Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
271 - Früchte des Zorns

271 - Früchte des Zorns

Titel: 271 - Früchte des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael M. Thurner
Vom Netzwerk:
Gerechtigkeit. Ich will, dass die Reichen ein bisschen ärmer werden und die Armen ein wenig reicher. Ist das denn zu viel verlangt?«
    Matt grinste schief. »Ist es das, was deine Freunde und du vorhattet? Wolltet ihr in Eigeninitiative eine… Umverteilung vornehmen?«
    »Nein… ja«, druckste der Pferdegesichtige und blickte betreten zu Boden. »Ich dachte, ich hätte einen Zugang zum Goldenen Squeaa gefunden, und wollte…«
    »Was ist der Goldene Squeaa?«, hakte Matt nach.
    »Der Wohnbereich der Allerreichsten.« Er deutete mit einer Hand nach rechts. »Er umfasst das Kasino sowie die beiden zwei Straßenzüge nördlich und östlich davon.«
    »Ihr wart also auf Beutezug?«
    »Ja!«, sagte Hoorge heftig. »Wir wollten Schmuck und wertvolle Gegenstände abgreifen, um sie den Hehlern in der Unterstadt anzubieten…«
    »Die Unterstadt ist der Bereich rings um den Hafen?«
    »Ja. - Unterbrich mich nicht dauernd! - Wir hätten vielleicht den zehnten Teil des eigentlichen Wertes ausbezahlt bekommen, und die Hehler hätten über Mittelsmänner die Besitzer kontaktiert, um sie ihnen zum Rückkauf anzubieten. Die Reichen hätten winzige Teile ihres Vermögens verloren, wir hingegen die Chance auf ein neues Leben gewonnen. Henrii hätte seine Sucht bekämpfen, Achdé eine Pension eröffnen und Cyriel ihr Türsteher werden können. Dies wäre eine einmalige Chance für einen Neubeginn gewesen.«
    »Und was wäre dabei für dich herausgesprungen?«
    »Das tut nichts zur Sache.« Hoorge zog sich zurück. Er trug offenbar Narben, die nicht sichtbar waren und über die er nicht reden wollte.
    »Was wäre gewesen, wenn euch dabei jemand in die Quere gekommen wäre? Ein Diener, ein Hausmädchen, eine Köchin? Was hättet ihr getan, um zu verhindern, dass man um Hilfe schreit und euch verrät?«
    Hoorge schwieg, und das war Matt Antwort genug.
    Er trat einen Schritt ins Licht zurück. Hin zu Manoloo, der nach allen Seiten sicherte und dem Gespräch aufmerksam folgte. »Ich weiß so gut wie nichts über Monacco. Lassen wir es dabei bewenden. Sieh zu, dass du von hier verschwindest, Hoorge. Und such dir in Zukunft deine Freunde besser aus.«
    »Ich schulde dir etwas«, sagte der Pferdegesichtige mit widerwilligem Unterton. »Ich habe nichts bei mir, das ich dir schenken könnte. Aber wenn du mehr über Monacco und jene, die die Stadt lenken, wissen möchtest…«
    Matt unterdrückte ein Lächeln. Er hatte Hoorge dort, wo er ihn haben wollte.
    »Ich wüsste nicht, was du mir erzählen könntest«, gab er sich vorsichtig.
    »Ach ja? Und ich sage dir: Du bist ahnungslos, mein Freund! Weder weißt du etwas über die Gründe für den Reichtum Monaccos, noch kennst du Geschichte, Mythen oder Hintergründe.« Hoorge zog sich das Taschentuch von der Brust und begutachtete die Wunde. Wie jemand, der derartiges schon Dutzende Male gesehen und behandelt hatte. »Deine beiden Weibchen sind auf der Suche nach einer guten Partie, nicht wahr? Ich könnte dir erzählen, an wen sie sich hängen sollten. Mögen sie jemanden, der sie mit Gold und Geschmeide verwöhnt, oder jemanden, der sie ehelicht? Suchen sie bloß das Abenteuer einer Nacht? - Es ist einerlei. Ich kann dir Namen nennen. Orte zeigen. Über die Vorlieben manch heiratswilligen Krösus' reden. Ich kenne alle Schlafzimmergeheimnisse der Hotvolley…« Er hustete unterdrückt und zuckte vor Schmerz zusammen, um dann seinen Vortrag mit kraftloser Stimme zu Ende zu bringen: »Du würdest die Dankbarkeit deiner beiden Hübschen ernten.«
    Matt gab sich zögernd. »Das hört sich vielversprechend an, aber…«
    »Um dir eine kleine Kostprobe meines Wissens zu geben: Ich weiß, dass die Grazie in wenigen Stunden das Kasino besuchen wird. Der Tradition entsprechend eröffnet sie die neue Spielsaison mit einer launigen Ansprache, um anschließend die berühmtesten Fahrer des Rennens offiziell zu begrüßen…«
    »Des Rennens?«
    »Du weißt nichts über den Grau Prie? Sag, wo kommst du eigentlich her, Tuuri? Es handelt sich um das bekannteste Wagenrennen Eurees!«
    »Ich verstehe. - Doch inwiefern sollen mir diese Informationen von Nutzen sein?«
    »Ich könnte euch helfen, in die unmittelbare Nähe der Grazie zu gelangen«, ereiferte sich Hoorge. »Wenn alles gut geht, gewährt euch die Grimmige eine Audienz in ihrem Palast. Deine Frauen würden in die intimsten Kreise des Fürstenhauses eingeführt werden.«
    »Für einen Herumtreiber und Dieb weißt du ganz schön viel über die

Weitere Kostenlose Bücher