge wirkten ausgezehrt.
    Neben ihm saß ein Maahk, der ihn um einen halben Meter überragte. Er trug einen geschlossenen Anzug - notgedrungen, weil er in einer Sauerstoffatmosphäre nicht atmen konnte. Der massige Schädel war halbrund, und vier Augen saßen am Scheitelwulst. Soweit man die Körperschuppen erkannte, glänzten sie bläulich grau. Es sah auch für einen Maahk ungewöhnlich aus, wirkte, als wären sie nicht natürlich, sondern würden aus einer metallischen Legierung bestehen.
    Der Shift steuerte direkt auf Betty und Eritrea zu.
    Der Terraner erhob sich kurz von seinem Platz am Steuer. »Major Lethem Shettle«, sagte er. Offenbar funktionierte der Nachrichtenaustausch perfekt - Shettle wusste, wer in TALIN ANTHURESTA auf die Krathvira wartete.
    Betty begrüßte ihn und den Maahk kurz; es musste sich um Grek 11 handeln, der einst von der Dezentralen Überwachungsinstanz gesandt worden war, um die Schattenmaahks in Andromeda zu beseitigen.
    Wie sich die Dinge doch änderten ...
    Die drei Plattformen mit den Krathvira schwebten hinter dem Shift - von außen

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