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264 - Verschollen

264 - Verschollen

Titel: 264 - Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn und Jo Zybell
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Systeme hochzufahren. Den Grund für den Absturz konnte Tartus Marvin nicht finden. Das ärgerte ihn - wenn ein Problem auftauchte, fand ein Ingenieur in der Regel auch die Ursache dafür.
    Draußen brach die Dämmerung herein. Das Shuttle gewann rasch wieder an Höhe und Geschwindigkeit. Bald raste es dreißig Meter über den Hügeln dahin. Das Meer war wegen der einsetzenden Dunkelheit schon nicht mehr zu erkennen. »Sagte ich's nicht?« Braxton grinste zufrieden. »Ich habe das Gerät vollständig im Griff.«
    »Der Tachyonenscanner ist konfiguriert«, meldete Yiling Kyi Angelis. Ihre Stimme klang gereizt. Tartus Marvin beschloss, es nicht zu beachten. »Er peilt eine schwache Strahlung an!«
    »Koordinaten der Strahlungsquelle in den Rechner!«, befahl der Kommandant. »Das kann ja nur dieses Dorf sein. Wie hieß es gleich?«
    »Corkaich«, sagte Braxton.
    »Fliegen wir's an und schauen uns dort um.« Schwache Strahlungsquellen wie die Drax-Tochter oder mit Tachyonen nur kontaminierte Objekte erfasste der Scanner ab einer Entfernung von höchstens fünf Kilometern. Nur »Leuchtfeuer« wie Matt Drax, die durch den Zeitstrahl gegangen waren, konnte das Gerät auch noch aus dreihundert Kilometern Entfernung anpeilen, das hatten Tests ergeben.
    Tartus Marvin sah plötzlich einen Reflex auf dem Schirm, der nichts mit der Tachyonenortung zu tun hatte.
    »Flugobjekt!«, brüllte er. In der Dunkelheit vor dem Frontfenster meinte er Scheinwerferlicht zu erkennen. »Kommt rasch näher! Tu was, Braxton, sonst kollidieren wir mit dem verdammten Ding!«
    ***
    Irgendwo zwischen Luimneach und der Seenplatte vor Cill Airne
    Ryaan O'Donel wischte sich den Schweiß aus seinem bleichen Gesicht. »Es… es war plötzlich da! Ich konnte nicht schneller… wenn das Ding nicht hochgezogen hätte… ich…«
    »Schon gut, Junge. Du hast alles richtig gemacht«, beruhigte ihn Kommandant McLoyd. Sein faltiges Gesicht starrte auf den Bordcomputer. »Das Ding will anscheinend zur Südküste!«, rief er Hugh Allison in seinem Rücken zu.
    »Ich seh's.« Allisons Finger flogen über die Tastatur des Navigationsrechners. Dann hatte das Ortungssystem das Objekt erfasst, mit dem sie vor wenigen Sekunden beinahe kollidiert wären. »Ein verdammt großes Flugobjekt«, keuchte der Beauftragte für Außenangelegenheiten. »Offensichtlich hat es Probleme mit dem Manövrieren.« Allison überlegte. Er kannte ähnliche Fluggeräte nur aus den überlieferten Datenträgern der Alten, aber selbst die sahen anders aus. Das hier war irgendwie… futuristisch.
    Dass dieses Ding über Cill Airne herumschwirrte, machte ihn nervös. Wo kam es her? Wer hatte es gebaut? Und wer, zum Teufel, flog es? »Ich glaube, wir sollten uns das Ding mal aus der Nähe anschauen.«
    »Nichts lieber als das«, knurrte McLoyd. »Werden denen mal Manieren beibringen!«
    Während der alte Kommandant die Bordhelix mit der neuen Route fütterte, nahm Hugh Allison Funkkontakt zum Bunker in Luimneach auf. Keine Minute später hatte er die Kommandantin Sheere McGillen im Äther. Als er ihr die Situation hier draußen geschildert hatte, wurde es am anderen Ende der Leitung einen Moment lang still. Hugh wartete. Offensichtlich brauchte McGillen Zeit, die Information zu verdauen. Was ihn nicht weiter wunderte. Glaubte er doch selbst kaum, was da auf seinem Monitor flimmerte.
    Dann hörte er wieder ihre Stimme. Kalt, wie ein Eiszapfen. »Wie weit seid ihr mit den Hyeenas?«
    Hugh glaubte sich verhört zu haben. Hatte Sheere nicht verstanden? »Wen interessiert denn jetzt, ob da ein Dutzend Hyeenas herumspringt, wenn ein unbekanntes Flugobjekt die Gegend unsicher macht?«, donnerte er ins Mikro.
    »Ich glaube, du hast zu viel Whisky getrunken, Hugh Allison! Anstatt irgendwelchen Halluzinationen nachzujagen, solltest du dich besser um diese Bestien kümmern. Genau so lautet der Auftrag! Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    Hatte sie! Doch Allison gab nicht auf. Er fasste die Aufzeichnungen aus dem EWAT-Computer in einer Datei zusammen und sendete sie der Kommandantin nach Luimneach. Es dauerte nicht lange, bis sich eine sehr aufgeregte Sheere McGillen meldete und ihm befahl, der Sache nachzugehen.
    ***
    Im letzten Moment riss Belt Sören Braxton die Maschine hoch. Etwa zwanzig Meter unter ihnen huschte das unbekannte Flugobjekt vorüber und verschwand in der Dunkelheit. Sekundenlang blieb es totenstill im Cockpit. Alle waren zu Tode erschreckt.
    »Warum kriege ich keine Warnung?«

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