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267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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diskreditieren und war dem Konkurrenten EEI in der Berichterstattung um mehr als nur eine Nasenlänge voraus.
    Er hatte das Gefühl, dies könne noch ein großer Tag für ihn und ENT werden.
    Und natürlich für den Mars!
    ***
    Chandra schaute mit starrem Blick durch die Frontscheibe des Sliders. Sie sah nicht wirklich die Felsbrocken auf sich zuhuschen, sondern wich ihnen rein instinktiv aus, ohne sich dessen bewusst zu werden. Sie sah auch nicht die grünen Flächen, die Sträucher, Bäume oder Seen, die das jahrhundertelange Terraforming dem Mars abgetrotzt hatte.
    Stattdessen stand - oder besser: lag - immer noch Aruula vor ihrem geistigen Auge, wie sie sich vor Schmerzen krümmte und zu atmen versuchte. Wie sie erstickte .
    Tränen verschleierten Chandras Blick.
    Seit der Hydree ihr das Ziel der Reise genannt hatte, saßen sie schweigend nebeneinander. Chandras Kiefer schmerzten, so fest presste sie sie aufeinander.
    Hätten sie sich doch nur an Benris Kangs Anweisungen gehalten, dann wären sie jetzt in Sicherheit - und Aruula lebte noch.
    »Ich wollte das nicht.«
    Chandra glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Ihr Kopf zuckte zu dem Fischmenschen herum. Mit hängenden Schultern hockte er zusammengesunken in seinem Sitz. Sie besaß keine Erfahrungen mit der Mimik oder Gestik der Hydree, aber er wirkte wie ein Bild des Elends. »Was?«
    »Ich wollte das nicht.« Diesmal klang seine Stimme fester. »Ich wollte deiner Freundin nichts antun.«
    »Du hast sie niedergeschossen und zum Sterben liegen lassen. Ich glaube, es interessiert sie herzlich wenig, was du wolltest .« Die Marsianerin richtete den Blick demonstrativ nach vorne.
    »Ich geriet in Panik, weil ich die Ausstrahlung des Kristalls spürte. Sie haben ihn aus dem Feld befreit. Ich musste weg von dort. Als sich die Schleuse öffnete und ich keine Luft mehr bekam, habe ich die Nerven verloren. Ich wollte nicht ersticken!«
    Chandra wusste nicht, wovon er überhaupt sprach, aber er wirkte so… verzweifelt und endlos traurig. Inzwischen fragte sie sich, ob er überhaupt eine Gefahr für sie darstellte. Ob sie versuchen sollte, ihn zu entwaffnen?
    »Wie heißt du?«, fragte sie.
    »Quesra'nol.«
    Und dann erzählte er seine Geschichte. Zum zweiten Mal an diesem Tag. Stunden vergingen, bis er zum Ende kam. Immer wieder unterbrach er sich und schwieg minutenlang. »Ich will nur zu meinem Volk«, sagte er schließlich. »Hilf mir dabei. Bitte!«
    Es dauerte einige Zeit, bis Chandra das Gehörte verdaut hatte. Aus seiner Sicht hatte er innerhalb einer Stunde sein gesamtes Volk verloren. Die Rasse, die er hatte retten wollen. Wie ginge es ihr, wenn von einem Augenblick auf den anderen kein Marsianer mehr lebte? Wenn fremdartige Wesen den Planeten erobert hätten, den sie als Heimat kannte?
    Dennoch, er hatte Dalin'mon ermordet, den Freund seines Vaters. Auf seinen Befehl hin hatten Hunderte Hydree den Tod gefunden. Er war ein Massenmörder! Auch wenn er das Gegenteil behauptete!
    Wieder stellte Chandra sich die Frage: Wie hätte sie reagiert, wenn vom Tod einiger das Überleben einer ganzen Rasse abhinge? Hätte sie es über sich gebracht, ihr Gewissen derart zu belasten, wie Quesra'nol es getan hatte? Hätte sie nicht stattdessen verzweifelt versucht, eine andere Lösung zu finden? So lange, bis es vielleicht zu spät gewesen wäre? War es andererseits nicht anmaßend, Quesra'nol zu unterstellen, er hätte nicht nach einer anderen Lösung gesucht?
    Chandra wurde klar, dass sie die Taten des Hydree nicht bewerten konnte. Sie war nicht dabei gewesen und wusste nur, was Quesra'nol ihr erzählt hatte - und das reichte nicht aus, um den Hydree entweder zu verurteilen oder ihn von seiner Schuld freizusprechen.
    Also musste sie ihr Urteil auf den Eindruck gründen, den Quesra'nol im Hier und Heute auf sie machte.
    »Darüber, was du damals getan hast, kann ich nicht urteilen«, sagte sie nach einigen Sekunden. »Also halte ich mich an das, was vorhin am Olympus Mons geschehen ist.« Sie legte eine kurze Pause ein. »Ich versuche jetzt über Funk herauszufinden, was mit Aruula ist. Lebt sie noch, helfe ich dir, den Zeitstrahl zu erreichen. Ansonsten…«
    ... gehört dein Fischarsch mir , fügte sie in Gedanken hinzu.
    ***
    Alles war vorbereitet. Der Countdown zu einem der größten Momente in der Geschichte des Mars lief. Das Live-Bild auf dem Monitor, auf dem sonst das unsägliche Programm von Elysium Entertainment & Info zu sehen war, zeigte Roald Jordan Tsuyoshi

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