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260 - Fly me to the moon

260 - Fly me to the moon

Titel: 260 - Fly me to the moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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konnte Vogler nur spekulieren. Aber er schloss nicht aus, dass es mit dem Wesen zu tun hatte, das er suchte.
    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Der Zugang, hinter dem er die Behausung des Täuscherwesens vermutete, rückte näher. Dann hatte er ihn erreicht, bog ein paar Farnblätter zur Seite und tauchte ein in das Halbdunkel, das drinnen herrschte.
    Zunächst wirkte alles noch wie eine natürlich entstandene Kaverne, die nicht zwangsläufig von einem noch dazu intelligenten Geschöpf bewohnt sein musste. Aber die Schleifspur hatte vor der Schwelle geendet, und als Vogler eintrat und seine Augen sich an die schlechten Sichtverhältnisse angepasst hatten, glaubte er für eine unbewohnte Höhle völlig untypische Umrisse auszumachen. Er tastete nach der Lampe, die er in einer Außentasche seines Raumanzugs verstaut hatte. Als ihr Strahl aufblitzte, schien etwas – von ihm wegzuhuschen. Aber wahrscheinlich war es nur die zurückweichende Finsternis.
    Der Scheinwerferkegel tanzte hektisch über unterschiedlichste Gegenstände: bizarre Möbel, Gerätschaften, Skulpturen aus Muschelgehäusen, über Seile, die selbstgeflochten wirkten, zum Trocknen aufgehängte Kräuterbüschel, Körbe voller Früchte, leere Käfige, in denen einmal Vögel oder kleine Nagetiere eingesperrt gewesen sein mochten… und noch Dutzende, vielleicht Hunderte andere Objekte.
    Der Bewohner der Höhle musste ein eifriger Sammler sein. Bei vielem handelte es sich vermutlich um Treibgut, aber das eine oder andere mochte er auch bei seiner Ankunft auf der Insel mitgebracht haben.
    Seit Jahren, so hatte das Wesen behauptet, hause es schon hier.
    Falls das stimmte, hatte es mehr als genug Zeit gehabt, dieses Panoptikum anzulegen.
    Vogler trat in den großen Raum, von dem es keine weiteren Abzweigungen zu geben schien, nur den kurzen Gang, der von draußen ins Innere führte.
    Der Blitzstab in Voglers Hand schwenkte langsam in jede Richtung, während der Marsianer sich um seine eigene Achse drehte.
    Trotz der vergleichsweise hohen Zahl an Sammelsurium gab es kaum Dinge, hinter denen sich Clarices Entführer verbergen oder wo Clarice versteckt gehalten werden konnte.
    Da war nur ein unförmiger Schrank links des Eingangs – und ein kaum weniger ungeschlachter zur Rechten.
    Die unnatürliche Stille draußen schien auf das Höhleninnere abgefärbt zu haben. Vogler war überzeugt, selbst eine Stecknadel fallen hören zu können… und erst recht hörte er das leise Wimmern, das aus dem klobigen Verschlag zu seiner Linken kam. Und dann seinen Namen! »Vogler?«, kam es aus dem Schrank. »Bist du das?«
    Clarice! Mit schnellen Schritten eilte er dorthin – obwohl die Vorsicht ihn zu etwas weniger Eile hätte drängen müssen. Schließlich musste er jeden Moment mit dem Angriff des Entführers rechnen.
    Sein Lampenstrahl huschte über den Schrank, suchte und fand den Riegel, mit dem die Tür verschlossen war. Das Gewicht auf ein Bein verlagernd, hob er das andere und kickte den Hebel nach oben.
    Dann trat er gegen das Türblatt des Schranks und leuchtete hinein.
    Zusammengekauert und eingepfercht blickte ihm Clarice entgegen. Sie war gefesselt. Mit zusammengekniffenen Augen reagierte sie auf die Helligkeit.
    Sofort senkte Vogler den Lichtkegel. Er drückte sich gegen die Seitenwand des Schrankes, ging in die Hocke und tastete nach Clarices Fessel, während seine Waffe hin und her schwenkte und zur Höhle hin absicherte.
    »Vogler… den Göttern sei Dank!«
    Mit einem scharfen »Pssst!« ermahnte er sie, still zu bleiben. Sie gehorchte.
    Die Fessel saß locker; wahrscheinlich hatte sich Clarice seit längerem zu befreien versucht und die Schlinge schon etwas geweitet.
    Einen Knebel, der in ihrem Mund gewesen war, hatte sie bereits ausgespuckt.
    Kaum hatte Vogler die Handfesseln beseitigt, widmete er sich den Fußfesseln, mit denen sie verbunden waren. »Hast du eine Ahnung, wo es ist?« flüsterte er.
    »Das Wesen?« Sie schüttelte gequält den Kopf.
    »Dann komm… und leise !«
    Sie hasteten zum Ausgang. Bis zuletzt glaubte Vogler, in eine Falle getappt zu sein, rechnete er damit, dass sich irgendetwas vor den Durchlass schieben würde, um sie an der Flucht zu hindern. Womöglich das Wesen in seiner wahren Gestalt.
    Aber nichts geschah. Offenbar war es unterwegs.
    Vielleicht zum Strand, um sich mich zu schnappen…
    Vogler entschied spontan, einen anderen Weg zu nehmen als den, den er gekommen war. Mitten durch pfadloses Unterholz entfernten

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