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267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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konnte.
    »Ich - habe - keine - Angst! Es ist nur… Ich denke, du solltest… Erzähl mir weiter von den Ausgrabungen!« Nach einer kurzen Pause fügte Aruula hinzu: »Und schau dabei nicht mich an, sondern geradeaus!«
    » Tsuyo Mining grub sich immer tiefer in den Tunnel voran. Und plötzlich hieß es, man habe in der Lava einen versteinerten Hydree gefunden.«
    Aruula sah einen riesigen Felsbrocken am Horizont vor dem Slider auftauchen, doch bevor sie ein Wort der Warnung ausstoßen konnte, war er auch schon heran. Ohne jede Aufregung steuerte Chandra die Flugmaschine daran vorbei.
    »Zunächst hörte man nur Gerüchte«, fuhr die Marsianerin fort. »Einer der Arbeiter hat während eines Heimaturlaubs so etwas angedeutet. Was an der Geschichte dran ist, weiß ich nicht. An seinem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub erlitt er einen tödlichen Unfall, sodass man ihn nicht mehr befragen konnte.«
    »Was? Das kann doch kein Zufall sein!«
    »Zumindest wirkte es auffällig. Ein gefundenes Fressen für ENT !«
    » ENT ?«
    »Der Nachrichtensender.«
    Aruula nickte. Sie wusste, was Chandra damit meinte. Auch wenn sie das Konzept des Fernsehens nicht aus eigener Erfahrung kannte, hatte Maddrax ihr genug davon erzählt. Erst auf ihrem Flug zum Mars hatte sie in einer von einem Traumkraken erschaffenen Scheinwelt mit ihm etliche Filme gesehen. [4] Noch immer verstand Aruula nicht, wie die Menschen zu Maddrax' Zeit so viele Stunden damit verbringen konnten, den ausgedachten Leben anderer Leute zu folgen, anstatt ihr eigenes zu führen.
    »Nicht lange nach dem Tod des armen Kerls«, sagte Chandra, »erschienen auf ENT Berichte, die fragten, was die Regierung verheimliche. Das ist natürlich Unfug! Ich kenne meine Cousine. Maya würde so etwas nie tun. Und das nicht nur, weil sie die Präsidentin ist. Einen Zeugen zu beseitigen, um Informationen zurückzuhalten…! Absolut undenkbar.«
    Die Barbarin erinnerte sich, dass Maya Joy Tsuyoshi auch nicht allzu gesprächig gewesen war, als Maddrax sie nach dem Verbleib von Clarice Braxton und Vogler gefragt hatte. Aber sicherlich konnte man das nicht miteinander vergleichen. Oder etwa doch?
    »Seit Roald Jordan Tsuyoshi ENT übernommen hat, ist es mit objektiver Berichterstattung ohnehin vorbei. Ständig wirft er der Präsidentin die unterschiedlichsten Verfehlungen vor. Gefährdung des Mars durch zu enge Kontakte mit den Erdbarbaren. Gefährdung des Mars durch zu viele Freiheiten für die Waldleute. Und nun auch noch diese Verschwörungstheorien. Kein Wunder, dass sich ein Konkurrenzsender in Elysium etablieren konnte. Roald ist ein gefährlicher Mann! Er versteht es, die Massen zu manipulieren und sie auf seine Seite zu ziehen. Was glaubst du, wie die Bevölkerung ihm zugejubelt hat, als er im Namen von Tsuyo Mining der Witwe des verunglückten Arbeiters eine großzügige Abfindung zusprach. Und all die schwülstigen Worte, die er zu diesem Anlass fand! Nur um sich selbst in ein günstiges Licht zu rücken.«
    Wieder tauchte ein Felsen vor ihnen auf. Aruula neigte sich zur Seite, als könne sie ihm auf diese Weise ausweichen. »Wie lange brauchen wir noch?«, fragte sie.
    »Wir haben ungefähr die Hälfte der Strecke hinter uns. Ich könnte auch noch etwas schneller fliegen, aber dann würde es zu gefährlich werden.«
    »Nein, nein. Diese Geschwindigkeit ist… genau richtig.« Mit verkniffenem Blick starrte Aruula durch die Frontscheibe des Sliders und wünschte sich sämtliche Hindernisse aus dem Weg.
    ***
    Endlich erreichte der Torpedo sein Ziel. Matt kletterte aus der Fahrgastkabine und saugte das Bild, das sich ihm bot, in sich auf.
    Blicklos ging er am »ICE« vorbei, vor dessen Eingang zwei Männer standen, als hielten sie Wache. Vor einem defekten Zug? Matt kümmerte sich nicht darum. Zu sehr zog ihn das in seinen Bann, was jenseits des Haltepollers lag.
    Der Tunnel weitete sich in einen größeren Raum von fünf Metern Höhe und zwanzig oder fünfundzwanzig Metern Breite. Matt schüttelte den Kopf. Nein, der Begriff Raum traf es nur unzureichend. Eher war es eine Vorhalle für das, was sich dahinter anschloss: eine riesige halbkreisförmige Kuppel mit einem Radius von mindestens hundert Metern. Im Zentrum dieses Doms lag ein gigantischer schwarzer Kristall, der seine Spitze Matt bedrohlich entgegenreckte, etwa zehn Meter im Durchmesser und über vierzig Meter lang. Eine Vielzahl kleinerer Bruchstücke und Splitter umgaben das Monstrum. Unzählige Strahler fluteten die

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