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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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scheinbar harmlose röhrenförmige Metallgebilde, die fest auf dem Untergrund ankerten.
    Genau wie geplant, dachte Betty. Die Dinge nahmen ihren Lauf, unaufhaltsam, zum Guten wie zum Bösen. Ein Zahnrad griff ins andere und setzte die Maschinerie in mehreren Galaxien in Bewegung.
    Ursprünglich waren die Krathvira als Seelen-Fallen gegen die Schattenmaahks gerichtet gewesen. Diese konnten ihren Körper entstofflichen und in dieser energetischen Form auf einen normalerweise ungenutzten Teil des Psionischen Netzes überwechseln. Die Krathvira vermochten solche entstofflichten Bewusstseine einzufangen und »einzukerkern«.
    Sehr viele Krathvira hatten das Vamu von getöteten Vatrox eingefangen, das sich auf demselben Teil des Psionischen Netzes in Richtung der Hibernationswelten zubewegt hatte, um zu einer neuen Verkörperung zu gelangen. Zudem waren inzwischen alle Stätten der Wiedergeburt vernichtet und nahezu alle Vatrox gefangen worden.
    Die meisten Krathvira samt Millionen von Vatrox-Bewusstseinen hatte mittlerweile ES in sich aufgenommen, um sich selbst zu stabilisieren.
    Vor sich sah Betty die wohl letzten »Seelen-Kerker«.
    Major Shettle veranlasste den Transport der drei Schwebeplattformen in die beiden Silberkugeln. Eine verschwand in Eritreas Kugel E, die anderen in Bettys Schiff.
    Danach wanderte Lethem Shettles Blick zu Eritrea. »Captain Kush«, sagte er und nickte knapp.
    »Du weißt, wer ich bin?« Kaum waren die Worte draußen, bekam sie jenen Ausdruck im Gesicht, den Betty inzwischen gut kannte - Eritrea ärgerte sich zweifellos wieder darüber, dass sie oft schneller redete als dachte.
    »Ich pflege mich zu informieren«, antwortete Shettle mit mürrischer Stimme. »Das ist eine der Grundregeln für ... «
    »Für einen guten Soldaten«, beendete Eritrea den Satz. »Ich weiß.« Sie räusperte sich und senkte den Blick. »Wie es auch eine sinnvolle Regel ist, Höhergestellte nicht zu unterbrechen.« Dann stahl sich ein sanftes Lächeln auf ihre Züge und sie hob selbstbewusst den Kopf.
    Zum ersten Mal hoben sich auch Lethems Lippen, und seine ganze Haltung entspannte sich für Sekunden, als wäre eine große Last von seinen Schultern genommen worden. »Dein guter Ruf eilt dir voraus, Eritrea Kush, und das nicht zu Unrecht.«
    Noch so ein Moment, dachte Betty. Ein Augenblick der Menschlichkeit in der Eiseskälte des Krieges.
    Der Abschied nach diesem nur wenige Minuten dauernden Treffen verlief herzlicher als das Willkommen.
    *
    Lloyd/Tschubai:
    »Es geht nicht!« Rence Ebion zitterte vor Anstrengung am gesamten Körper.
    »Versuch es noch einmal!«, befahl Fellmer Lloyd.
    Lloyd/Tschubai stützte den Mutanten, der zwar nicht die gleiche Größe wie der Konzeptkörper aufwies, dafür aber wegen seiner Muskelmasse einiges mehr auf die Waage brachte.
    Ebion presste die Lippen zusammen, Schweiß rann ihm in dicken Tropfen über das Gesicht.
    »Ich bekomme ihn nicht zu fassen!« Der Mutant keuchte schwer. »Es ist, als würde ich direkt in die Sonne blicken! Ich bekomme ihn nicht zu fassen!«
    Sie starrten auf die dürre Figur, die langsam auf sie zuschritt. Sinnafoch hielt die Augen halb geschlossen, als döse er. Der Vatrox trug einen babyblauen Anzug mit bulligen Schulter- und Halsstücken und ebenso klobigen Stiefeln, die nahtlos in das Anzugmaterial übergingen.
    Auf eine unbestimmbare Art sah Sinnafoch künstlich aus.
    Lloyd/Tschubai kannte den Frequenzfolger der Vatrox vor allem aus den Berichten und Dokumentationen der bisherigen Geschehnisse.
    Rence Ebion zuckte zusammen, als Sinnafoch seine orangefarbenen Augen plötzlich weit öffnete und sie fixierte.
    Zugleich kam dieser schreckliche Druck wieder über sie. Er wuchs innerhalb von Sekundenbruchteilen so stark an, dass weder Fellmer Lloyd noch Ras Tschubai ihm irgendeinen nennenswerten Widerstand entgegenzusetzen vermochten.
    Neben ihnen sackte Rence Ebion mit einem röchelnden Geräusch in sich zusammen. Nur sein Schutzanzug verhinderte, dass der schwere Mann mit dem Gesicht auf den Hangarboden schlug.
    Die Welt von Ras Tschubai und Fellmer Lloyd gab dem immensen Druck nach, der sich über sie legte, schrumpfte in furchtbarer Schnelligkeit in sich zusammen, erreichte die Größe einer Erbse, eines Stecknadelkopfes ...
    Es ist ... , kam es von Fellmer Lloyd.
    *
    Perry Rhodan:
    »Das ist nicht Sinnafoch!« Perry Rhodan deutete auf die Darstellung in der Holosphäre.
    »Es ist VATROX-VAMU.« Mondra Diamonds Stimme klang eisiger als die Kälte,

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