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267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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bereitete sie ihm keine Probleme mehr.
    Natürlich zeigte die Karte den Planeten, wie er vor über drei Milliarden Jahren ausgesehen hatte, sodass sie nicht immer verlässlich war, aber wenigstens konnte Matt mit ihrer Hilfe sehen, in welche Himmelsrichtung er flog. Und besser noch: Der Inversglobus lieferte Informationen über alle Objekte, die sich in der Luft befanden - so auch über Chandras Slider!
    Zunächst hatte Matt das bläuliche Blinken für eine Bildstörung gehalten, doch dann wurde ihm klar, dass es sich dabei um eine ihm unbekannte Art des Radars handelte. Sie mussten also nur dem Signal folgen, das sich zwischen ihnen und dem Mie-Krater befand und Kurs auf die Strahlanlage hielt. Schließlich fand Matt heraus, wie er eine automatische Verfolgung aktivieren konnte, was sich jetzt, da sie sich Utopia mit all seinen Fahr- und Flugzeugen näherten, als wahrer Segen erwies.
    Über das Meer am Fuße des Olympus Mons und über alle Seen waren sie dahingeglitten wie ein Wasserskifahrer. Kein Untergrund, weder Grasflächen, noch Steinwüsten konnten den Vergator abbremsen. Mit jeder Stunde, die vergangen war, hatten sie weiter aufgeholt. Und mit jedem Kilometer, den sie aufschlossen, wurde Matt klarer, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würden.
    Am Horizont sah er bereits die Umrisse des Mie-Kraters. Den Slider konnte er jedoch nicht ausmachen, dazu waren sie noch zu weit entfernt.
    Die Minuten vergingen. Matts Blick glitt über die Armaturen auf dem Flachbildschirm. Die Treibstoffanzeige - woher auch immer dieses Ding seine Energie bezog - bewegte sich im unteren Fünftel, aber bis zum Krater würden sie es problemlos schaffen. Rechts daneben befand sich etwas, das Matt für ein Kommunikationsgerät hielt. Er hatte versucht, damit Kontakt aufzunehmen, aber es war ihm nicht gelungen. Offenbar waren die marsianische Technik und die der Hydree nicht kompatibel.
    »Wir sind gleich da. Links von uns liegt schon Utopia«, sagte Matt.
    Das bläuliche Blinken von Chandras Gleiter blieb stehen. Anscheinend hatte sie ihr Ziel erreicht. War sie bereits gelandet?
    »Nicht mehr lange, dann sind wir bei ihr. Höchstens noch ein paar…« Matt brach ab.
    »Maddrax? Was ist denn?«
    Matt sagte nichts, starrte nur auf die Karte im Inneren der Schutzhülle.
    »Maddrax!«
    Er zuckte zusammen. »Das Signal. Das Blinken des Sliders.«
    »Was ist damit?«
    »Es ist erloschen!«
    ***
    Das Krachen verstummte und räumte das Feld für Ernüchterung und lähmendes Entsetzen.
    Mit stumpfem Blick starrte Roald Jordan Tsuyoshi auf den Monitor, auf dem sich keinerlei Spuren einer Explosion zeigten. Das Getöse war von der Tür erklungen, als sich eine Horde Exekutiver (das marsianische Pendant zu irdischen Polizisten vor »Christopher-Floyd«) Zutritt zu seinem Büro verschafft hatte. Angeführt wurden sie von Leto Jolar Angelis, dem Mann der Präsidentin und Militär-Präsidenten in Krisenzeiten.
    »Roald Jordan Tsuyoshi, ich verhafte Sie wegen Mordes, versuchten Mordes und Verrats. Wenn Sie mir bis morgen Zeit geben, fallen mir sicher noch eine Reihe weiterer Vergehen ein.«
    RJT sackte in sich zusammen. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte zu leugnen. »Wie?«, fragte er nur.
    Angelis winkte nach draußen und ein Mann betrat den Raum. Alix Nugamm.
    »Sie kennen diesen Burschen sicher nur als hoffnungsvolles Nachwuchstalent. Tatsächlich handelt es sich aber um einen Privatermittler. Im Auftrag von Elvara Sansom, der Witwe des Arbeiters, der bei den Ausgrabungen am Olympus Mons ums Leben kam, hat er einige interessante Recherchen angestellt…«
    Tsuyoshi schloss für einen Augenblick die Augen. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er hatte Recht behalten: Hinter Nugamm steckte tatsächlich mehr als ein Laufbursche.
    Nugamm lächelte zurück. »Hätten nicht alle Arbeiter der Schicht, der auch der Mann meiner Klientin angehörte, plötzlich lebenslangen Zugang zu bestimmten Freizeiteinrichtungen erhalten, wäre ich womöglich nie auf Sie gekommen, Herr Tsuyoshi. Sie waren als Teilhaber dieser Einrichtungen der einzige gemeinsame Nenner.«
    RJTs Blick fiel auf den Speicherkristall mit der ProMars-Dokumentation. Eine Hitzewelle durchfuhr ihn. Wie hatte er nur so dumm sein können?
    Als hätte er Tsuyoshis Gedanken gelesen, bestätigte Nugamm: »Mit der Dokumentation haben Sie sich einen Trojaner auf den Rechner geladen, mit dem ich Sie ausspionieren konnte. Eigentlich war es nur eine Absicherung, denn auf den Rechner der

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