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260 - Fly me to the moon

260 - Fly me to the moon

Titel: 260 - Fly me to the moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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das Wesen wecken, um zu erfahren, wo. Versteht ihr das?«
    »Sobald es wach ist, wird es uns wieder zu täuschen versuchen«, warf Lorn ein.
    Vogler schüttelte den Kopf. »Glaube ich nicht. Jetzt, da wir wissen, wie es aussieht, wird es in unseren Augen diese Form beibehalten. Aber wenn ihr euch besser fühlt, könnt ihr es ja mit euren Waffen in Schach halten.«
    Titus Tsuyoshi zögerte. Dann nickte er. »Okay. Riskieren wir es.«
    Er verließ die Schleusenkammer und kehrte eine Minute später mit drei Handstrahlern und einem Medikamentenkoffer zurück, den er Vogler reichte. »Hier drin solltest du etwas finden.«
    Vogler bedankte sich mit einem Nicken, suchte aus der Bordapotheke ein den Kreislauf anregendes Mittel heraus, zog es auf eine Spritze und verabreichte es dem Wesen in den Oberarm.
    Jetzt konnte er nur noch darauf hoffen, dass das Mittel Wirkung zeigte – und dass das Wesen kooperativ sein würde. Die Shuttle-Besatzung brachte ihre Laserwaffen in Anschlag. Gespannt blickten sie auf den echsenhaften Körper hinab…
    … der sich in diesem Moment zu regen begann.
    9.
    Vergangenheit
    Die Tage unter Deck waren endlos und öd.
    Hi’schi wagte sich kaum nach oben, weil er Komplikationen vermeiden wollte. Seine Veranlagung, die ihn letztlich aus der Gewalt der Daa’muren befreit hatte, war nicht unproblematisch. So viel hatte er erkannt auf seiner Wanderschaft seither.
    Alles, was er nach Verlassen seines Kerkers gesehen und erlebt hatte, war völlig neu für ihn. Er hatte nie etwas anderes gesehen als die Zuchträume der Daa’muren, in denen Experimente wie er zu Dutzenden eingesperrt waren. Eine halbe Ewigkeit hatte er dort verbracht, bis ihm endlich die Flucht gelungen war – mit Hilfe der besonderen Fähigkeit, die man seinem Echsenkörper angezüchtet hatte.
    So weit er es mitbekommen hatte, suchten die Daa’muren nach einer Möglichkeit, sich unbemerkt unter der Primärrasse dieses Planeten zu bewegen. Die geistige Beeinflussung war dabei nur eine Option gewesen – letztlich hatten sie sich wohl für eine andere Lösung entschieden. Doch seine Begabung hatte Hi’schi einen unschätzbaren Dienst erwiesen, nachdem er es geschafft hatte, seinen Wärter zu täuschen und aus der Zelle zu entkommen. Jeder Daa’mure, der ihm auf seiner Flucht begegnet war, hatte ihn als Artgenossen gesehen, obwohl Hi’schi als Angehöriger des Drakullen-Volkes [1] schmächtiger und kleiner war – und natürlich keinen Daa’murengeist in sich trug.
    Nun, endlich in Freiheit, sog er die Bilder, die auf ihn einstürmten, in sich auf wie ein trockener Schwamm das Wasser. Und er lernte täglich mehr über die Welt, die ihm vorenthalten worden war.
    All das war so erschreckend wie begeisternd. Hi’schi fühlte sich wie neu geboren. Alle Ketten, alle Beschränkungen waren von ihm abgefallen.
    Doch dann hatte er die Konfusion erlebt, die seine spezielle Eigenschaft hervorrief, sobald ihn mehrere Menschen gleichzeitig sahen.
    Die Tücke war, dass jeder etwas anderes in ihm zu erblicken glaubte. Meist waren es angenehme Bilder, die man dank der Pheromon-Ausschüttung auf ihn projizierte – aber es konnten bei ängstlichen Naturen auch Gestalt gewordene Alptraumvisionen sein. Steuern konnte er dies nicht.
    Dazu kam, dass jede Berührung seine Tarnung gefährdete; seine grünen Schuppen mochten in den Augen der Beeinflussten wie Menschenhaut aussehen, aber sie fühlten sich natürlich nicht so an.
    Und auch sein eiskalter Atem war verräterisch, wenn er sich seinem Gegenüber zu weit annäherte. Von daher musste er stets auf Distanz bleiben.
    Obwohl die Überfahrt quälend langsam verlief, beklagte sich Hi’schi nicht. Vielmehr fieberte er dem Moment entgegen, da die LADY BEDFORD, wie das dampfmaschinenunterstützte Segelschiff hieß, die Philippinische See hinter sich lassen und in seinem Bestimmungshafen an der Küste Cinnas einlaufen würde. Dort begann Hi’schis neues Leben endgültig. Das Tor zur Welt stand ihm offen, wenn er erst –Die Luke klappte auf, und noch während Hi’schi dem Geräusch lauschte, rutschte Ron bereits die Geländerführung der Stiegen herunter. Mit einem Jauchzer kam er neben Hi’schi zum Stehen.
    »Alles klar?«, plapperte er gewohnt munter und unbefangen drauf los. » Alter , draußen zieht ein Sturm auf – ich hoffe, der bringt uns nicht zum Absaufen!«
    Entgegen seiner Worte wirkte der Schiffsjunge, der den blinden Passagier zufällig entdeckt hatte und mit dem Hi’schi

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